Drucksache - DS/0533/VI
Das Bezirksamt wird ersucht dafür Sorge zu tragen, dass an
den Schulen und in anderen Einrichtungen
des Bezirkes die für den Kinderschutz zuständigen Ansprechpartner
einschließlich der Telefonnummern für Kinder und Jugendliche bekannt gemacht
werden. Damit sollen diese in die Lage versetzt werden, in entsprechenden
Situationen selbstständig handeln zu können. Das
Bezirksamt bittet die BVV Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Kinder und Jugendliche können sich
mit ihren Anliegen jederzeit an das Jugendamt wenden. Bezieht sich das Anliegen
auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung ist das Gespräch und mögliche Folgen wie
Inobhutnahme auch ohne Information und Beteiligung der
Personensorgeberechtigten möglich. Dies gilt ebenso für die Notdienste der
Stadt Berlin. Die Jugendämter sind montags bis freitags in der Zeit von 8 bis
18 Uhr persönlich oder telefonisch erreichbar. Dazu existiert die gemeinsame
Servicenummer -55555. Außerhalb dieser Zeiten sind die Notdienste zuständig. Polizei,
Jugendfreizeiteinrichtungen, Kindertagesstätten und freie Träger der
Jugendhilfe verweisen bei Bedarf an die Ansprechpartner in den Jugendämtern oder
Notdiensten. In der Stadt Berlin wird eine sehr umfangreiche
Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Kinderschutz betrieben. In U- und S-Bahnen und
an öffentlichen Plätzen wird vielfach auf Erreichbarkeiten verwiesen. Im Jugendamt Lichtenberg existiert
bereits seit 1993 eine Kinderschutzkoordination, zu deren Aufgaben neben der
Sicherung der fachlichen Standards in diesem Bereich auch die Informationen
über Ansprechpartner und Beratung für Dritte gehört. Unterstützt durch eine
zeitweilige Arbeitgruppe im Jugendamt wurden damit seit vielen Jahren andere
Fachdienste im Bezirk, aber auch Kitas, Schulen, Krankenhäuser usw. über
Aufgaben und Erreichbarkeiten in Fällen von möglicher Kindeswohlgefährdung
informiert. Seit der Einführung des § 8a SGB
VIII und des Netzwerkes Kinderschutz in Berlin wird ein verstärktes
öffentliches Interesse deutlich. Für rechtliche Grundinformationen zum Thema
Kinderschutz und für Ansprechpartner in diesem Bereich wurde bereits 2006 das
sog. Handout Kinderschutz entwickelt, das anlässlich einer Pressekonferenz
veröffentlicht wurde und seither im Internet auf den Seiten des Bezirksamtes
Lichtenberg zu finden ist. Es wird regelmäßig aktualisiert. Neben der bezirkseigenen Übersicht
an Ansprechpartnern existieren Plakate und Handzettel mit den städtischen
Notrufnummern von Kindernotdienst, Jugendnotdienst, Mädchen-notdienst und
Hotline. In den Jahren 2006 und 2007
erfolgten mehrere Fachtagungen und Fortbildungen zum Thema Kinderschutz und
Kinderrechte unter der Beteiligung von öffentlicher und freier Jugendhilfe,
Schulen und anderen Arbeitsbereichen, in deren Auftrag die gesunde körperliche
und psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen liegt. Im Rahmen der
Kooperationsvereinbarungen mit Schulen wurde das Handout für Lichtenberg im
Sommer 2007 auch den Vertretern der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft
und Forschung, Außenstelle Lichtenberg, und der Abteilung Schule, Sport und
Soziales, Amt für Schule und Sport mit
dem Ziel der Weiterleitung und Veröffentlichung des Materials an den Schulen
bekannt gegeben. Im November 2007 wurden mit den Grundschulen in Lichtenberg
Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet. Zu den gemeinsam erarbeiteten
Verfahrensstandards gehört auch eine entsprechende Übersicht über Ansprechpartner
im Bereich Kinderschutz. Damit verfügen bis Jahresende 2007 alle Grundschulen
im Rahmen der Kooperationsvereinbarung über das Material. Für 2008 ist die
Erweiterung der Vereinbarungen auf die anderen Schultypen angedacht. Ansprechpartner und telefonische
Erreichbarkeiten in anderen Einrichtungen sind für den Bereich der
Kindertagesstätten, Jugendfreizeiteinrichtungen, Schulstationen etc. jeweils
den Leitern und dem Personal bekannt. Dort erfolgen bei Bedarf Hinweise auf die
Regionaldienste des Jugendamtes, auf Notdienste oder die Berliner Hotline. Des Weiteren wird auf die
Beantwortung der Großen Anfrage DS/0191/VI – Kinderschutz stärken –
in der BVV-Sitzung vom 22. März 2007 verwiesen. Berlin, Emmrich Räßler-Wolff Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat
für Familie,
Jugend und Gesundheit |
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