Drucksache - DS/1995/VI  

Der Ausschuss für Kultur empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung:

Das Bezirksamt wird ersucht der Volkshochschule Lichtenberg den Namen der Schriftstellerin und Mitarbeiterin Bertolt Brechts

                                                          Margarete Steffin

zu verleihen.

Das Anliegen der DS/1866/VI hat damit seine Erledigung gefunden.

Begründung:

Margarete Steffin wurde in einfachsten Verhältnissen in Rummelsburg geboren und hat dort die Schule besucht. Sie steht als Autodidaktin beispielhaft für das Streben nach Bildung unter widrigen sozialen und politischen Umständen. Ihre intellektuellen Fähigkeiten und ihre künstlerische Begabung führten sie an die Seite von Bertolt Brecht, für den sie bis zu ihrem Tod für viele Jahre zu einer der wichtigsten Mitarbeiterinnen wurde. Neben eigenen Arbeiten hat sie maßgeblich an herausragenden Werken Brechts mitgewirkt (z. B. „Furcht und Elend des Dritten Reiches“). Sie begleitet Brecht in die Emigration, erlernte in wenigen Wochen die jeweilige Landessprache und konnte so den Kontakt zu Behörden, Verlagen und Personen vermitteln.

Der Ausschuss Kultur hat in mehreren Sitzungen über die verschiedenen Vorschläge zur Würdigung Margarete Steffins beraten. Er empfiehlt die Benennung der Volkshochschule als die geeignete und dem Anliegen gemäße Form.

Margarete Steffin gehört zu den starken Frauenpersönlichkeiten ihrer Zeit. Ihre Herkunft aus dem Bezirk und ihr Werdegang prädestinieren sie als Namenspatronin für die Volkshochschule Lichtenberg. Das Kollegium der Volkshochschule begrüßt diesen Vorschlag, der mit ihm im Vorfeld der Beschlussempfehlung beraten wurde.

Weitere biographische Angaben siehe DS/1866/VI und unter Wikipedia sowie bei Hartmut Reiber: Grüß mir den Brecht. Das Leben der Margarete Steffin (Berlin 2008).

Abstimmungsergebnis: 10 / 0 / 0