Drucksache - DS/0473/V  

 
 
Betreff: Bezirkliche Konzeption sozio-kultureller Zentren
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR BüDSozBzStR BüDSoz,
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
19.02.2003 
16. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die BVV, anliegende “Bezirkliche Konzeption sozio-kulturelle Zentren” als Handlungsgrundlage zur Umsetzung und Entwicklung von Konzepten der Gemeinwesenarbeit im Bezirk zur Kenntnis zu nehmen

Das Bezirksamt bittet die BVV, anliegende “Bezirkliche Konzeption sozio-kulturelle Zentren” als Handlungsgrundlage zur Umsetzung und Entwicklung von Konzepten der Gemeinwesenarbeit im Bezirk zur Kenntnis zu nehmen.

 

Mit dieser Konzeption werden bisherige Aktivitäten der Alt-Bezirke Lichtenberg und Hohenschönhausen zusammengeführt. Gleichzeitig wird der Prozess der Herausbildung bürgernaher sozio-kultureller Strukturen im Rahmen der Gemeinwesenarbeit von allen beteiligten Akteuren als fortlaufende Entwicklung verstanden.

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bezirkliche Konzeption

 

 

Sozio-kulturelle Zentren

 

                                                                                    

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fachrunde Soziokulturelle Zentren:          Bezirksamt Lichtenberg

                                                            Abt. Bürgerdienste und Soziales, Fachbereich 2

                                                            Ball e.V.

                                                            Lebensmut e.V.

                                                            Frei-Zeit-Haus e.V.

                                                            Verein für ambulante Versorgung HSH e.V.

                                                            Verein zum Schutz junger Mütter – LebensNetz e.V.

                                                            Demokratischer Frauenbund, Landesverband e.V

                                                            Sozialwerk des dfb e.V.

                                                            Kiezspinne FAS e.V.

                                                            Beschäftigungswerk des Behindertenverbandes e.V.

                                                            Miteinander Wohnen e.V.

                                                            Lichtenberger Kulturverein e.V.

                                                            Synapse e.V.

 

 

 

Stand:                                                   Dezember 2002


Gliederung                  

 

                                                                                                        Seite

1. Präambel                                                                                                                          4

 

 

                                                                                                           

2. Sozio-strukturelle Ausgangslage                                                                              6                                                                                                                                 

2.1.            Allgemeine Ausgangslage                                                                           6

2.2.            Sozio-demografische Merkmale des Bezirkes und Stadtteilprofile     7

2.3.            Topografische Gliederung des Stadtbezirkes                                        7

2.4.            Stadtteilprofile                                                                                              7

2.4.1.         Gebietstypologie                                                                                          7

2.4.2.         Soziodemografische und sozialräumliche                                                8
                        Merkmale für Stadtteil und Bezirk

2.4.3.         Problemlagen und Potentiale                                                                     8

 

 

 

3.      Zielformulierungen für die Arbeit der sozio-kulturellen Zentren                      8

3.1.            Allgemeine Ziele                                                                                           8

3.2.            Spezifische Ziele                                                                                          8

 

 

 

4.      Handlungsziele und Maßnahmen                                                                           9

 

4.1.           Angebote zur Unterstützung von Selbsthilfe und bürger-                     9
schaftlichem Engagement und Ehrenamt

4.2.           Förderung von Nachbarschaftsbeziehungen und Aktivitäten               9

4.3.           Angebote zur Unterstützung von Familien                                               10

4.4.           Zusammenwirken von Hauptamtlichen und lokalen Akteuren               10
bei der Gestaltung des Zusammenlebens im Stadtteil und bei der
Bewältigung sozialer Problemlagen

 

 

5.      Qualitätsmanagement                                                                                     10                                                                                                                                                                                                                         

 

6.      Projektfinanzierung                                                                                                     12

 

 

 

 

 

Anlage 1 – Übersicht Sozialräume und Stadtteilprofile                                                          13

Anlage 2 – Qualität im Bereich sozialer Dienstleistungen                                                     24

Anlage 3 – Kooperationsvereinbarung                                                                                    27

Anlage 4 – Anschriften sozio-kulturelle Zentren                                                                     30

1.      Präambel

 

 

 

Die vorliegende Konzeption ist das Resultat einer zweijährigen Diskussion und markiert den vorläufigen Abschluss eines Abstimmungsprozesses zwischen den beteiligten freien Träger und dem Bezirksamt Lichtenberg unter Federführung der Abteilung Bürgerdienste und Soziales.

Das Ergebnis ist als Zwischenergebnis zu werten und soll entsprechend den konkreten Erfordernissen, Erfahrungen und den neuen Erkenntnissen fortgeschrieben werden.

Der am 6.11.2002 durchgeführte Workshop “Sozio-kulturelle Zentren – Ziele, Konzepte, Qualitätsentwicklung, Evaluation” erfüllt vor diesem Hintergrund eine doppelte Funktion.

Zum einen sollte er den nun anstehenden Umsetzungsprozess fördern und andererseits allgemeine Fragen aufwerfen, Begriffe hinterfragen und Anstoß für die weitere Diskussion geben. Aus diesem Grund werden die Ergebnisse dieses Workshops  in Form einer Präambel dieser Konzeption vorangestellt.

 

Eine wichtige Erkenntnis des Workshops war, dass sich zwischen den beteiligten Akteuren aus öffentlichen und freien Trägern eine demokratische Gesprächskultur entwickelt hat, die für die Umsetzung der Konzeption von großem Wert ist. Darüber hinaus wurde die mit der Evaluation der Leistungsberichte eingeschlagene Zielrichtung eines Wirksamkeitsdialogs als sinnvoll und erforderlich eingeschätzt. Mit dieser Strategie soll mittelfristig eine Überprüfung der Wirksamkeit des Mitteleinsatzes erreicht und eine systematische Qualitätsentwicklung gesichert werden.

Dieser eingeschlagene Weg gestaltet sich als offener Such- und Definitionsprozess, der Raum für neue Konzepte lässt und den Beteiligten Zeit gibt, diese auch gemeinsam zu entwickeln. Ein gutes Beispiel für diese nicht abgeschlossene Suchbewegung ist der Begriff “Sozio-kulturelles Zentrum”. Der Workshop hat, trotz intensiver Diskussion, keinen neuen Begriff hervorgebracht, so dass wir auch weiterhin mit dem Arbeitsbegriff umgehen werden.

 

In Bezug auf die Weiterentwicklung der Konzeption sind die Begriffe “Netzwerk” und “soziales Kapital” hinterfragt worden. Im Zusammenhang mit der Arbeit der sozio-kulturellen Zentren stellte sich die Frage, ob sie der Ort, der Knoten oder der Katalysator im Netzwerk sind, oder ob es sich bei dem Lichtenberger Weg vielmehr um eine Methode der Bündelung von ideellen und materiellen Ressourcen, von Angeboten, Informationen und Kommunikationsmöglichkeiten handelt?

Diese Fragestellungen sollen Gegenstand eines weiteren fachlichen Diskurses sein.

 

Ein Ergebnis der Diskussion war, dass die Zielformulierung in einem überarbeiteten Konzept auf den konkreten Stadtteil, seine aktuelle soziale Lage, die konkreten Interessen und die Bedarfe der Bürger ausgerichtet sein muss und über die Frage: “Welche Bürger sind unsere Zielgruppe?” Auskunft geben sollte. Es erscheint sinnvoll, die Zielgruppen qualitativ zu bestimmen und quantitativ zu erfassen, um die Interessen und Bedarfe zu ermitteln.  Dabei könnte der Begriff des “Sozialen Kapitals” eine gute theoretische Orientierung abgeben. Nach Pierre Bourdieu besteht “Soziales Kapital in sozialen Verpflichtungen ebenso wie in Beziehungen, in sozialen Kontakten, in der Zugehörigkeit einer Gruppe, in der Zugehörigkeit zu einem sozialen Netzwerk – es basiert also auf Beziehungsarbeit”.

Vor diesem theoretischen Hintergrund lassen sich Personen und Personengruppen ohne Bedarf, mit geringerem Hilfebedarf oder auch größerem Hilfebedarf identifizieren und andererseits in der gleichen Reihenfolge auch Ressourcenperspektiven betrachten, d.h. Personen mit großen, mittleren oder geringen Ressourcen bzw. Handlungspotentialen.

 

Mit der Öffnung des Blicks für die unterschiedlichen Handlungs- bzw. Ressourcenpotentiale in einem Stadtteil ergaben sich folgende Fragen:

·         Wer kann was leisten?

·         Wer braucht welche Hilfe?

·         Welche Stärken sind vorhanden?

Diese Fragen leiten über zu einem zentralen Gedanken: Geht es um´s Helfen oder um die Mobilisierung von Ressourcen und selbstaktivierenden Netzen?

Soll es vorrangig darum gehen, die freien Kräfte der Bürgerinnen und Bürger für ihren Stadtteil zu mobilisieren und zu klären, was sie tun wollen, um ihren Stadtteil lebenswert zu erhalten und zu gestalten, dann steht die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement im Mittelpunkt.

 

Mit dieser Aufgabenstellung ist zwangsläufig auch eine Neubestimmung der Ziele der sozio-kulturellen Zentren erforderlich. Dieser Perspektivwechsel hat zur Folge, dass alle professionellen Helfer in den verschiedenen Institutionen im Stadtteil (Soziales, Jugendamt, Schule, Stadtteilmanager, Gesundheit, Kultur und freie Träger) ihre Aufgaben, ihre Ressourcen und ihr Handeln differenziert aufeinander abstimmen und eine neue Dialogkultur entwickeln müssen.

 

Der Workshop, an dem alle drei Fachhochschulen für Sozialarbeit und Sozialwesen von Berlin teilgenommen haben, hat deutlich gemacht, dass wir mit unserem Konzept ein hohes fachliches Niveau erreicht haben und mit unseren Überlegungen zur Stadtteilarbeit und Qualitätsentwicklung insgesamt auf einem guten Weg sind.

 

 

 


 

2.       Sozio-strukturelle Ausgangslage



2.1.Allgemeine Ausgangslage

 

Bedingt durch die gesellschaftliche Entwicklung gründeten sich seit Anfang der 90er Jahre in großer Vielzahl und Vielfalt freie Träger. Ein Teil der sich entwickelten Projekte war insbesondere dadurch geprägt, dass der Gegenstand ihrer Arbeit in den Schwerpunkten bürgerschaftliches Engagement, Hilfe zur Selbsthilfe sowie Nachbarschafts- und Familienarbeit  lag.

 

Die Entwicklung der Arbeit der freien Träger im Bezirk stellt sich zeitlich wie folgt dar:

 

I.                     Zeitraum 1990 – 1993

 

-                     niedrigschwellige Angebote auf der Basis von ABM

 

II.                   Zeitraum 1994 – 1997

 

-                     Entwicklung Vertrag Stadtteilzentren, Land und Verbände

-                     Entwicklung von Projekten mit Entgelt (z.B. gesetzl. Finanzierung nach § 72 BSHG)

-                     Einbeziehung von Projekten in Nachbarschaftsarbeit

 

III.                  Zeitraum 1998 – 1999

 

-                     Entwicklung der bezirklichen Konzepte (Stadtteilzentren)

 

IV.                Zeitraum 2000 – 2002

 

-                     Fusion der Bezirke Lichtenberg und Hohenschönhausen

-                     Zusammenfassung von Arbeitsergebnissen

-                     Entwicklung Konzept sozio-kulturelle Zentren

 

Eine Vielzahl von Arbeitsbeziehungen zu lokalen Akteuren ist entwickelt worden und wurde zunehmend vernetzt.

 

Anknüpfend an die sozialräumliche Planung und hinsichtlich der weiteren inhaltlichen und strukturellen Arbeit haben sich im neuen Bezirk Lichtenberg 10 sozio-kulturelle Zentren gebildet, deren derzeitige Träger nachfolgend aufgeführt werden:

 

·         Verein zum Schutz junger Mütter – Lebensnetz e.V.

·         Ball e.V.

·         Lebensmut – Verein für Dialog und selbstbestimmte Lebensgestaltung e.V.

·         Verein für ambulante Versorgung HSH e.V.

·         Sozialwerk des dfb (Dachverband)

·         Demokratischen Frauenbund Landesverband Berlin e.V.

·         MITEINANDER WOHNEN e.V.

·         Lichtenberger Kulturverein e.V.

·         Beschäftigungswerk des BBV e.V.

·         Kiezspinne e.V.

und die

·         Selbsthilfekontaktstelle Synapse e.V.

·         Selbsthilfekontaktstelle Freizeithaus e.V.

(Anschriften siehe Anlage 4)

 

 

Die gebildete Fachrunde “Sozio-kulturelle Zentren” entwickelte sich zu einem fachlichen Netzwerk, dessen Hauptanliegen darin besteht, eine kommunikative Plattform zwischen öffentlichen und freien Trägern zu sein mit dem Ziel, den Prozess der Entwicklung sozio-kultureller Zentren durch konzeptionelle Arbeit voranzutreiben.

Im Prozess der Arbeit  stellte sich heraus, dass der ehemalige Begriff “Stadtteilzentren” unterschiedlich besetzt ist. Diesbezüglich wurde für die konzeptionelle Arbeit der Begriff “Sozio-kulturelle Zentren” definiert.


2.2. Sozio-demographische Merkmale des Bezirkes und Stadtteilprofile

2.3.  Topografische Gliederung des Stadtbezirkes

Der Bezirk Lichtenberg wurde in 5 Stadtteile (Mittelbereiche) und 30 Sozialräume aus Gründen der fachübergreifenden Koordination von Planungsaufgaben unterteilt:

·         Hohenschönhausen Nord             Sozialräume   1 -  8

·         Hohenschönhausen Süd                          Sozialräume   9 - 14

·         Lichtenberg Nord                                       Sozialräume 15 -19[1]

·         Lichtenberg Mitte                                       Sozialräume 20 - 26

·         Lichtenberg Süd                                        Sozialräume 27 - 30

 

 

Kerngedanken dieser durch das Bezirksamt beschlossenen Vorlage “Stadtteile als

Planungsräume” sind:

 

·         Abstimmung der geplanten Maßnahmen der öffentlichen und freien Träger

·         Erarbeitung von fachlichen Empfehlungen

·         Gemeinsame Nutzung von Ressourcen

 

 

2.4.  Stadtteilprofile

 

Um zu einer annähernd objektiven Einschätzung der Lebenslagen und der Differenzierung der Lebensstile im Stadtteil zu gelangen, ist es erforderlich, bei Analyse der Ausgangssituation, eine Datenbasis nach definierten Dimensionen (Sozialindikatoren) aufzubauen, die die Kriterien Zeitbezug, Periodizität, Kleinräumigkeit und Zugänglichkeit erfüllen. Nur so ist man in der Lage, Veränderungen und Entwicklungen in den Stadtteilen zu “messen” und eine sozialräumlich orientierte Steuerung der Ressourcen zielorientiert vorzunehmen.

 

2.4.1.      Gebietstypologie

 

·         Lage- und  Gebietsabgrenzung (z.B. Skizze des Stadtteils, siedlungsstrukturelle Abgrenzung)

·         städtebauliche Struktur (z.B. Großwohnsiedlung/Trabantenstadtteil oder gewachsene altindustrielle Gebiete oder Dörfer)

 


2.4.2.      Soziodemografische und sozialräumliche Merkmale für Stadtteil und Bezirk

 

·         Damit werden z.B. die Einwohner, die Anzahl der Haushalte mit Kindern, Anzahl der unter 55jährigen, Arbeitslosenquote, Anzahl der Sozialhilfeempfänger, Anzahl der Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 J. und Heimunterbringungsquote erfasst. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass einige der o.g. Daten, wie z.B. Heimunterbringungsquote oder Anteil der Alleinerziehenden zur Zeit noch nicht kleinräumig erhoben werden können.

 

 

2.4.3.      Problemlagen und Potentiale

·         zentrale Problematik des Stadtteils (z.B. schlechtes Image des Stadtteils aus Sicht der Bewohner, der freien Träger und der Verwaltung)

·         Probleme in den Bereichen Städtebau (z.B. Plattenbausiedlungen), Ökonomie, Soziales und Ökologie (z.B. Reinigung und Rekultivierung des Gewässers Fennpfuhl)

·         Potentiale und Anknüpfungspunkte in den o.g. Bereichen (z.B. Stärken/Schwächenanalyse und Chancen/Risikenanalyse)

 

Die soziodemografische Entwicklung des Stadtbezirkes und die Stadtteilprofile finden Sie in der Anlage 1.

 

 

3.      Zielformulierungen für die Arbeit der sozio-kulturellen Zentren

 

Die Fachrunde der sozio-kulturellen Zentren hat sich nach langer Diskussion im Ergebnis auf die Festlegung bestimmter Ziele und Maßnahmen geeinigt, die von den sozio-kulturellen Zentren erreicht bzw. umgesetzt werden sollen.

