Drucksache - DS/1932/VI  

 
 
Betreff: Keine Kerzen aus Palmöl in der IKEA-Filiale Lichtenberg!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenFraktion Bündnis 90/Die Grünen
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungAntrag zur Beschlussfassung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
16.12.2010 
46. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin in der BVV abgelehnt   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag Bündnis 90/Die Grünen PDF-Dokument

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

 

Im Zusammenhang mit der Eröffnung der Filiale in Berlin-Lichtenberg appelliert die Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin an den IKEA-Konzern alle aus Palmöl gefertigten Wachsprodukte, insbesondere Kerzen, aus dem Sortiment zu nehmen und gegen Produkte auszutauschen, die aus nachhaltiger regionaler ölhaltiger Biomasse hergestellt sind.

Mit dem Bau des Standortes an der Landsberger Allee hat der Konzern ein hohes Maß an ökologischer Verantwortung gezeigt. Wir appellieren an den Konzern diesen Kurs auch im Handel beizubehalten.

Den Lichtenbergerinnen und Lichtenbergern legen wir nahe keine Kerzen und Wachsprodukte zu kaufen, deren Rohstoffe möglicherweise aus der Zerstörung von Regenwäldern stammen, wie dies im derzeitigen Sortiment von IKEA der Fall ist.

 

Begründung:

Der IKEA-Konzern vertreibt Kerzen und andere Produkte, zu deren Herstellung  jährlich ca. 40.000 Tonnen Palmöl  benötigt werden. Für den Anbau der Ölpalmen werden vor allem in Malaysia und Indonesien Regenwälder vernichtet. Gegenüber der Organisation „Rettet den Regenwald“ hat IKEA unmissverständlich erklärt, dass der Konzern bei der Verwendung von Palmöl keine Nachhaltigkeit garantieren könne. Er beruft sich auf seine Mitgliedschaft beim Industriesiegel „Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO)“. RSPO wurde jedoch von Umweltorganisationen als Etikettenschwindel entlarvt, welcher weder Umweltschutz noch soziale Standards garantiert (vgl. z. B. http://www.youtube.com/watch?v=8oNm7XpFf4Q ).

Palmöl wird in großem Stil auf großen, zum Teil illegalen Ölpalmen-Plantagen gewonnen, für die Regenwald gerodet wurde, Orang-Utans sterben, Indigene und Kleinbauern von ihrem Land vertrieben oder vom Palmölkonzern ins Gefängnis geworfen werden. Die Regenwaldvernichtung  geht aber unvermindert weiter.

Umweltorganisationen haben aktuell die Kampagne „Advent, Advent, der Regenwald brennt“ gestartet, siehe taz vom 28.11.2010.

Ein Konzern wie IKEA, der mit seiner Verpflichtung zur Nachhaltigkeit wirbt, hat mit seiner Marktposition sehr gute Möglichkeiten auf die Herstellung und Verwendung von Palmöl Einfluss zu nehmen und so seiner unternehmerischen Verantwortung gerecht zu werden.  Mit dem Austausch der Palmöl-Kerzen gegen Produkte aus nachhaltiger regionaler ölhaltiger Biomasse sollte IKEA in Lichtenberg ein deutliches Zeichen dafür setzen, dass es dem Konzern ernst ist mit den häufig geäußerten guten Absichten.

 

 

 
 

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