Drucksache - DS/1778/VII
Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:
Die App „Gesundes Neukölln“ ist gut aufbereitet und eine deutliche Erweiterung und somit auch Verbesserung der bereits verfügbaren berlinweiten „Baby Berlin“ App. Allerdings werden viele Informationen in beiden Apps gegeben, wodurch es zu unzweckmäßigen Dopplungen kommt.
Ebenso wie die „Baby Berlin“ App beinhaltet die App des Bezirkes Neukölln Checklisten. Im Gegensatz zu der berlinweiten App bietet „Gesundes Neukölln“ aber deutlich vielfältigere und weiterführende Informationen (u.a. Unterstützungshinweise, Bildungs-, Kultur-, Freizeit- und Sportangebote, Information zur Gesundheitsförderung). Der Nachteil hierbei besteht aber in einer zu starken Regionalisierung, weil Bürgerinnen und Bürger, die in den Bezirksgrenzbereichen wohnhaft sind, mehrere Apps nutzen müssten, um das für sie räumlich nächste und somit optimale Betreuungsangebot zu finden.
Erfahrungen aus dem Bezirk Neukölln zeigen, dass die App „Gesundes Neukölln“ 1500 Mal auf Smartphones mit Android oder iOS heruntergeladen wurde. In Neukölln leben 22.000 Familien mit Kindern von 0 bis 6 Jahren. Diese stellen die eigentliche Zielgruppe dieser App dar. Im Verhältnis zu der Anzahl der Downloads ergebe dies eine Nutzung der App von 6,8% innerhalb der Zielgruppe. In einer Anfrage zu Informationen über die Neuköllner App, wurde aus dem Bezirksamt Neukölln berichtet, dass jedoch viele der NutzerInnen Fachkräfte aus dem Jugend- und Gesundheitsamt seien. Dadurch wird das Verhältnis von Downloads zu den NutzerInnen innerhalb der Zielgruppe weiter verringert.
Dies lässt darauf schließen, dass die Neuköllner Bürgerinnen und Bürger entweder (noch) nicht wissen, dass es eine solche App gibt oder diese nicht benötigen. Offen ist auch die Frage, wie viele NutzerInnen die App direkt nach dem Download wieder gelöscht haben. In Anbetracht der hohen Kosten, die für die Erstellung einer Datenbank (32.450 € netto), die Entwicklung der App (35.500 € netto) und die Softwarepflege (7.300 € pro Jahr) im Bezirk Neukölln angefallen sind und anfallen, ist der Kosten-Nutzen-Faktor fraglich. Weiterhin ist zu erwähnen, dass sich die Entwicklungsdauer für die App im Bezirk Neukölln auf 19 Monate belief.
Vor dem Hintergrund der bisher sehr geringen Nutzung der bereits vorhandenen Apps, den hohen Kosten für die Herstellung und den bereits existierenden Hilfen (Gesundheitswegweiser und Gesundheitskalender) für werdende Eltern ist die Einführung einer „Gesundes Lichtenberg“ App aus fachlicher Sicht nicht zu befürworten.
Nach Rücksprache mit FM/ IT-Service wäre eine Überarbeitung und Verbesserung der bereits existierenden berlinweiten App durch die Übernahme der Funktions- und Bedienungsfreundlichkeit der „Gesundes Neukölln“ App zielführender. Die Zuständigkeit läge hierfür bei Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V., die im Rahmen des Aktionsprogramms Gesundheit die „Baby-Berlin“ App entwickelt hat, die von der Senatsverwaltung Gesundheit und Soziales finanziert wurde. Dies wäre eine bessere Möglichkeit, um den Familien in Berlin ein vollständiges, nachhaltiges und informatives Betreuungs- und Versorgungsangebot in Form einer App zur Verfügung zu stellen. Überdies wäre dies eine kostengünstigere Variante, weil nicht jeder Bezirk separat Gelder für die Entwicklung einer eigenen App aufbringen müsste, sondern dies bezirksübergreifend geschehen könnte. |
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