 

 

3.1. Allgemeine Ziele

 

·         Stärkung von Selbsthilfe und bürgerschaftlichen Engagements und Ehrenamt

·         Bündelung vorhandener Angebote und Ressourcen (Synergieeffekte erzielen) durch Vernetzung und Kooperation

·         Erhalt sozialer Grundversorgung in den einzelnen Stadtteilen und Regionen

·         Ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige bei der Gestaltung des Zusammenlebens im Stadtteil partnerschaftlich zusammenführen

·         Unterstützung von Familien und Förderung der Nachbarschaftsbeziehungen

·         Kinder und Jugendliche im Rahmen der Familien- und Nachbarschaftshilfe zu fördern

·         Gleichberechtigtes und friedfertiges Zusammenleben sowie die soziale Integration ausländischer Mitbürger und Randgruppen zu fördern

 

3.2. Spezifische Ziele

 

·         Als Steuerungsinstrument der fachlichen Prozesse dient ein Kooperationsvertrag.

·         Es sind verbindliche Qualitätsstandards festzulegen (wir verweisen auf den Punkt 5 des Konzeptes).

·         Entsprechend der Haushaltssituation des Bezirkes wird ein sozio-kulturelles Zentrum für Lichtenberg Süd (Karlshorst) vorgehalten.

·         Es wird angestrebt, dass der Bezirk die Arbeit der beiden derzeit vorhandenen Selbsthilfekontaktstellen wie Synapse e.V. und Freizeithaus e.V. weiterhin unterstützt. Diese bringen im Rahmen der Stadtteilarbeit eine Fachkompetenz ein.


·         Hinsichtlich des Vertrages “Stadtteilzentren” zwischen dem Land Berlin und den Verbänden wird gegenüber der Senatsverwaltung folgender Bedarf aufgezeigt: Die Projekte, die derzeitig über den Vertrag eine Zuwendung erhalten, sind bei einer Verlängerung des Vertrages weiterhin zu berücksichtigen. Darüber hinaus wird zusätzlich ein Bedarf für ein weiteres Projekt (Hohenschönhausen Nord) angemeldet.

·         Bezirkliche Erfahrungen  und die Transparenz der geleisteten Arbeit sollen in stattfindenden Bezirkskonferenzen (Regionalkonferenz) zum Ausdruck gebracht werden.

·         Die sozio-kulturellen Zentren leisten einen wichtigen Beitrag zu den in der BA-Vorlage “Stadtteile als Planungsräume” vorgesehenen Stadtteilkonferenzen. Darüber hinaus halten sie einen engen Arbeitskontakt zu den benannten Stadtteilmanagerinnen (siehe BA-Vorlage Nr. 57/2002 vom 07.03.2002).

·         Gewinnung einer Vielzahl von Akteuren zur Umsetzung der Ziele und Inhalte.

 

 

4.  Handlungsziele und Maßnahmen

 

Folgende Handlungsziele und Maßnahmen sind durch die sozio-kulturellen Zentren in unterschiedlicher Gewichtung  umzusetzen.(vgl. Zuwendungsvertrag zwischen dem Land Berlin und den Verbänden)

 

4.1.            Angebote zur Unterstützung von Selbsthilfe und bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt

 

·         Information, Beratung und Vermittlung von Ratsuchenden

·         Anregung und praktische Hilfen bei Gründung von Gruppen etc.

·         Bereitstellung von Räumen, Technik etc.

·         Vermittlung bei Konflikten und Problemen der Selbsthilfegruppen

·         Vermittlung von Kontakten, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit, Ressourcenbeschaffung

·         Gewinnung, Beratung und Vermittlung von Ehrenamtlichen

·         Fachveranstaltungen

·         Erschließung von Einsatzfeldern für freiwillige soziale Arbeit

·         Aufklärung über Möglichkeiten der Selbsthilfe

 

4.2.            Förderung von Nachbarschaftsbeziehungen und Aktivitäten 

 

·         Generationsübergreifende, multikulturelle und zielgruppenübergreifende Aktivitäten

·         Unterstützung der Selbstorganisation der Bürger

·         Aktivierung der Bürger

·         Vermittlung von Nachbarschaftshilfe

·         Transparenz von Erfahrungen

·       Unterstützung der sozial-kulturellen Selbstorganisation von Menschen unterschiedlicher Nationalität oder Herkunft

·       sozio-kulturelle Veranstaltungen

·       Kurse und Neigungsgruppen

·       Informations- und Diskussionsveranstaltungen

·       Stadtteilfeste

·       Spezifische Angebote für besondere Zielgruppen

·       Bedarfsorientierte Basisberatung

·       Gewaltprävention

·       Meditation bei Konflikten

·       Kontakte zu Partnern in Politik und Verwaltung

·       Analyse der Bedarfslage im Stadtteil

·       Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zu Mitwirkungsmöglichkeiten an demokratischen Entscheidungsprozessen

·       Motivierung zum Aufbau der nachbarschaftlichen Beziehungen zur Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil

 

4.3.            Angebote zur Unterstützung von Familien

 

·         Familienbildungsarbeit einschließlich Eltern-Kind-Gruppen

·         Basisberatung zu Alltagsproblemen der Erziehung in der Familie

·         Familienfreizeit, Familienerholung, Angebote für Kinder und Jugendliche

·         Sozialpädagogische Familienhilfe

·         Gewaltprävention

·         Generationsübergreifende Angebote

·         Selbsthilfegruppen

 

4.4.            Zusammenwirken von Hauptamtlichen und lokalen Akteuren bei der Gestaltung des Zusammenlebens im Stadtteil und bei der Bewältigung sozialer Problemlagen

 

·         Fachaustausch zwischen Professionellen und Laien

·         Gewinnung und Förderung ehrenamtlicher Kräfte

·         Enge Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und freien Trägern

·         Bündelung der Ressourcen öffentlicher und freier Träger

 

 

Auf Grundlage der allgemeinen inhaltlichen Schwerpunktsetzung richten die sozio-kulturellen Zentren ihre Konzepte aus.

 

 

5. Qualitätsmanagement

 

Es ist unser Ziel, auf der Basis einer zielorientierten Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und freien Trägern eine wirkungsvolle bürgerorientierte Arbeit zu leisten. Darüber hinaus geht es auch darum, die Zielgenauigkeit sowie Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Dazu ist es erforderlich, dass die Träger und Projekte eine systematische Qualitätsentwicklung betreiben.

 

 

Konkrete Schritte zum Aufbau eines Qualitätsmanagements

1.      Die Träger entwickeln entsprechend den lokalen Gegebenheiten und in Kooperation sowie Abstimmung mit den örtlichen Akteuren ein Leitbild für die Arbeit der sozio-kulturellen Zentren.

2.      Zur langfristigen Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der Arbeit in den Stadtteilen soll eine Qualitätskommission/Qualitätsteam eingerichtet werden, in dem von fachlichen Partnern gemeinsame Standards entwickelt werden (z.B. Evaluationskonzepte entwickeln und realisieren).

 

2.a Auf Basis des oben genannten QM-Konzeptes sollen die Projekte evaluiert werden
      (Selbst- und Fremdevaluation).

2.b Die Träger sind verantwortlich für die Entwicklung eines angemessenen Modells der
      laufenden Dokumentation der Arbeit (Monitoring). Wichtig ist dabei, dass

     die Ergebnisse  des Monitorings in den Prozess der Angebots-/Projektentwicklung
     rückgekoppelt werden (Offenheit für Lernprozesse und Kurskorrekturen).

 

3. Hinsichtlich der Entwicklung des vorliegenden Konzeptes wird mit Vertretern von  
    Fachhochschulen und Dachverbänden ein Workshop eingerichtet, mit dem Ziel, den

    Prozess durch externe Fachleute zu begleiten.

4. Vor dem Hintergrund des QM-Modells entwickeln die Träger von sozio-kulturellen 
    Zentren ihre eigenen QM-Modelle
(wie  z.B. vgl. Qualitätsgemeinschaft soziale Dienste 
    Berlin – QSDB/Qualitätskonzept des DPW/Arbeitspapiere des Verbandes für sozial-
    kulturelle Arbeit bzw. Selko e.V./Materialien der Senatsverwaltung für Gesundheit,
    Soziales und Verbraucherschutz bzw. Servicegesellschaften).


Die Fachrunde hat sich auf folgende fachliche Kriterien zum Qualitätsmanagement als Arbeitsgrundlage verständigt.

 

 

1. Konzeptqualität/Trägerqualität

-          klare, systematische Gliederung

-          Trägerphilosophie/Leitbild, Führungsgrundsätze

-          Strategien des Trägers

-          Ziele, Zielgruppen

-          Angebotsprofil/Zielgruppenspezifische Angebote

-          Bedarfsdefinition/Umfeldanalyse

-          Problemskizze des Kiez´/Wohngebiet

 

2. Strukturqualität 
    (Rahmenbedingungen)

-          Raumsituation (Anzahl der Räume, Verwendungszweck usw.)

-          Finanzen

-          Verkehrsanbindung

-          Standort/Lage

-          Erreichbarkeit (z.B. Öffnungszeiten)

-          Informations/Wegeleitsystem

-          Personal (Anzahl)

-          Personalqualifikation

-          Fort- und Weiterbildung (Personalmanagement)

-          Qualitätspolitik und Qualitätsmanagement

-          Strategien des Trägers (lang-  und kurzfristige)

-          Kooperation im Kiez und Einbeziehung im Wohngebiet

-          Dokumentationen (z.B. Statistiken u.ä.)

 

3. Prozessqualität (Erbringen und
    Entwicklung der Dienstleistung)

-     Qualitätsprüfung der Dienstleistungen in
      Dienstbesprechungen

-          Systematische Beobachtung der Bedarfsentwicklung, Überprüfung der Angebote

-          Beschwerdemanagement für den Kunden

-          Offener Umgang mit Fehlern

-          Externe Dienstleister werden nach fachlichen Kriterien ausgewählt

-          Die Leistungen der Externen werden von den Mitarbeitern und Kunden bewertet

 

4. Ergebnisqualität

-          Darstellung der spezifischen Ergebnisse

-          Kundenzufriedenheit

-          Aktivitäten/Ergebnisse bezogen auf den Stadtteil

-          Bekanntheitsgrad/Image des Trägers/Projektes

 

 



 




6. Projektfinanzierung

 

Die Projektfinanzierung muss die Arbeitsbedingungen der sozio-kulturellen Zentren nachhaltig sichern, damit die qualitativen und quantitativen Zielstellungen realisierbar sind.

Derzeitige Finanzierung der meisten Träger stellt einen Mix von unterschiedlichen Fördermitteln und Zuwendungen dar, in dem Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit noch immer eine wesentliche Finanzierungsgrundlage bilden.

Das derzeitig erreichte Niveau der Projektfinanzierung stellt dabei nach Ansicht der Fachrunde “sozio-kulturelle Zentren” das Minimum dar. Eine Unterschreitung würde die Leistungen und die angestrebten Ziele unmöglich machen.

Die notwendige Ausstattung umfasst mindestens:

·         eine Stelle mit koordinierender Funktion

·         Räume für Veranstaltungen und Gruppenarbeit

·         notwendige Sachmittel für Organisation und Kommunikation (z.B. Telefon, PC usw.)

 

Mögliche Finanzierungsbestandteile der sozio-kulturellen Zentren können sein:

 

·         Vertrag über Stadtteilzentren

·         Zuwendung vom Bezirk

·         ABM, SAM

·         Spenden

·         Sponsoring

 

1. Vertrag Stadtteilzentren

 

Die Abteilung Soziales setzt sich gegenüber der Senatsverwaltung dafür ein, dass die derzeitig durch den Vertrag “Stadtteilzentren” zwischen dem Land Berlin und den Verbänden finanzierten Projekte weiterhin als geförderte Projekte, wie Kiezspinne und Synapse e.V. erhalten bleiben. Darüber hinaus ist entsprechend dem derzeitigen Bedarf ein weiteres Projekt in Hohenschönhausen Nord (Nachbarschaftshaus “Am Berl”) in die Förderung aufzunehmen.

 

2. Zuwendungen vom Bezirksamt

 

Grundsätzlich sind die sozio-kulturellen Zentren zur Absicherung ihrer Arbeit mit finanziellen Mitteln auszustatten. Entsprechend der bestehenden Haushaltssituation sind diese Zuwendungen zu verteilen.

 

3. ABM/SAM
 
Projekte der sozio-kulturellen Zentren, die einen bezirklich anerkannten Bedarf decken, werden gegenüber den Arbeitsämtern mit der höchsten Priorität versehen.

 

4. Spenden/Mitgliederbeiträge/sonstige Einnahmen

 

Praktische Erfahrungen sind zu nutzen und untereinander zu vermitteln.

Das Einwerben von Spenden liegt ausschließlich in der Verantwortung der freien Träger.

 

5. Sponsoring

 

Zwischen den sozio-kulturellen Zentren ist ein Erfahrungsaustausch zu organisieren, um Formen und Möglichkeiten für ein Sponsoring zu diskutieren, auf ihre Anwendbarkeit zu überprüfen und Handlungskonzepte zu entwickeln.

 

Ziel ist es, durch Planung und Durchführung weiterer Projekte eine Stabilisierung des sozio-kulturellen Zentren zu erreichen.


Anlage 1

 

Stadtgebietsfläche (in Hektar)

 

insgesamt

5.235

Gebäude- und Freifläche

2.482

Betriebsfläche

60

Erholungsfläche

     darunter: Sportplätze

                    Freibäder, Parkanlagen, Tierparks,  Kleingärten,  

                    Spielplätze                     

739

  93

 

550

Verkehrflächen

895

Landwirtschaftsflächen

631

Waldflächen

43

Wasserflächen

115

Flächen anderer Nutzung

     darunter: Friedhöfe

269

70

 

Bevölkerung (30.06.2001)[2]

 

insgesamt

     darunter: Deutsche                                   

                    Ausländer                                     

                        davon: Europa               

                                     Amerika                

                                     Asien                 

                                     Australien               

254.911

236.364

18.547

11.633

415

5.099

11

                       

Bevölkerung nach dem Erwerbsstatus[3] (in Tausend)

 

Erwerbstätige

122,4

Erwerbslose

26,2

Nichterwerbspersonen

116,7

 

Arbeitslose[4]

     davon Altbezirk Lichtenberg

               Altbezirk Hohenschönhausen

21.183

12.010

9.173

 

Quote:14,8 % Quote:15,0 %

(Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen)

 

Sozialhilfeempfänger[5]

     davon Altbezirk Lichtenberg

               Altbezirk Hohenschönhausen

15.891

9.919

5.972

 

 

 

 

 

 

 

Haushaltsstruktur3 (in Tausend)

 

Privathaushalte

     davon: Einpersonenhaushalte

                 Mehrpersonenhaushalte

                 durchschnittliche Haushaltsgröße (Pers.)

                 Haushalte mit Kindern

134,6

55,6

71,9

2,0

40,6

Familien3

     davon: Ehepaare ohne Kinder

                 Ehepaare mit Kindern

                 Alleinerziehende

70,9

30,4

40,5

16,6

           

monatliches Nettoeinkommen3

 

 

 

 

Monatliches Nettoeinkommen von ... bis unter ... DM

 

Mittleres

 

 

Ins-

 

 

 

 

 

 

 

Ohne

Pro-Kopf-

Bezirk

gesamt

unter

1 000 -

1 400 -

1 800 -

2 200 -

2 500 -

3 000 -

Ein-

Ein-

 

 

 

1 000

1 400

1 800

2 200

2 500

3 000

und mehr

kommen

kommen

 

 

1 000 DM

 

Lichtenberg

 155,1

 19,3

 20,0

 18,6

 20,2

 19,6

 16,0

 19,2

 22,2

1 750

Hohenschön-hausen

 110,2

 17,8

 15,3

 11,3

 13,6

 9,8

 11,1

 11,6

 19,7

1 500

Berlin

3 384,5

 470,8

 370,9

 334,8

 374,9

 308,6

 325,5

 611,9

 586,9

1 700

Berlin-West

2 114,5

 305,3

 208,3

 191,5

 207,6

 177,1

 192,3

 437,0

 395,3

1 700

Berlin-Ost

1 270,0

 165,6

 162,6

 143,3

 167,2

 131,5

 133,2

 174,8

 191,6

1 700

 

(Mittleres Pro-Kopf-Einkommen: Der Wert wurde aus den gruppierten monatlichen Nettoeinkommen berechnet (Median))

 

Im Vergleich des Einkommensniveaus der Berliner Bezirke untereinander liegt der Alt-Bezirk Hohenschönhausen weit unten. Eine der Ursachen ist der hohe Anteil an kinderreichen Haushalten.

 

Bevölkerung nach allgemeinen Schulabschluss3

 

 

Bezirk

Berlin

 

absolut

in Prozent

in Prozent

mit allg. Schulabschluss

     davon: Haupt-/Volksschule

                 Polyt. Oberschule der DDR

                 Realschule

                 Fachhochschulreife, Abitur

                 ohne Schulabschluss       

                 noch nicht schulpflichtig, Schüler

202,0

59,6

67,9

24,8

49,7

    /*

57,9

76,1

29,4

33,5

12,3

24,6

3,1

21,8

74,4

33,5

9,9

22,3

30,9

 

22,4

 

* Wert liegt unter 5.000 (weniger als 50 Fälle in Stichprobe),

  Stichprobenfehler von mehr als 15 %

 


Bevölkerung nach beruflichem Ausbildungsabschluss 3

 

 

Bezirk

Berlin

 

absolut

in Prozent

in Prozent

mit Berufsabschluss bzw. Hochschulabschluss

     davon: Lehr-/Anlernausbildung

                 Fachschulabschluss

                 Fachhochschulabschluss

                 Hochschulabschluss

                 ohne berufl. Ausbildungsabschluss

                 Personen unter 15 Jahren

 

107,8

30,0

9,3

19,0

47,0

48,2

 

40,6

11,3

3,5

7,2

17,7

18,2

 

36,3

8,1

5,1

8,9

22,1

19,6

 

3         Statistisches Landesamt Berlin, Ergebnisse des Mikrozensus 2000

 

 

1.3. Sozio-demographische und sozialräumliche Merkmale der Stadtteile

 

 

Stadtteilprofil Hohenschönhausen Nord - Planungsräume 1 – 8

 

Gebietsprofile, Problemskizze und Potentiale

 

·         flächenmäßig groß, große Bevölkerungsdichte

·         großes Neubaugebiet: vorwiegend 11-geschosser, vorwiegend saniert und modernisiert

·         schließt 3 Dörfer (Malchow, Wartenberg, Falkenberg) ein

·         zwei große Gewerbegebiete

·         günstige Verkehr- und Einkaufsbedingungen, Lindencenter bietet beste Einkaufs- und Kommunikationsmöglichkeiten, stark frequentiert

·         soziale Brennpunkte Planungsräume 2 und 3 mit hohem Anteil SozialhilfeempfängerInnen

·         kulturelle und sozio-kulturelle Angebote räumlich differenziert von sehr gut bis unzureichend

·         hohe Anonymität in den Ballungsgebieten, zunehmende Arbeitslosenquote

·         Durchfahrtsstraßenproblematik mit sehr hohem Verkehrsaufkommen in den Dörfern

·         Kieztreffen und ähnliche Gremien sollen dazu beitragen, den BürgerInnen das soziale Umfeld zu sichern und um neue Wege der BürgerInnenbeteiligung zu finden

 

 

Planungsräume

Statistische Gebiete

1

Dörfer

172

173

174

Malchow

Wartenberg

Falkenberg

2

Falkenberg-Ost

175

Neu-Wartenberg

3

Falkenberg-West

175

Neu-Wartenberg

4

Wartenberg-Süd

175

Neu-Wartenberg

5

Wartenberg-Nord

175

Neu Wartenberg

6

Zingster Straße

176

Neu-Hohenschönhausen

7

Zingster Straße-West

176

Neu-Hohenschönhausen

8

Mühlengrund

176

Neu-Hohenschönhausen

 


Sozio-demographische Merkmale

 

PR

Einwohner

30.06.2001

Entwicklung z. Vorjahr

davon Deutsche

 

Ausländer

davon Männer

 

Frauen

1

3.354

97,5

3.304

50

1.706

1.648

2

9.513

102,9

9.063

450

4.673

4.840

3

6.682

97,3

6.386

296

3.323

3.359

4

6.768

99,9

6.572

196

3.218

3.550

5

7.424

98,8

7.139

285

3.394

4.030

6

11.958

98,8

11.486

472

5.949

6.009

7

10.242

99,9

9.856

386

5.162

5.080

8

6.047

99,2

5.920

127

3.027

3.020

 

61.988

 

59.726

96,4 %

2.262

3,6 %

30.452

49,1 %

31.536

50,9 %

 

 

 

PR

Einwohner

30.06.2001

davon:

0-5 Jahre

 

6–13

 

14-17

 

18-27

 

28-54

 

55-64

 

über 65

1

3.354

93

305

291

374

1.486

403

402

2

9.513

465

1.288

872

1.266

4.387

631

604

3

6.682

281

816

657

904

3.162

488

374

4

6.768

267

687

670

846

3.120

590

588

5

7.424

356

631

717

1.013

3.188

585

934

6

11.958

404

848

1.253

1.765

5.649

997

1.042

7

10.242

418

846

939

1.632

4.674

813

920

8

6.047

168

394

539

1.038

2.896

629

383

 

61.988

2.452

4,0 %

5.815

9,4 %

5.938

9,6 %

8.838

14,3 %

28.562

46,1 %

5.136

8,3 %

5.247

8,5 %

 

Bedeutsamkeit:           19 % der Bürger sind im schulpflichtigen Alter (6 bis 17)

                                    der Anteil der Bürger über 65 Jahre ist mit ca. 17 % gering

 

 

 

 


Stadtteilprofil Hohenschönhausen Süd - Planungsräume 9 – 14

 

Gebietsprofile, Problemskizze und Potentiale

 

·         gewachsene Siedlungsstruktur im Gebiet Alt-Hohenschönhausen, teilweise sanierte Altbausubstanz bzw. Altneubauten und Neubauten, Reihen- und Einfamilienhäuser in der Gartenstadt

·         mehrere Kleingartenanlagen nördlich und südlich der Wartenberger Straße

·         Neubaugebiet “Weiße Taube” im Areal Landsberger Allee/Rhinstraße

·         Gewerbegebiet in der Plauener Straße mit zum Teil starken Unternehmensniederlassungen

·         3 große Einkaufszentren: Storchenhof, Allee-Center, Hohenschönhausener Tor, dafür kaum dezentrale Einkaufsmöglichkeiten bis auf einige Geschäfte in der Konrad-Wolf-Straße

·         Schloss Hohenschönhausen, steht unter Denkmalschutz, sehr maroder Bauzustand, Rekonstruktion und spätere Nutzung als Kulturstandort wird von einem Förderverein angestrebt

·         Kino “Venus” in der Degner Straße, kulturelle Angebote insgesamt gering, bedarfsgerechte Angebote für Jugendliche fehlen, spezielle Integrationsprojekte für Migranten und deutsche Mitbewohner fehlen, Aufbau von Selbsthilfestrukturen und nachbarschaftlichen Hilfestrukturen sollte forciert werden

·         generelle schwache Infrastruktur

·         im Wohngebiet Landsberger Allee hohe Besiedlungsdichte, soziale Problemlagen, vorwiegend ältere Anwohner und sozial schwache Familien (hauptsächlich in den Punkt-hochhäusern), Konzentration sozialschwacher Familien und Ausländer in vorwiegend unsanierten Wohnungen, da geringere Mieten

·         große unsanierte Wohnungssubstanz im Gebiet Wartenberger Straße/Anna-Ebermann-Straße, Sanierungsvorhaben vom Eigentümer VMM nicht geplant

·         hoher Ausländeranteil im Gebiet Gehrenseestraße/Anna-Ebermann-Straße

·         Kieztreff “LebensNetz”, “Villa Magnet” Zentren der Stadtteilarbeit

 

 

Planungsräume

Statistische Gebiete

9

Malchower Weg

177

Mühlengrund

10

Hauptstraße

Gewerbegebiet

177

178

Mühlengrund

Marzahner Straße

11

Orankesee

179

Alt-Hohenschönhausen

12

Große-Leege-Straße

179

Alt-Hohenschönhausen

13

Landsberger Allee

179

Alt-Hohenschönhausen

14

Weiße Taube

179

Alt-Hohenschönhausen

 

Sozio-demographische Merkmale

 

PR

Einwohner

30.06.2001

Entwicklung z. Vorjahr

davon Deutsche

 

Ausländer

davon Männer

 

Frauen

9

7.992

98,5

7.446

546

3.947

4.045

10

7.403

99,9

6.079

1.324

3.842

3.561

11

3.103

101,0

3.023

80

1.554

1.549

12

7.575

100,8

7.193

382

3.634

3.941

13

14.692

99,2

14.270

422

7.006

7.686

14

3.708

99,3

3.659

49

1.866

1.842

 

44.473

 

41.670

93,7 %

2.803

6,3 %

21.849

49,2 %

22.624

50,8 %

 

 

 

PR

Einwohner

30.06.2001

davon:

0-5 Jahre

 

6–13

 

14-17

 

18-27

 

28-54

 

55-64

 

über 65

9

7.992

297

643

600

952

3.405

1190

905

10

7.403

322

567

363

1165

3.281

880

825

11

3.103

116

249

183

383

1.411

429

332

12

7.575

300

429

235

1385

3.084

831

1.311

13

14.692

552

1.036

723

1924

6.114

2339

2.004

14

3.708

181

256

232

506

1.657

409

467

 

44.473

1.768

4,0 %

3.180

7,2 %

2.336

5,3 %

6.315

14,2 %

18.952

42,6 %

6.078

13,7

5.844

13,1 %

 

Bedeutsamkeit:           geringer Anteil der Kinder im schulpflichtigem Alter

                                    über ein Viertel der Bevölkerung (26,8 %) ist älter als 55 Jahre

 

 

 


Stadtteilprofil Lichtenberg Nord - Planungsräume 15 – 19

 

Gebietsprofile, Problemskizze und Potentiale

 

·         unterschiedliche Strukturierung:

Planungsräume 15 – 17: vorwiegend Neubauten aus den 70iger Jahren, hauptsächlich Hochhäuser, deren Sanierung nahezu abgeschlossen ist; soziale Infrastruktur ist geprägt von “DDR-Standards”, wo der Wohnungsbau dominierte und wenig Räume für soziale Arbeit zur Verfügung stehen;

Planungsraum 18: Gewerbegebiet, altindustrielles Gebiet, wo bis Ende der 80iger Jahre mehrere Großbetriebe ansässig waren und heute vorwiegend kleine und mittelständische Firmen des nichtproduzierenden Bereichs, nur sehr geringe Bevölkerungsdichte

Planungsraum 19: Altneubauten aus den 50iger Jahren, großer unsanierter Wohnungsbestand, großer Leerstand an Wohnungen, hohe Bevölkerungsdichte, Gebiet ist sozial-strukturell belastet

·         hoher Ausländeranteil (12,7 %), sowie hoher Anteil deutschstämmiger Aussiedlerfamilien

·         über ein Viertel der Bevölkerung sind Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und junge Erwachsene bis 27 Jahren, insbesondere im Planungsraum 19, in dem es keine öffentliche Einrichtung für Kinder der Altergruppe bis 14 Jahren gibt; die vorhandenen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche der PR 15, 16 und 17 müssen erhalten und den Bedürfnissen angepasst werden;

·         große Anzahl öffentlicher Einrichtungen des Bezirkes Lichtenberg, von Behörden des Bundes, Vielzahl von Einkaufszentren, gute Verkehrsanbindung

·         kulturelle und Sporteinrichtungen unzureichend

 

 

 

Planungsräume

Statistische Gebiete

15

Hohenschönhauser Straße

152

Fennpfuhl

16

Fennpfuhl-West

152

Fennpfuhl

17

Fennpfuhl-Ost

152

Fennpfuhl

18

Herzbergstraße

150

151

Krankenhaus Herzberge

Herzbergstraße

19

Frankfurter Allee Nord

149

Rüdigerstraße

 

 

Sozio-demographische Merkmale

 

PR

Einwohner

30.06.2001

Entwicklung z. Vorjahr

davon Deutsche

 

Ausländer

davon Männer

 

Frauen

15

5.823

97,6

5.429

394

2.750

3.073

16

15.299

100,1

14.224

1.075

7.283

8.016

17

10.440

98,8

9.704

736

5.060

5.380

18

4.079

99,7

1.450

2.629

2.991

1.088

19

18.122

98,7

16.147

1.975

9.143

8.979

 

53.763

 

46.954

87,3 %

6.809

12,7 %

27.227

50,6 %

26.536

49,4 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PR

Einwohner

30.06.2001

davon:

0-5 Jahre

 

6–13

 

14-17

 

18-27

 

28-54

 

55-64

 

über 65

15

5.823

174

289

225

633

1.938

1.443

1.121

16

15.299

480

911

631

1.942

5.513

3.192

2..630

17

10.440

371

704

510

1.116

3.766

2.198

1775

18

4.079

128

198

129

715

2.392

258

259

19

18.122

858

1.101

731

3.019

7.640

2.098

2.675

 

53.763

2.011

3,7 %

3.203

6,0 %

2.226

4,1 %

7.425

13,8 %

21.249

39,5 %

9.189

17,1 %

8.460

15,7 %

Bedeutsamkeit:           geringer Anteil der Kinder im schulpflichtigen Alter

ca. 33 % der Bürger sind älter als 55 Jahre

 


Stadtteilprofil Lichtenberg Mitte - Planungsräume 20 – 26

 

Gebietsprofile, Problemskizze und Potentiale

 

·         städtebaulich unterschiedliche Kieze:

Wohnsiedlungen von Friedrichsfelde: mit annähernd 50.000 Einwohnern bilden das Kernstück;

Frankfurter Allee Süd, Kaskelkiez (Victoriastadt), Rosenfelder Ring, Gensinger Straße sind in sich abgeschlossene Wohnbereiche mit städtebaulich sehr unterschiedlichem Charakter, teilweise eingeschlossene Insellagen, begrenzt von Bahntrassen und Hauptverkehrsadern

·         Wohnsiedlungen rund um den Tierpark, in der Frankfurter Allee und am Rosenfelder Ring: Bausubstanz vorwiegend Ende der 60iger/Anfang der 70iger Jahre in Plattenbauweise; dagegen die “Colonie Victoriastadt” ist die älteste Wohnanlage in Lichtenberg und Altbauten rund um die Weitlingstraße und den Sonnenhof

·         Innenstadtbereich mit hoher Bevölkerungsdichte

·         Bevölkerungsstruktur ist geprägt vom demografischen  Wandel in der Alterstruktur, insbesondere in den Wohngebieten Rosenfelder Ring und Passage Lichtenberg ist bald jeder zweite Bürger über 55 Jahre alt

·         in den Kiezen mit teilweise sanierter Altbausubstanz verstärkte Durchmischung von alteingesessenen Bewohnern und neu Hinzugezogenen unterschiedlichster Einkommensverhältnisse; durch eine Mietpreisbindung im Sanierungsgebiet Weitling/Lückstraße konnten langjährig ansässige Einwohner gehalten werden

·         im Kiez Frankfurter Alle Süd und rund um den Tierpark Friedrichsfelde großer Anteil deutschstämmiger Aussiedler und Spätaussiedler aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion

·         vielfältige soziale Infrastrukturangebote für alle Bevölkerungsgruppen von freien Trägern, Einrichtungen und Interessengruppen, allerdings existieren Versorgungsdefizite im Gebiet Frankfurter Allee Süd und im Areal Gensinger Str. (Planungsraum 21) und im Gebiet Kowalke Str. (Planungsraum 25), wo nur wenige Träger Nachbarschaftsarbeit anbieten und Bürgerinteressen berücksichtigen

 

 

Planungsräume

Statistische Gebiete

20

Rosenfelder Ring

147

Friedrichsfelde

21

Friedrichsfelde Ost

147

Friedrichsfelde

23

Viktoriastadt

147

Friedrichsfelde

22

Frankfurter Allee Süd

149

Rüdigerstraße

24

Bahnhof Lichtenberg

147

Friedrichsfelde

25

Tierpark

148

Tierpark

26

Friedrichsfelde Süd

147

Friedrichsfelde

 

Sozio-demographische Merkmale

 

PR

Einwohner

30.06.2001

Entwicklung z. Vorjahr

davon Deutsche

 

Ausländer

davon Männer

 

Frauen

20

4.794

97,7

4.607

187

2.323

2.471

21

5.355

100,5

5.086

269

2.628

2.727

22

9.436

98,4

8.643

793

4.631

4.805

23

2.607

105,3

2.316

291

1395

1.212

24

23.448

100,5

21.781

1.667

11.906

11.542

25

2.614

101,2

2.502

112

1.276

1.338

26

25.244

99,9

22.905

2.339

12.064

13.180

 

73.498

 

67.840

92,3 %

5.658

7,7 %

36.223

49,3 %

37.275

50,7 %

 

 

PR

Einwohner

30.06.2001

davon:

0-5 Jahre

 

6–13

 

14-17

 

18-27

 

28-54

 

55-64

 

über 65

20

4.794

130

226

184

515

1.515

1.127

1.097

21

5.355

223

355

277

832

2.207

742

719

22

9.436

421

846

553

1.251

3.388

1.837

1.140

23

2.607

177

180

136

621

1.308

114

71

24

23.448

941

1.275

807

4.518

9.739

2.725

3.443

25

2.614

106

148

132

461

1.033

315

419

26

25.244

781

1.265

886

2.752

8.297

5.527

5.736

 

73.498

2.779

3,8 %

4.295

5,8 %

2.975

4,1 %

10.950

14,9 %

27.487

37,4 %

12.387

16,9 %

12.625

17,2 %

 

Bedeutsamkeit:           ca. 34 % der Bürger sind über 55 Jahre

 

 

 


Stadtteilprofil Lichtenberg Süd - Planungsräume 27 – 30

 

Gebietsprofile, Problemskizze und Potentiale

 

·         unterschiedliche Strukturierung des Stadtteiles:

Planungsraum 27: Industriegebiet, sehr geringe Wohnbevölkerung, diese konzentriert sich auf die Rummelsburger Bucht

Planungsraum 28: Mischbebauung von vorwiegend mehr-geschossigen Mietshäusern verschiedener Bauzeiten (ca. 1900 bis 1980), zum Teil auch Plattenbauweise

Planungsräume 29 und 30: vorwiegend Villen und kleine Mehrgeschosser

·         verkehrstechnisch gut erschlossen, S-Bahnhof Karlshorst im Zentrum mit direkter Verbindung zum Zentrum bzw. an die Ringbahn, Straßenbahnverbindung zu weiteren Lichtenberger Stadtteilen sowie zu angrenzenden Bezirken

·         hoher Anteil der Bevölkerung im berufstätigen Alter (55 %), unterrepräsentiert im Bezirksdurchschnitt dagegen der Anteil der Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren, ebenso unter-repräsentiert der Anteil der Bewohner nicht-deutscher Herkunft

·         vorhandene Defizite der sozio-kulturellen Versorgung für einzelne Alters- und Interessengruppen, insbesondere bei der Betreuung von Senioren und behinderten Menschen, der Betreuung von Kindern zwischen 10 und 14 Jahren, niederschwellige Kulturangebote außerhalb des aus-gesprochenen Seniorenbereiches und der Schaffung von nachbarschaftlichen Begegnungsmöglichkeiten, insbesondere für Bürger, die sich im Arbeitsprozess befinden

 

Planungsräume

Statistische Gebiete

27

Rummelsburg

146

Rummelsbug

28

Karlshorst West

145

Karlshorst

29

Karlshorst Ost

145

Karlshorst

30

Karlshorst Süd

145

Karlshorst

                       

Sozio-demographische Merkmale

 

PR

Einwohner

30.06.2001

Entwicklung z. Vorjahr

davon Deutsche

 

Ausländer

davon Männer

 

Frauen

27

1.738

98,5

1.671

67

895

843

28

6.797

99,8

6.426

371

3.354

3.443

29

8.077

99,4

7.697

380

3.898

4..179

30

4.577

101,2

4.380

197

2.211

2366

 

21.189

 

20.174

95,2 %

1.015

4,8 %

10.358

48,9 %

10.831

51,1 %

 

 

PR

Einwohner

30.06.2001

davon:

0-5 Jahre

 

6–13

 

14-17

 

18-27

 

28-54

 

55-64

 

über 65

27

1.738

53

79

80

205

796

249

276

28

6.797

350

414

276

1.174

2.922

686

975

29

8.077

365

604

401

905

3.414

1.277

1.111

30

4.577

269

348

232

533

2.006

540

649

 

21.189

1.037

4,9 %

1.445

6,8 %

989

4,7 %

2.817

13,3 %

9.138

43,1 %

2.752

13,0 %

3.011

14,2 %

 

Bedeutsamkeit:           ca. 27 % der Bürger sind über 55 Jahre

 

 

 

 


Anlage 2

 

 

Qualität im Bereich sozialer Dienstleistungen

 

1.         Im Kontext einer bezirklichen Strategie zur Entwicklung sozialer Infrastruktur wurde die bezirkliche Konzeption für die sozio-kulturellen Stadtteilzentren vorgelegt mit dem Ziel, eine Stabilisierung und Verbesserung der Lebensverhältnisse und Lebensqualität in den einzelnen Wohngebieten zu bewirken.

 

Die Aussicht, dieses Ziel zu erreichen ist um so größer, je differenzierter und vielfältiger die Angebote sozialräumlich verankert und laufende Haushaltsmittel dort gebündelt werden. Hierzu können die sozio-kulturellen Zentren einen wichtigen Beitrag leisten.

Mit dieser Strategie sollen die bisher brachliegenden Potentiale im Wohngebiet aktiviert und vorhandene Gesamtressourcen zielgenauer eingesetzt werden.

 

In folgendem wird unser grundlegendes Verständnis von einem sinnvollen Qualitätsmanagement formuliert.

Dabei kann man auf Ergebnisse einer Diskussion zurück greifen, die in den letzten Jahren im Bereich sozialer Dienstleistungen geführt wurde und zu einigen Vorschriften zur Sicherung der Qualität geführt hat:

 

Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung 1989 (§§ 135 – 137 SGB V), 1994 für die Pflegeversicherung (§§ 79 – 81 SGB XI), im Bereich der Sozialhilfe 1996 (§§ 93 – 95 BSHG) und im Bereich der Jugendhilfe 1999 (§§ 78a-g SGB VIII).

 

Bei letzterem beinhaltet die Vereinbarung über Qualitätsentwicklung die Verpflichtung über “Grundsätze und Maßstäbe für die Bewertung der Qualität der Leistungsangebote”, eine Vereinbarung abzuschließen.

Damit ist für den Bereich der sozialen Dienstleistung ein Stand der Diskussion erreicht, der auch für uns einen Standard vorgibt.

 

2.         Im Rahmen der Diskussion um das Thema Qualität im Bereich der Dienstleistung ist auch der besondere Charakter der sozialen Dienstleistung definiert worden. (Markus Emanuel)

 

“Soziale Dienstleistungen sind selbständige, marktfähige, nicht standardisierbare Leistungen, die mit der Bereitstellung und dem Einsatz von Leistungsfähigkeiten verbunden sind (Potenzialorientierung).

Interne und externe Faktoren werden im Rahmen des Leistungserstellungsprozesses kombiniert und müssen kooperieren. Hierbei ist der externe Faktor der primäre Produzent der Leistung und durch gleichberechtigte Kommunikation in den Leistungserstellungsprozess integriert (Prozessorientierung).

 

Die Faktorkombination des Dienstleistungsanbieters wird mit dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren (Menschen) langanhaltende, nutzenstiftende Wirkungen – für die externen Faktoren selbst und/oder für Dritte – zu erzielen (Ergebnisorientierung).”

 

 


Hauptpunkte des Total Quality Management -Ansatzes

 

1.      Jede Diskussion zum Thema QM (Qualitätsmanagement) kommt nicht umhin, sich auf Konzepte der Betriebswirtschaft zu beziehen und so gilt auch für soziale Unternehmen, dass folgende Aspekte eine Dienstleistungsqualität umfassen:

 

-          die Qualitätspolitik

-          die Festlegung der Zuständigkeit für Qualität

-          die Dokumentation der Prozesse

-          klare Qualitätsstandards für einzelne Tätigkeiten.

 

Vor diesem Hintergrund treten spezifische Qualitätskonzepte hervor, wie z.B. der industrielle Ansatz, der marktorientierte Ansatz und der integrierte Ansatz.

 

Da an die soziale Dienstleistung die verschiedensten Forderungen gestellt werden (d.h. von Käufern, Nutzern, Eigentümern, Leitung, Mitarbeiter, Gesellschaft, Zielgruppen, Dritte), hat man sich bei der Suche nach einem komplexen und integrierten QM-Ansatz, an dem unternehmensphilosophischen Konzept des umfassenden Qualitätsmanagements orientiert (Total Quality Management, TQM).

           

 

2.      Dieser Ansatz integriert verschiedene Ansätze und legt den Akzent auf Mitarbeiter- und   
Kundenorientierung. Hauptpunkte in der Philosophie des Total Quality Management-Ansatzes sind:

 

-          Kunden-/Adressatenorientierung,

-          Partnerschaft mit Lieferanten / Kooperatoren,

-          Personalentwicklung und –beteiligung,

-          Prozess- und Kommunikationsorientierung,

-          kontinuierliche Verbesserung und Innovation,

-          Führung durch Zielvereinbarungen,

-          Ergebnisorientierung.

 

Da dieser Ansatz zu abstrakt ist, um ihn zur konkreten Anwendung zu bringen, ist es erforderlich, ihn zu operationalisieren. Dies geschieht z.B. durch das systematisierte Modell der “Europäischen Stiftung für Qualitätsmanagement” für Business Excellence (EFQM). Dieser Ansatz verfügt über eine eigene Systematik und weist einen expliziten Normbezug auf, der z.B. die Möglichkeit eröffnet, Dienstleister untereinander zu vergleichen (im Rahmen von Benchmarking).

 

 

Systematisches Qualitätsmanagement und Qualitätsdimensionen

 

1.   Stellt das EFQM-Modell bereits einen hohen Konkretisierungsgrad dar, so ist das Modell, welches eine weitere Differenzierung von Qualitätsmerkmalen nach den Qualitätskategorien von Donabedian beinhaltet, für die soziale Arbeit besser geeignet.

 

Donabedian (1982) unterscheidet nämlich die Qualitätsmerkmale nach:

 

-          Struktur/Potential

-          Prozess

-          Ergebnis

 

Das neue Modell verknüpft diese Kategorien von Donabedian mit den EFQM-Kriterien zu dem Service-Assessment-Modell (nach Eversheim u.a. 1997)

Service-Assessment-Modell (ServAs)

 

Dienstleistungsmodell

 

Ergebnisse

 

Kundenzufriedenheit

Mitarbeiterzufriedenheit

Geschäftsergebnisse

 

 

 

Prozesse

 

Entwicklung der Dienstleistung

Beschaffung

Erbringung der Dienstleistung

Darstellung der Dienstleistung

 

 

 

 

Potentiale

 

Qualitätspolitik

QM-

Organisation

Führung

Mitarbeiter

Ressourcen

 


Anlage 3

 

 

 

 

Kooperationsvereinbarung

 

 

 

 

zwischen                                 dem Bezirksamt Lichtenberg,

 vertreten durch die Abteilungen Bürgerdienste und Soziales

und Jugend, Bildung und Sport

 

im folgendem “Bezirk” genannt

 

und

 

Namen der Träger

 

im folgendem “Träger” genannt

 

 

§ 1       Zielsetzung und Vereinbarungsgegenstand

 

1.       

Die Vertragspartner vereinbaren die Bildung und den Unterhalt eines flächendeckendes

Netzes von sozio-kulturellen Zentren als Orte, an denen Angebote zur Unterstützung von bürgerschaftlichem Engagement , von Familien, Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen, ausländische Mitbürger, von Nachbarschaftsarbeit, Selbsthilfe und ehrenamtlichen Aktivitäten zusammengeführt sind.

 

Die Vertragspartner haben sich jeweils zum Ziel gesetzt

 

·         Stärkung von Selbsthilfe und bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt

·         Bündelung vorhandener Angebote und Ressourcen (Synergieeffekte erzielen) durch Vernetzung und Kooperation

·         Erhalt sozialer Grundversorgung in den einzelnen Stadtteilen und Regionen

·         Hauptamtliche und lokale Akteuren bei der Gestaltung des Zusammenlebens im Stadtteil partnerschaftlich zusammenführen

·         Unterstützung von Familien und Förderung der Nachbarschaftsbeziehungen

·         Kinder und Jugendliche im Rahmen der Familien- und Nachbarschaftshilfe zu fördern

·         Gleichberechtigtes und friedfertiges Zusammenleben sowie die soziale Integration von ausländischen Mitbürgern und Randgruppen zu fördern

 

2.

Die sozio-kulturellen Zentren halten für die Bürger Angebote vor, die den folgenden Leistungsbereichen zugeordnet sind:

·              Angebote zur Unterstützung von Selbsthilfe und bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt

·              Förderung von Nachbarschaftsbeziehungen und Aktivitäten 

·         Angebote zur Unterstützung von Familien

·         Zusammenwirken von Hauptamtlichen und lokalen Akteuren bei der Gestaltung des Zusammenlebens im Stadtteil und bei der Bewältigung sozialer Problemlagen

 

3.

Die bezirkliche Konzeption “Sozio-kulturelle Zentren” ist Bestandteil der Kooperationsvereinbarung und regelt nähere Leistungen und Angebote. Darüber hinaus regelt sie die Fragen des Qualitätsmanagements.

 

 

§ 2       Aufgaben und Pflichten des Bezirkes

 

1.

Der  Bezirk hat die Aufgaben, Zielstellungen und inhaltliche Planungen als bezirkliche Rahmenvorgaben sowie Leistungsstandards zu entwickeln, die von den Trägern im Rahmen der Kooperationsvereinbarung auszufüllen sind. Der Bezirk bewertet die Projekt- und Trägerqualität auf der Grundlage eines festgeschriebenen Qualitätsmanagements. Über die Bewertung werden die Träger informiert.

 

2.

Zur Erfüllung der im § 1 bezeichneten Zwecke bewilligt der Bezirk den freien Trägern Zuwendungsmittel (s. Anlage) Die hier aufgeführten Zuwendungshöhen können nur entsprechend der Haushaltslage des Landes Berlin bzw. des Bezirkes ausgereicht werden. Die Zuwendungsbescheide regeln Näheres.

Der Bezirk prüft die in seiner Verantwortung ausgereichten Zuwendungsmittel.

 

 

§ 3 Aufgaben und Pflichten der freien Träger

 

1.

Die Träger verpflichten sich, entsprechend der in der bezirklichen

Konzeption “Sozio kulturellen Zentren” festgelegten Ziele, Inhalte und Qualitätsvorgaben

zu entsprechen.

Hierzu legen die freien Träger bis zum 31.03. des Folgejahres dem Bezirk einen Jahresleistungsbericht vor.

 

2.        

Die freien Träger setzen die vom Bezirk erhaltenen Mittel wirtschaftlich und sparsam ein

und beachten hierbei die haushalts- und zuwendungsrechtlichen Bestimmungen in der

jeweils gültigen Fassung.

3.

Die jeweiligen Zuwendungsbescheide regeln Näheres hinsichtlich der Verwendung der Mittel.

 

 

§ 4 Kooperation

 

1.

Die Kooperationspartner verpflichten sich zu einer vertrauensvollen und sachbezogenen

Zusammenarbeit. Sie unterrichten sich rechtzeitig und regelmäßig über alle wichtigen

Angelegenheiten, die im Zusammenhang mit den vereinbarten Zielen stehen.

 

2.

Die Fachrunde “Sozio-kulturelle Zentren”  kommt mindestens ¼ jährlich zu einem Fachtreffen zusammen. Die Koordination obliegt dem Bezirk.

 

 


§ 5 Vereinbarungsdauer, Kündigung und Beendigung der Kooperationsvereinbarung

 

Die Kooperationsvereinbarung gilt bis zum ...........  und verlängert sich um jeweils ein Jahr, wenn einer Verlängerung bis zum 30.09. eines jeden Jahres nicht schriftlich widersprochen wird. Die Vereinbarung kann bezogen auf die einzelnen Vertragspartner mit einer Frist von 4 Wochen zum Ende eines jeden Monats aus wichtigen Gründen gekündigt werden.

 

 

 

 

Berlin, den

 

 

 

 

 

für das Bezirksamt Lichtenberg                                             für den Träger


 

 

 

 

 

Anlage 4         Auflistung der sozio-kulturellen Zentren und der Selbsthilfekontaktstellen

 

Sozio-kulturelles Zentrum Grevesmühlener Straße

Lebensmut -Verein für Dialog und selbstbestimmte Lebensgestaltung e.V.

Grevesmühlener Straße 24

13059 Berlin

9 20 80 71

Sozio-kulturelles Zentrum - Nachbarschaftshaus Am Berl

Verein für ambulante Versorgung Hohenschönhausen e.V.

Am Berl 8-10

13051 Berlin

96 27 71 13

Sozio-kulturelles Zentrum Lebensnetz

Verein zum Schutz junger Mütter - LebensNetz e.V.

Anna-Ebermann-Straße 26

13053 Berlin

9 86 41 28

Sozio-kulturelles Zentrum - Kiezclub "Villa Magnet"

BALL e.V.

Manetstraße 54

13053 Berlin

9 82 41 73

Sozio-kulturelles Zentrum Fennpfuhl

Demokratischer Frauenbund Landesverband

Berlin e.V.

Landsberger Allee 180 D

10369  Berlin

97 99 76 16

Sozio-kulturelles Zentrum (Undine)

Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes e.V. (Dachverband)

Hagenstraße 57

10365 Berlin

5 50 95 45

Sozio-kulturelles Zentrum "LIBEZEM"

Beschäftigungswerk des Berliner Behindertenverbandes e.V. (BBV e.V.)

Rhinstraße 9

10315 Berlin

52 59 20 - 0

sozio-kulturelles Zentrum "Kiezspinne FAS"

Kiezspinne FAS - Nachbarschaftlicher Interessenverbund e.V.

Schulze-Boysen-Straße 20

10365 Berlin

55 48 96 35

Sozio-kulturelles Zentrum Friedrichsfelde

Lichtenberger Kulturverein e.V

Sewanstraße 120

und in der KULT-Schule Sewanstr. 43

10319 Berlin

5 25 12 68

Sozio-kulturelles Zentrum Friedrichsfelde

Miteinander Wohnen e.V.                             

Volkradstraße 8

10319 Berlin

5 12 40 68

Selbsthilfekontaktstelle

Frei-Zeit-Haus Weißensee e.V.

Pistoriusstraße 23

13086 Berlin

92 79 94 63

Selbsthilfekontaktstelle

Synapse.e.V.

Rummelsburger Str. 13

10315  Berlin

5 13 88 88

 

 

 

 

 

 

 

 



[1] Der Sozialraum 22 ist inhaltlich dem Stadtteil Lichtenberg Mitte zugeordnet

[2]  Statistisches Landesamt Berlin, Melderechtlich registrierte Einwohner in Berlin am 30.06.2001

 

[3]  Statistisches Landesamt Berlin, Ergebnisse des Mikrozensus 2000

 

[4]  Presseinformation Bundesanstalt für Arbeit, Arbeitsamt Berlin-Ost und Arbeitsamt Berlin-Mitte, 

   Arbeitsmarktzahlen Dezember 2001

 

 


 

 

 
 

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