Drucksache - DS/0516/VI  

 
 
Betreff: Neues Berufsfeld Seniorenbegleiterin/Seniorenbegleiter unterstützen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion CDUBezirksamt
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
25.10.2007 
12. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Wirtschaft und Arbeit Entscheidung
08.11.2007 
13. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Wirtschaft/Arbeit vertagt   
06.12.2007 
14. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Wirtschaft/Arbeit erledigt   
Soziales/Mieterinteressen Entscheidung
21.11.2007 
14. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Soziales/Mieterinteressen vertagt   
19.12.2007 
16. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Soziales/Mieterinteressen vertagt   
16.01.2008 
17. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Soziales/Mieterinteressen mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Umwelt/Gesundheit Entscheidung
28.11.2007 
15. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Umwelt/Gesundheit erledigt   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.02.2008 
16. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
22.05.2008 
19. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag CDU PDF-Dokument
Beschlussempfehlung Soz/Miet PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. (Zwb.) PDF-Dokument
Schreiben BA vom 02.07.2010 (Abb.) PDF-Dokument

Der Ausschuss für Soziales und Mieterinteressen empfiehlt im Einklang mit dem Beschluss des Wirtschaftsausschusses vom 06

Das Bezirksamt wird ersucht, in Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden und dem JobCenter zu prüfen, inwieweit weitere Beschäftigungsmöglichkeiten im sozialen Bereich zu erschließen sind und dazu ein Modellversuch für das neu zu erprobende Berufsfeld Seniorenbegleiterin / Seniorenbegleiter in Lichtenberg gestartet werden kann.

Das Bezirksamt wird gebeten, die BVV auch über bereits vorhandene Arbeitsmarkt- und Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich der Unterstützung von Seniorinnen und Senioren zu informieren.

 

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Das Projekt „Seniorenbegleiter/in“ beinhaltet ein Fortbildungskonzept für Menschen, die sich freiwillig bzw. ehrenamtlich für ältere Menschen engagieren wollen. Der Schwerpunkt liegt auf dem psychosozialen Aspekt. Ein Berufsfeld wird darin nicht gesehen. Es gibt  auch eine „offizielle“ Homepage: http://www.senioren-begleiter.de/

Das Konzept wird mittlerweile in mehr als 50 Städten von unterschiedlichen Bildungsträgern angeboten und besteht aus einem Theorie- und einem Praxisteil.

Im Theorieteil wird Wissen zum Alter, zur Kommunikation und zur rechtlichen Situation älterer Menschen sowie zu Beschäftigungsangeboten und der Auseinandersetzung mit Sinnfragen vermittelt.

Im Praxisteil erhalten die Kursteilnehmer/innen die Möglichkeit, in kooperierenden Einrichtungen, z. B. Pflegeheimen, Beratungsstellen oder Seniorenbegegnungsstätten praktische Erfahrungen im Umgang mit hilfsbedürftigen Seniorinnen und Senioren zu machen, wobei, wie bereits ausgeführt, der Schwerpunkt auf dem psychosozialen – nicht auf dem pflegerischen – Aspekt liegt.

Initiatorin dieses neuartigen Fortbildungsansatzes war Frau Neuß, die das Konzept entwickelte und 1999 in der katholischen Familienbildungsstätte Dülmen erstmals umsetzte.

In Berlin ist der Fortbildungsträger das Deutsche Rote Kreuz Berlin Süd-West. Internetauftritt unter Frau Andrea Baro http://www.bmfsfj.de/Kategorien/aktuelles,did=57932.html

 

Auch in KURSNET sind zwei Maßnahmen verzeichnet, jedoch davon keine in Berlin.

Diese Fortbildungen dauern 7 Wochen mit Theorie- und Praxisanteilen, wobei die Praxisphase in einer ambulanten, teilstationären Pflegeeinrichtung durchgeführt wird.

In Berlin erfolgt die Schulung auf dem Gebiet der Seniorenbetreuung in der Regel in anerkannten Maßnahmen, die insgesamt für den allgemeinen Arbeitsmarkt von Vorteil für die Bewerber/innen und ihre Integration sind.

Auf dem Wege der Förderung von Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung nach §§ 77 ff. Sozialgesetzbuch Drittes Buch (Förderung der beruflichen Weiterbildung)  handelt es sich

z. B. um die Förderung der Ausbildung zum/r examinierten Altenpfleger/in, Haus- und Familienpfleger/in im Rahmen einer Umschulung, es handelt sich dabei um eine 3-jährige Ausbildung, davon sind nur 2 Jahre gem. § 85 SGB III (Anforderungen an Maßnahmen) förderfähig.

Im Rahmen der Förderung von Weiterbildungsangeboten in diesem Bereich wird der Pflegebasiskurs – 200 Stunden bis 460 Stunden – gefördert. Dabei gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten der Förderung, so u.a. ESF geförderte Qualifizierung während MAE- Zusatzjob und Bildung, die Vermittlung von beruflichen Kenntnissen in Trainingsmaßnahmen nach § 48 SGB III oder die Förderung von berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) im

U 25 - Bereich.

 

Im Bereich der Unterstützung von Seniorinnen und Senioren gibt es vielfältige Maßnahmen über das Bezirksamt Lichtenberg bzw. das JobCenter Lichtenberg.

Die Abteilung Schule, Sport und Soziales finanziert über Zuwendungen verschiedene soziale Träger, die Angebote für Senior/innen in Form von Begleit- und Betreuungsleistungen anbieten. Diese dienen dazu, ältere Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags in vielfältiger Form zu unterstützen.

Außerdem gibt sie fachliche Unterstützung  im Rahmen des Handlungskonzeptes für Senior/innen bei verschiedenen Projekten der offenen Altenarbeit.

Im Bereich Gesundheit/Prävention wurde z.B. gemeinsam mit der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit und anderen Kooperationspartnern ein Projekt „Ehrenamtliche Spaziergangspaten in Lichtenberg“ initiiert. Die Konzeptumsetzung soll wissenschaftlich begleitet werden, um ehrenamtliche Ressourcenpotentiale zu nutzen und im präventiven Gesundheitsbereich brauchbar einzusetzen.

Auch wirkt die benannte Abteilung aktiv beim Auf- und Ausbau des Aktionsbündnisses „Wir laufen dem Alter davon“ mit.

Dies umfasst die Unterstützung bei der Durchführung und Vernetzung im Bezirk durch die kommunalen Seniorenbegegnungsstätten in der Sewanstraße und in der Einbecker Straße beim Zugang zur Zielgruppe und zu Ehrenamtlichen sowie bei der Durchführung der Spaziergangsgruppen.   

Durch das JobCenter Lichtenberg wurden und werden umfangreiche Maßnahmen im öffentlich geförderten Beschäftigungssektor bewilligt.

Im Jahr 2007 und im bisherigen Verlauf 2008 betrug die Anzahl der Teilnehmer/innen 1114.

Der Umfang lässt erkennen, dass eine sehr große Maßnahmenvielfalt im Bereich Betreuung älterer Menschen vorhanden ist.

Die Integrationsergebnisse, insbesondere im Bereich der Einsatzstellen von Senioreneinrichtungen, sind zufriedenstellend.

Positive Effekte sind die Stabilisierung der Teilnehmer/innen und die Erweiterung/Erlangung von Sozialkompetenzen.

Beim Einsatz von MAE - Kräften in den Seniorenheimen im Bezirk unter Beachtung der Berliner Positivliste gilt folgende Festlegung: Die Heimleitungen kooperieren zur Betreuung mit zusätzlichen Kräften mit konkret festgelegten Trägern. Durch diese Regelung wurde eine bessere Qualität der Maßnahmen erreicht, wovon Teilnehmer/innen und Heimbewohner profitieren konnten. Damit wurde sowohl eine Zufriedenheit bei den Einsatzstellen als auch die Angemessenheit der Unterstützungsleistung erreicht.

 

In den bezirklich kofinanzierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen – ABM - (z.B. bei Lebensmut; Verein für ambulante Versorgung; Kiezspinne; Ball e.V.; Sozialwerk des dfb; Miteinander Wohnen) stellt die Arbeit mit den älteren Menschen einen Schwerpunkt dar. Zurzeit befinden sich 44 Teilnehmer/innen in dieser Maßnahme.

 

Das neue Förderinstrument des Beschäftigungszuschusses nach § 16a SGB II sieht vor, dass Menschen mit schweren Vermittlungshemmnissen eine JobPerspektive erhalten. Das betrifft Personen, deren Erwerbsfähigkeit eingeschränkt ist und die keine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden können. Durch dieses neue arbeitsmarktpolitische Instrument besteht zusätzlich die Möglichkeit der Unterstützung der Vereinsarbeit, insbesondere bei der Betreuung älterer Menschen und wird in der künftigen Planung und Bewilligung von Maßnahmen des JobCenters für Träger und Vereine eine wichtige Rolle spielen.   

 

 

 

 

                                   

Emmrich

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksparlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen