Drucksache - DS/1626/VI  

 
 
Betreff: Kindergesundheitsbericht 2010
Auswertung der Einschulungsuntersuchungen 2008 im Bezirk Lichtenberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR FamJugGesBzStR FamJugGes,
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
25.02.2010 
38. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument
Anlage  

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Der aktuelle Kindergesundheitsbericht erhebt nicht nur im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen die gesundheitliche und soziale Lage von jedem Kind, sondern er wertet auch das gesundheitliche Risikoverhalten, wie z.B. Medienkonsum und das Rauchverhalten in der Familie, aus. Aus den gewonnenen Befunden können gesundheitliche Handlungserfordernisse und Konsequenzen abgeleitet werden.

 

Die folgende Zusammenfassung gibt einen kursorischen Überblick:

  • Vorsorgestatus: Der Status ist zwar auf hohem Niveau relativ zufrieden stellend und steigt wieder leicht an. Generell wird der allgemeine Trend bestätigt, dass mit zunehmendem Alter die Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen nachlässt (deutsche Kinder U1 – 99,6 % und U8 – 87,3 %).
  • Impfstatus: Der Durchimpfungsgrad hat wieder ein sehr hohes Niveau erreicht. Nur 6% der deutschen Kinder und 13,9% Kinder nichtdeutscher Herkunft haben keinen Impfausweis vorgelegt.
  • Zahngesundheit: Mit 87,1% verfügt die Mehrheit der Einschüler über ein naturgesundes bzw. adäquat versorgtes Gebiss. Hier ist die Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht gestiegen.
  • Übergewicht: Es wurden 7,2% der Einschüler als übergewichtig und 4,5% als adipös eingeschätzt. Das sind 2,2% mehr übergewichtige und 0,8% mehr adipöse Kinder als im Vorjahr. Kinder aus der oberen sozialen Schicht sind weniger übergewichtig und adipös als Kinder aus der mittleren und unteren sozialen Schicht.
  • Motorische und kognitive Entwicklung: Die Untersuchung ergibt, dass 73,4 % der Kinder in der Körperkoordination, 73,1 % der Kinder in der Visuomotorik und 79,2% der Kinder in der visuellen Wahrnehmung unauffällig waren und altersgemäß dem normalen Entwicklungsstand entsprachen. Bei allen drei entwicklungsdiagnostischen Tests hatten Jungen schlechtere Ergebnisse als Mädchen.
  • Sprachfähigkeit: Altersgerechte Ergebnisse erzielten bei den Screeningtests nur 68,7% der Kinder beim Subtest „Pseudowörter nachsprechen“, 72,8% bei „Wörter ergänzen“ und 73,8% bei „Sätze nachsprechen“. Auch hier weisen Jungen schlechtere Werte auf als Mädchen.
  • Medienkonsum: Mit Sorge ist zu betrachten, dass 37,6% der Kinder zwischen ein und drei Stunden pro Tag Fernsehen und 2,9% sogar mehr als drei Stunden.
  • Rauchverhalten in der Familie: Bei 33,2% der Kinder raucht ein Familienmitglied, bei 14,4% rauchen zwei oder mehr Personen. Je geringer der soziale Status, desto häufiger sind die Kinder einer Tabakexposition ausgesetzt.

 

  • Regional differenziert verstetigen sich zwei Schwerpunktregionen, in denen Gesundheitsdefizite konzentriert auftreten: Hohenschönhausen-Nord und Lichtenberg-Mitte.

 

Aufgrund vielschichtiger sozialer Lebenslagen der untersuchten Kinder wird das Bezirksamt, gemeinsam mit der Expertengruppe „Kindergesundheit“ im Rahmen einer Ständigen Gesundheitskonferenz, auch für das kommende Jahr 2010 gefordert sein, an dem Maßnahmekatalog zur Verbesserung der Kindergesundheit weiter zu arbeiten.

 

Dabei geht es im Wesentlichen um die Reduzierung der Anzahl entwicklungsauffälliger Kinder, insbesondere im Bereich der Sprache und Motorik. Im Mittelpunkt steht die Optimierung der Gesundheits- und Bildungschancen, um die Chancengleichheit beim Schuleintritt für alle Kinder zu erreichen und damit generell das Ziel einer optimalen Schulbildung. Es ist Anliegen des Bezirksamtes, gemeinsam mit der Expertengruppe „Kindergesundheit“, die Kooperation zwischen allen medizinischen und sozialpädagogischen Akteuren zu verbessern sowie Lösungsansätze zu unterstützen, um die Eltern- und Erziehungskompetenzen zu steigern.

 

 

 

 

 

 

Emmrich                                                        Räßler-Wolff

Bezirksbürgermeisterin                                  Bezirksstadtrat für Familie, Jugend und Gesundheit

 

 

 

V

 

        gez. Born, Wein (Datei per

        Mail zur Verfügung gestellt)

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksparlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen