Drucksache - DS/1509/VI
Das Bezirksamt wurde ersucht
die Realisierung des Projektes „Bücherregal im öffentlichen Raum“ ressortübergreifend zu unterstützen und der Bezirksverordnetenversammlung bis zum Juni 2010 über erste Erfahrungen mit Publikumsresonanz und Nutzung zu berichten.
Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:
Auf eine Anregung aus der Bürgerschaft hin hatte das Bezirksamt bereits im Jahr 2008 Kontakt zu der Initiative Baufachfrauen – Verein zur Förderung von Frauen in Bau- und Ausbauberufen aufgenommen, die das Projekt „Bücherwald“ im Bezirk Pankow, Stadtteil Prenzlauer Berg, verwirklicht hatte. Der Verein Baufachfrauen brachte daraufhin mehrere Entwürfe für ein öffentliches Bücherregal ein, das in Lichtenberg aufgestellt werden sollte. Sie wurden in einer Arbeitgruppe beraten und diskutiert. Beteiligt an den Gesprächen und an Standortbegehungen waren Vertreter der Abteilung Stadtplanung, des Kulturamtes und des Stadtteilmanagements. Der Kulturausschuss wurde mündlich über das Projekt informiert.
Insbesondere wegen zu befürchtender Vandalismusschäden wurde ein Standort in der Nähe eines möglichen Paten für das Projekt gesucht. Für die Standortfindung gab es Begehungstermine am Anton-Saefkow-Platz, im Gensinger Viertel und im Weitlingkiez. Zuschlag erhielt der Münsterlandplatz im Weitlingkiez. Für die Standortwahl spielte das Kriterium einer sozialen Kontrolle die ausschlaggebende Rolle. Die Stadtbildagentur am Münsterlandplatz hatte entsprechende Bereitschaft erklärt. Auch wurde dieser Standort in Abstimmung mit dem Amt für Weiterbildung gewählt, um so eine Lücke zwischen den bezirklichen Bibliotheken zu nutzen, in der kein unmittelbares bibliothekarisches Angebot besteht. Der Vorschlag eines so verorteten öffentlichen Bücherregals besitzt darüber hinaus eine den Stadtraum gestaltende Funktion und definiert einen interessanten öffentlichen Ort, mit dem auch ein aufwertender Effekt im öffentlichen Raum bewirkt wird. Eine Förderung aus dem Programm Stadtumbau Ost erschien aus diesen Gründen unter der Beachtung von Aspekten der Stadtentwicklung wahrscheinlich. Bereits 2008 sollte das Projekt aus Mitteln des Fonds Stadtumbau-Ost verwirklicht werden. Die Mittel konnten in 2008 jedoch nicht bereit gestellt werden. Das Bezirksamt hatte einen erforderlichen Betrag zur Ko - Finanzierung für die Projektgesamtkosten von ca. 18.000 Euro in seinen Haushalt nicht einstellen können. Auch 2009 beantragte das Bezirkssamt bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Mittel für die Errichtung eines Öffentlichen Bücherregals und ließ das Projekt vornotieren. Dazu wurde erneut der Entwurf des Vereins Baufachfrauen zur Grundlage genommen. Eine Absage erfolgte im September 2009 ohne Angabe von Gründen. Eine Nachfrage bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erbrachte die informelle Auskunft, dass wegen zu befürchtender Vandalismusschäden und damit unzureichender Nachhaltigkeit von einer Förderung Abstand genommen werde. Die soziale und den Stadtraum aufwertende Funktion fand in der Entscheidung leider keine Berücksichtigung.
Am 8. Mai 2010 konnte der erste Bücherbaum in Lichtenberg der Öffentlichkeit übergeben werden. Er befindet sich auf dem Stadtplatz am Theater Karlshorst. Das Projekt entstand aus einer Karshorster Bürgerinitiative heraus und wurde in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Lichtenberg sowie mit Hilfe lokaler Sponsoren ermöglicht. Der Bücherbaum steht im zukünftigen Karlshorster Zentrum und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schostakowitsch-Musikschule im Theater Karlshorst.
Berlin, den
___________________ _____________________________ Emmrich Framke Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin für Kultur und Bürgerdienste
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksparlament | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |