Drucksache - DS/0507/VIII  

 
 
Betreff: Historie am Roedeliusplatz sichtbar machen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion CDUBezirksamt
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme (Zwb.)
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
14.12.2017 
14. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Kultur und Bürgerbeteiligung Entscheidung
24.01.2018 
12. Sitzung in der VIII. Wahlperiode des Ausschusses Kultur und Bürgerbeteiligung ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
15.02.2018 
16. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
13.12.2018 
25. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.05.2020 
41. Sitzung in der VIII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag CDU PDF-Dokument
BE KulturBb PDF-Dokument
VzK (Zwb.) PDF-Dokument
VzK (2. Zwb.) PDF-Dokument

 

 

Mit Drucksache Nr. DS/453/VII wurde das Bezirksamt ersucht,

 

  1. am Roedeliusplatz zwei nebeneinanderstehende Infotafeln aufzustellen, die die städtebauliche Entwicklung dieses Gebietes darstellen. Eine Tafel soll dabei die Entwicklung des Gebietes von 1900 - 1945 und die zweite die darauffolgende von 1945 bis heute aufzeigen.

 

  1. Die Maßnahme ist aus den Stadtumbau-Ost-Mitteln zu finanzieren.

 

 

Mit Drucksache Nr. DS/507/VIII wurde das Bezirksamt ersucht,

 

im Rahmen des Planungsprozesses für die Neugestaltung am Roedeliusplatz dessen Historie auch im Zusammenhang mit der repressiven Geschichte der Nachkriegszeit darzustellen. Hierauf soll in Zusammenarbeit mit den am Standort des MfS wirkenden Opferverbänden in geeigneter Weise im öffentlichen Raum hingewiesen werden.

 

 

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Das Bezirksamt hat zunächst ein Rechercheprojekt zum historischen Ort mit den im Zwischenbericht der DS/0507/VIII vom 13.12.2018 genannten Personen/Institutionen in Auftrag gegeben und auf der Grundlage der Ergebnisse am 11. März 2019 einen Runden Tisch zur Erarbeitung eines Konzepts für einen Bildungs- und Denkort Roedeliusplatz konstituiert.

 

Für die Leitung des Runden Tisches konnte der langjährige Gruppenleiter Museen, Gedenkstätten und Zeitgeschichte in der Berliner Kulturverwaltung, Rainer E. Klemke, der bereits das Projekt des Gedenkortes Rummelsburg betreut hat, gewonnen werden. Gesetzte Mitglieder des Runden Tisches waren die Leiter*innen der anliegenden Institutionen Amtsgericht, Finanzamt, Haftanstalt, evangelische und koptische Kirche, die Historiker Dr. Christian Booß (Bürgerkomitee 15. Januar), D. Christian Sachse (UOKG), Peter Erler (GD Hohenschönhausen, Sebastian Stude (GD Haftanstalt Potsdam), Detlev Krenz (Historiker), Opfervertreter, Dr. Thomas Thiele (Museum Lichtenberg), Dr. Catrin Gocksch (Leiterin FB Kunst und Kultur), der Vorsteher der BVV, Rainer Bosse, der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses Prof. Jürgen Hofmann, der Vorsitzende der Gedenktafelkommission Manfred Becker, Vertreter*innen des FAN-Beirates. Zu allen Sitzungen wurde öffentlich eingeladen.

 

Auf einer eigenen Homepage des Runden Tisches wurden alle Vorträge und Dokumente fortlaufend veröffentlicht (https://www.berlin.de/roedeliusplatz/). Der gesamte Diskussionsverlauf wurde per Video dokumentiert und auf der Homepage allen Interessierten zugänglich gemacht.

Im Verlauf von 10 Sitzungen (darunter eine Rundfahrt zu vergleichbaren Gedenkorten in Berlin) wurden die Grundsätze für den künftigen Bildungs- und Denkort erarbeitet und die Ausschreibung eines Gestaltungswettbewerbes für den Denkort erarbeitet.

 

Auf Wunsch des FAN-Beirates wurde diesem das Konzept vom Leiter des Runden Tisches am 9. März 2020 vorgestellt und dort ausführlich diskutiert.

 

Infotafeln

 

Das Konzept sieht die Aufstellung von 2 plus 4 Gedenktafeln vor, die in der Form der berlinweit stehenden Glastafeln gestaltet werden sollen. Die zwei ortsgeschichtlichen Tafeln sollen dabei an der geplanten neuen Promenade an der Nordseite des Platzes (Normannenstraße) aufgestellt werden, die vier weiteren vor den historisch bedeutenden Gebäuden Schottstr. 6, Amtsgericht, Haftanstalt sowie dem heutigen Finanzamt (Haus 2 des MfS). Der präzise Standort wird abschließend mit den Leiter*innen der Häuser abgestimmt.

 

Die Inhalte für die beiden Tafeln zur Ortsgeschichte wurden bereits vom Museum Lichtenberg erarbeitet und werden gegenwärtig von der Gedenktafelkommission beraten. Die Inhalte der anderen vier Infotafeln werden parallel zum Wettbewerb von den Historikern des Runden Tisches erarbeitet und dann der Gedenktafelkommission vorgelegt sowie mit den Leiter*innen der betroffenen Häuser abgestimmt.

 

Denkort

 

Für den „Denkort“ ist ein künstlerisches Zeichen an der neu gestalteten Nord-Ost-Ecke des Platzes (Normannenstr./Schottstr.) im öffentlichen Straßenland gewissermaßen als „Eckstein“ der Platzgeschichte vorgesehen. Der Denkort soll auf die Häuser und deren Geschichte verweisen Die künstlerische Gestaltung soll sich in die Platzsituation einpassen, so dass ein Ort der politischen Bildung für nachkommende Generationen entsteht. und Der Kontext zur Koptisch-Orthodoxen Kirche St. Antonius muss ebenfalls gewahrt werden.

 

Die Juryentscheidung ist Ende 2020 geplant. Vorab ist ein Beteiligungsprozess vorgesehen, in dessen Verlauf Bürgerinnen und Bürger ihr Votum zu den eingereichten anonymisierten Konzepten abgeben können.

Audioführung

 

In der zeitgeschichtlichen berlinHistory.app wird es zudem innerhalb eines eigenen Themenlayers des Bezirks Lichtenberg zu 100 Jahre Groß-Berlin eine Audioführung zu den historischen Themen rund um den Roedeliusplatz geben, die die Infotafeln z.B. mit Biographien etc. ergänzt. Die App kann auf QR-Codes auf den Tafeln und am Denkort kostenlos abgerufen werden.

 

 

 

 
 

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