Drucksache - DS/1013/VIII
Die Bezirksverordnetenversammlung hat beschlossen:
Das Bezirksamt wird ersucht, sein Interesse für die Ausweitung des Projektes „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ nach Lichtenberg zu bekunden. Hierfür sollen geeignete Flächen identifiziert und angeboten werden.
Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:
Das Bezirksamt Lichtenberg hat sich eingehend mit dem BVV-Beschluss beschäftigt und die Idee dahingehend weiterentwickelt, dass an verschiedenen Orten im Bezirk geeignete Flächen für alle Insekten identifiziert und ggf. weiterentwickelt werden. Zur Vertiefung des Fachwissens fand u.a. Mitte des Jahres ein interner Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde für das Straßen- und Grünflächenamt und dem Umwelt- und Naturschutzamt statt. Die Veranstaltung wurde von der Naturschutzstation Malchow durchgeführt.
Wie dem Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz und in einer Pressekonferenz mit dem Umweltbüro bereits vorgestellt, hat das Bezirksamt Lichtenberg folgende insektenfreundlichen Grünflächen und Potentialflächen ausgemacht:
Eine fundierte Vorbereitungszeit ist in jedem Fall notwendig, um nachhaltigen und langjährigen Erfolg zu erreichen. Denn die (Weiter-)Entwicklung der ausgemachten Flächen wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Der zeitlich kürzeste, aber auch mit Abstand teuerste Weg wäre ein Bodenaustausch, um anschließend die Flächen mit geeigneten Pflanzen zu versehen. Dies ist aber aufgrund knapper finanzieller Mittel kein gangbarer Weg für das Bezirksamt Lichtenberg – zumal durch einen Bodenaustausch Insekten zu Schaden kommen würden. Ein anderer Weg ist, durch geeignete Mähtechniken und durch zeitlich angepasste Mährhythmen die Wiesen auf natürliche Weise insektenfreundlicher zu gestalten. Diese Idee wird das Bezirksamt Lichtenberg weiterverfolgen, indem u.a. regelmäßig der Personalbedarf betrachtet und das Fachwissen aufgefrischt bzw. erweitert wird. Aber wie bereits geschrieben, müssen sich die Flächen dann von selbst entwickeln, sodass dies mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird, bis man von einer „echten“ insektenfreundlichen Wiese sprechen kann. Es sei außerdem angemerkt, dass die obenstehende Tabelle nur eine Momentaufnahme ist. Da sich die Flächen erst entwickeln müssen, kann es passieren, dass das Konzept an der einen oder anderen Stelle nicht, wie gewünscht, funktioniert und die genannten Standorte in ihrer genauen Lage angepasst, durch andere Flächen ersetzt und/oder gänzlich nicht mehr als dem Konzept entsprechend insektenfreundliche Fläche betrachtet werden können.
Sollten die versuchsweise insektenfreundlich zu pflegenden Flächen keine Akzeptanz in der Bevölkerung finden, könnte dies negative Auswirkungen auf den Projektverlauf haben. Deshalb versucht das Bezirksamt Lichtenberg geeignete Instrumente zu entwickeln, um über die insektenfreundlichen Grünflächen zu informieren. Denn die Bevölkerung muss für die ausgemachten insektenfreundlichen Wiesen sensibilisiert werden, um Beschwerden über ungepflegte Flächen und das Betreten u.a. von Auslauf suchenden Hunden zu vermeiden. Die Beschaffung von besonderen Schildern oder das Aufstellen kleiner Zäune wäre eine Möglichkeit, was jedoch wiederum sehr zu Lasten des Titels für Grünpflege gehen würde.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksparlament | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |