Wegen großer Nachfrage erweiterte Öffnungszeiten der Ausstellung INNENANSICHTEN_WELTBETRACHTUNGEN in der PYRAMIDE

Pressemitteilung vom 24.04.2014

Die Ausstellung Innenansichten – Weltbetrachtungen Gegenständliche Kunst in Deutschland, die vom 05.04. – 05.07.2014 im Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, besichtigt werden kann, hat erweiterte Öffnungszeiten: montags bis sonnabends 10.00 – 20.00 Uhr. Auf Grund der großen Nachfrage wird jetzt neben dem Mittwochstermin 16.00 Uhr – auch an jedem letzten Sonnabend im Monat um 16.00 Uhr eine kostenlose Führung mit dem Kurator Dr. Kuno Schumacher angeboten.

INNENANSICHTEN_WELTBETRACHTUNGEN _ Eine Ausstellung der überwundenen Sprachlosigkeit – nach den großen Erfolgen der beiden Expositionen zu den Christlichen Motiven und den Antiken Mythen in der Bildenden Kunst der DDR in den Jahren 2011 und 2012 präsentieren nun Maler und Bildhauer der gegenständlichen Kunst aus Regionen in West und Ost ihre Werke. Sie erzählen über die Schönheit des Lebens wie über den Schrecken, sie finden Gleichnisse auf den Menschen in seinem Streben um Geltung wie auf sein Verlassensein. Es geht um die Schwierigkeiten in der sozialen Wirklichkeit wie um die immer währende Sehnsucht nach Harmonie und Ausgleich mit der Umwelt.

Durch die vier Jahrzehnte staatlich verordneter Entwicklung der ‚sozialistischen Nationalkultur‘ in der DDR blieb die Frage nach nationaler Eigenart bei Künstlern und kunstinteressiertem Publikum im Osten immer aktuell. Sie war und blieb umso drängender, als die Orientierung der westdeutschen Kunst an der internationalen Abstraktion die politische Instrumentalisierung in beiden deutschen Staaten zu bestätigen schien. Doch Kunstentwicklungen folgen eigenen Gesetzen. Aus dem Kunstwissen der Vergangenheit drängen Bilder empor, in denen Parallelen zur eigenen Generationserfahrung gesehen werden.

So öffneten sich dem Kurator bereitwillig die Ateliers in Franken wie in Berlin und Brandenburg, in Hessen wie in Thüringen und Sachsen, um auf Spurensuche nach dem Deutschen in der Kunst von drei Generationen zu gehen. Der Wunsch, sich mitzuteilen, in konkreten Formen und Bildkompositionen metaphernreich dem künstlerischen Schaffen Welthaltigkeit zu verleihen, eint sie alle. Begriffe wie ‚Beharrungsvermögen‘ oder ‚Resistenz gegen den Zeitgeist‘ sind kaum verhüllte Verdikte, unzeitgemäß und altmodisch zu sein. Dass jede Generation sich des Lebens Reichtum, Vielfalt und Weite neu erringen muss, bedarf der konkreten Formen in unserer konkreten Weltwahrnehmung. Es ist existenziell schlechthin, was gegenständlichen Kunst immer jung bleibend leistet.

Dazu ist es dem Kurator der Ausstellung, Dr. Kuno Schumacher vom Berlin-Brandenburger Bildungswerk gelungen, 50 Künstlerinnen und Künstler aus zehn Bundesländern zu gewinnen, insgesamt 112 Arbeiten für diese einmalige Schau zur Verfügung zu stellen. Darunter so bekannte Namen wie Johannes Grützke, Wolfgang Mattheuer, Heinz Zander, Harald Metzkes, Rita Preuss, Neo Rauch, Heidrun Hegewald, Michael Lassel, Christa Biederbick, Willi Sitte, Ulrich Hachulla u.v.a.m.

Die Künstlerinnen und Künstler eint die lebendige Aneignung der europäischen Bildtraditionen, die Auseinandersetzung mit Einzelwerken der Weltkunst und die Fortsetzung regionaler Traditionen mehr als die Vielfalt der Stilvorbilder und die persönliche Stilbildung auf den ersten Blick erahnen lassen. Diesen Ausstellungseindruck bestätigen assimilierte Künstler, wie das deutsch-japanische Künstlerehepaar Atsuko und Kunihiko Kato, der siebenbürgische Maler Michael Lassel, die deutsch-koreanische Künstlerin Youn-Sook Koeppel (SOOKI) und der Deutsch-Italiener Adelchi-Riccardo Mantovani.

Faszinierende Möglichkeiten eröffnet die Ausstellung im Diskurs der Regionen: Die Berliner Vertreter der Neuen Prächtigkeit und des Sensualismus treffen auf die phantastischen Realisten aus Süddeutschland, norddeutsche Pleinairmaler begegnen Leipziger Künstlern: Die Besucher erwartet ein Fest der Augen. Präsentiert wird eine wiedergefundene Mitte selbstbewussten Künstlertums, das im Bekenntnis zur Tradition die Sprache der Dinge als unerschöpfliche Quelle der Welterkenntnis nutzt und Selbstvertrauen in die Zukunft vermittelt.

Der moderne Ausstellungsbau Pyramide bietet die Möglichkeit, die Ausstellung nach den Themen
Bildnis und Gleichnis • Vielfalt der Lebenssichten
Gestaltungsräume • Stadt – Land – Stillleben
Im Gleichnis die Welt deuten • Archetypen der Moderne
Arbeit an Gesellschaft und Geschichte
Sehnsucht nach Vollkommenheit • Im Phantastischen das Vergangene mit dem Zukünftigen verbinden zu gliedern.

Der Eintritt ist frei.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Führungen mit dem Kurator auch nach Vereinbarung 030/902934163.

INNENANSICHTEN – WELTBETRACHTUNGEN
Gegenständliche Kunst in Deutschland
Künstlerliste

Berndt, Peter
Biederbick, Christa
Billib, Hans-Joachim
Bluth, Manfred
Dreysse, Wolfgang
Engelhardt, Michael
Förster, Wieland
Friedrich, Hartmut
Fußmann, Klaus
Göttlicher, Erhard
Gröszer, Clemens C.
Grützke, Johannes
Hachulla, Ulrich
Harms Wolfgang
Haupt, Christoph
Hegewald, Heidrun
Herzog von Berg, Charlotte
Kato, Atsuko
Kato, Kunihiko
Klemz, Nicola
Koeppel, Matthias
König, Peter
Krüerke, Bernd
Kühn, Volkmar
Kuschnerus, Sigurd
Lassel, Michael

Lassen, Holger
Lehmpfuhl, Christopher
Mantovani, Adelchi-Riccardo
Mattheuer, Wolfgang Prof.
Mattheuer-Neustädt, Ursula
Meier, Johann
Metzkes, Harald
Müller, Hans Peter
Müller-Jontschewa, Alexandra
Paris, Ronald
Pfeifer, Uwe
Preuss, Rita
Rauch, Neo
Reinckens, Christine
Scherer, Stephan J. M.
Scherfose, Ralf
Sitte, Willi
Szyszka, Hans P.
Vent, Hans
Wagenbrett, Norbert
Waitz, Michael Waitz
Wolk, Winfried
Youn Sook Koeppel SOOKI
Zander, Heinz

http://ausstellung.zga-berlin.de oder www.ausstellungszentrumpyramide.de

Abbildungen in Druckqualität senden wir Ihnen gerne zu.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Kuno Schumacher (Kurator): 0175 1657904
Carolina Winkler (Ausstellungszentrum Pyramide) 030/90293 4132