„Hände weg von unseren Klubs!“ - Berliner Kids präsentieren im Kino Arsenal Filmprojekt zur Verdrängung von Kinderfreizeiteinrichtungen zugunsten von Prestigeobjekten 19.08.

Pressemitteilung vom 12.08.2013

Am Montag, den 19. August 2013 um 17 Uhr präsentieren 18 Jungen und Mädchen im Alter von 8-14 Jahren im Kino Arsenal ihren Berliner Kinderkrimi „Hände weg von unseren Klubs!“.

In dem Film geht es um die Rettung von Kinderfreizeitorten vor der Verdrängung durch lukrative Hotels und vielversprechende Wohnprojekte. Den rücksichtslosen Immobiliengeschäften, bei denen öffentliche Einrichtungen meist den Kürzeren ziehen, setzen die Marzahner und Schöneberger Kinder gemeinsam etwas entgegen.

Die Filmemacher/-innen und Schauspieler/-innen aus den Bezirken Marzahn und Schöneberg haben seit den Osterferien an diesem besonderen Film gearbeitet, dessen Thema ihnen aufgrund ihrer Alltagserfahrung am Herzen liegt.

Mit Unterstützung der Filmemacherin Kerstin Groner und der Fotografin Gab Kiess haben sie in so genannten Hingucker>-Projekten im Jugendklub „Marzahner Kinderkeller“ des Kinderring e.V. und in der Ferienbetreuung im Pestalozzi-Fröbel-Haus an der Schöneberger Grundschule am Barbarossaplatz diesen Film realisiert.

Sie haben nicht nur die Story und die Dialoge selbst geschrieben, Drehorte in beiden Bezirken ausfindig gemacht und Kostüme entwickelt, sondern auch die Rollen verteilt und selbst geschauspielert – das Ganze bei zwei eiskalten Außendrehs im April. Die Kinder werden bei der Premiere ihres Filmes am 19. August daher nicht nur anwesend sein, sondern als Hauptdarsteller/-innen über den roten Teppich im Kino Arsenal laufen.

Das Hingucker>-Projekt im Berliner Feriensommer fand im Frühjahr bereits zum fünften Mal statt. Ursprünglich als Fotoprojekt mit jährlich wechselnden Schwerpunkten gestartet, ist Hingucker> inzwischen zu einer bezirksübergreifenden Institution geworden, die „Berlin aus Kindersicht“ präsentiert.

Stets zeigten die Kinder und Jugendlichen mit ihren Kindersichten die Ergebnisse ihres Tuns im öffentlichen Raum, regten den Austausch zwischen den Bezirken und Wohngebieten an, thematisierten Missstände sowie Lobenswertes und produzierten dabei ganz nebenbei noch echte „Hingucker“.

Bei der Premiere des Hingucker>-Projekts 2009 ging es darum, Kinder und Jugendliche aus Marzahn-Hellersdorfer dazu zu animieren, ein Porträt ihres Lebensumfelds aus ihrer Perspektive zu machen. Im Folgejahr besuchten sich Hingucker> aus Marzahn-Hellersdorf und Schöneberg schon gegenseitig und hielten ihre Eindrücke vom eigenen und dem „fremden“ Kiez fotografisch fest.

Entstanden ist dabei ein Postkartenkalender mit den jeweiligen Motiven. Diese bezirksübergreifende Kinder-Foto-Reise wurde von der ERGO-Stiftung mit dem Jugendzukunftspreis als gelungener Austausch zwischen Ost und West fest geehrt.

2011 verrückten die Teilnehmer/-innen die einzelnen Elemente ihrer Aufnahmen und präsentierten so ein verrückt-fantasievolles Marzahn-Hellersdorf. Im vergangenen Sommer zogen die Hingucker> mit einem offenen Studio los und porträtierten ihre Nachbar/-innen.

So entstand zum 30-jährigen Jubiläum des Wohngebiets Kaulsdorf-Nord ein fröhlich-buntes Kaleidoskop seiner Einwohner/-innen. In diesem Jahr nun ist der entstandene Hingucker> 15 Minuten lang und appelliert unmissverständlich: „Hände weg von unseren Klubs!“.

Wir laden Sie herzlich zur Erstvorführung des Films ins Kino Arsenal an und würden uns über Ihre Berichterstattung freuen. Einige der bei den Filmarbeiten aktiven Kinder und Jugendliche sowie die Filmemacherin Kerstin Groner und die Fotografin Gab Kiess stehen zur Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung. Der Eintritt zur Kinovorstellung ist frei.

Die Hingucker>-Reihe ist ein Projekt des Kinder- und Jugendbüros Marzahn-Hellersdorf im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg, das seit 1993 Beteiligungsprojekte mit Kindern und Jugendlichen im Bezirk organisiert. Realisiert werden konnte das Filmprojekt dank der finanziellen Unterstützung des Paritätischen Berlin.

Als Schirmfrau bzw. Schirmherr unterstützen die Bezirksstadträtin für Jugend, Familie, Kultur und Weiterbildung in Marzahn-Hellersdorf, Juliane Witt, sowie der Bezirksstadtrat für Jugend, Ordnung und Bürgerdienste in Tempelhof-Schöneberg, Oliver Schworck, das Projekt.