Mobil gegen häusliche Gewalt: Berliner Kampagne - 16 Aktionstage zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vom 24.11. bis 09.12.2014

Pressemitteilung vom 24.11.2014

Die diesjährigen Aktionstage stehen unter dem Motto „Mobil gegen häusliche Gewalt“ und werden von den kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten der Berliner Bezirke in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen organisiert.
Am Montag, den 24.11.2014 von 17:50 bis 21:00 Uhr findet im BVV-Saal des Rathauses Schöneberg die Auftaktveranstaltung zu der 16-tägigen berlinweiten Veranstaltungsreihe statt. Präsentiert wird der Film „Festung“. Im Anschluss an die Filmvorführung des mit dem Preis der Jugendjury beim Max-Ophüls-Festival ausgezeichneten Film findet ein Podiumsgespräch statt. Es diskutieren die Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen, Angelika May von Frauenzimmer und S.I.G.N.A.L. e.V., Birte Rohles von TERRE DES FEMMES und Jennifer Rotter von BIG e.V. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Shelly Kupferberg.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist längst kein Tabuthema mehr. Seit Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes 2002 ist sie als Straftat definiert. Jede dritte Frau in der Europäischen Union ist einer aktuellen Studie von März 2014 zufolge seit ihrer Jugend Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. Das berichtet die EU-Grundrechte-Agentur (FRA) auf Basis einer neuen Erhebung. Betroffen sind demnach etwa 62 Millionen Frauen. Fünf Prozent von ihnen wurden vergewaltigt. Jährlich fliehen In Deutschland ca. 40.000 Frauen vor ihren gewalttätigen Männern ins Frauenhaus. Am häufigsten erleben Frauen Gewalt noch immer in ihrem Zuhause, durch den eigenen Partner oder den Ehemann. Gewalt ist nie privat. Wer im häuslichen Bereich geschlagen, gedemütigt, zwangsverheiratet oder vergewaltigt wird, braucht besonderen Schutz.
Bei der Berliner Kampagne „Mobil gegen häusliche Gewalt“ engagieren sich zwischen dem 25. November – dem Internationalen Tag “Nein zu Gewalt an Frauen” – und dem 10. Dezember – dem Internationalen Tag der Menschenrechte – Menschen weltweit gegen Gewalt an Frauen. Die Kampagne “16 Tage gegen Gewalt an Frauen” hat als Ziel die Aufklärung über die vielfältigen Formen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Die vielfältigen Veranstaltungen im oben genannten Zeitraum werden in Kooperation u.a. mit der Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES, der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen, den Antigewaltprojekten, der Polizei sowie vielen anderen Institutionen und Vereinen auf der Kommunal- und Landesebene organisiert. Auch Berliner Unternehmen setzen Zeichen zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“. Mit ihrer Beteiligung an dieser Kampagne tragen sie dazu bei, dass es eine zunehmende Sensibilität und Aufgeschlossenheit für das Thema der häuslichen Gewalt bei der Bevölkerung gibt. Darüber hinaus werden an den Berliner Rathäusern wider Flaggen von TERRE DE FEMMES mit dem Aufdruck „Frei leben ohne Gewalt“ gehisst.
Im diesen Jahre wird der „Arbeitskreis Marzahn-Hellersdorf gegen häusliche Gewalt“ mit Mitgliedern des Bezirksamtes – dem Bezirksbürgermeister Stefan Komoß, den Stadträtinnen Dagmar Pohle und Juliane Witt sowie den Stadträten Stephan Richter und Christian Gräff und Hochschulangehörigen der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, u. a. Rektor der Hochschule Prof. Dr. Uwe Bettig, um 11.30 Uhr die TERRE DES FEMMES – Flagge vor dem Rathaus Marzahn-Hellersdorf und vor der Hochschule am Alice-Salomon-Platz hissen.

Nachmittags findet die Brötchenverkaufsaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ statt:
Von 15.00-16.30 Uhr in der Kaiser´s-Filiale, Oberfeldstr. 138 in 12683 Berlin-Biesdorf.
Von 17.00-18.30 Uhr geht die „Brötchenverkaufsaktion“ weiter in der Kaiser´s – Filiale Marzahner-Promenade 30 in 12679 Berlin-Marzahn.

Des Weiteren findet am 25.11. ab 15 Uhr die Ausstellungseröffnung zu der Anti-Gewalt-Ausstellung: »Gewalt ist keine Lösung«, die von Teilnehmerinnen des LSK-Projektes »Frauen stärken Frauen« im Frauenzentrum Matilde e.V. erarbeitet wurde, statt. Die Ausstellung ist bis zum 11.12. 2014 im Frauenzentrum Matilde, Stollberger Straße 55 in 12627 Berlin-Hellersdorf zu sehen.

Am 28.11. wird es von 10.30 – 13.30 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema „Gewalt im Kontext von Obdachlosigkeit“ im KiezHaus Marzahn, Glambecker Ring 80 in 12679 Berlin-Marzahn geben. Die Veranstaltung ist kostenlos und richtet sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Fachpublikum. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Begrüßt werden die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Bezirksbürgermeister Stefan Komoß. Die Einführung in die Thematik Gewalt im Kontext von Obdachlosigkeit erfolgt durch Britta Köppen von der Psychologischen Beratung für wohnungslose Frauen. Im Anschluss referiert Prof. Dr. Susanne Gerull von der Alice-Salomon-Hochschule zum Thema: Weiblich, wohnungslos und von Gewalt betroffen. Eine kritische Betrachtung der professionellen Hilfesysteme. Gastgeberinnen der Veranstaltung sind die Frauen von MiM e.V., die von der bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten organisiert wurde und von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen unterstützt wird.

Abschließend folgt von ca. 14.00 bis 16.00 Uhr die Lesung mit Inka Bach. Sie liest aus ihrem Roman »Glücksmarie«; eine Kindheit zwischen Gewalt und Widerstand.

Informationen zu den jeweiligen Veranstaltungen können über die bezirkliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Frau Sever, erfragt werden.
Kontakt: snezana.sever@ba-mh.verwalt-berlin.de
Tel.: 030/ 90 293-2050

Der Pressemitteilung ist die Einladungskarte mit dem berlinweitem Programm angefügt sowie die beiden Plakate mit den Hilfetelefon-Nummern:

Die bundesweite Rufnummer ist 24-stündig erreichbar und kostenfrei.

sowie
BIG-Hotline | Tel.: 030 – 611 03 00
Die BIG Hotline ist 24-stündig erreichbar.

Snežana Sever
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte