Drucksache - DS/0516/VI
Das Bezirksamt wird gebeten, die BVV auch über bereits
vorhandene Arbeitsmarkt- und Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich der
Unterstützung von Seniorinnen und Senioren zu informieren. Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis
zu nehmen: Das Projekt „Seniorenbegleiter/in“ beinhaltet
ein Fortbildungskonzept für Menschen, die sich freiwillig bzw. ehrenamtlich für
ältere Menschen engagieren wollen. Der Schwerpunkt liegt auf dem psychosozialen
Aspekt. Ein Berufsfeld wird darin nicht gesehen. Es gibt auch eine „offizielle“ Homepage: http://www.senioren-begleiter.de/ Das Konzept wird mittlerweile in mehr als 50 Städten von unterschiedlichen
Bildungsträgern angeboten und besteht aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Im Theorieteil wird Wissen zum Alter, zur Kommunikation und
zur rechtlichen Situation älterer Menschen sowie zu Beschäftigungsangeboten und
der Auseinandersetzung mit Sinnfragen vermittelt. Im Praxisteil erhalten die Kursteilnehmer/innen die
Möglichkeit, in kooperierenden Einrichtungen, z. B. Pflegeheimen,
Beratungsstellen oder Seniorenbegegnungsstätten praktische Erfahrungen im
Umgang mit hilfsbedürftigen Seniorinnen und Senioren zu machen, wobei, wie
bereits ausgeführt, der Schwerpunkt auf dem psychosozialen – nicht auf
dem pflegerischen – Aspekt liegt. Initiatorin dieses neuartigen Fortbildungsansatzes war Frau
Neuß, die das Konzept entwickelte und 1999 in der katholischen
Familienbildungsstätte Dülmen erstmals umsetzte. In Berlin ist der Fortbildungsträger das Deutsche Rote Kreuz
Berlin Süd-West. Internetauftritt unter Frau Andrea Baro http://www.bmfsfj.de/Kategorien/aktuelles,did=57932.html Auch in KURSNET sind zwei Maßnahmen verzeichnet, jedoch
davon keine in Berlin. Diese Fortbildungen dauern 7 Wochen mit Theorie- und
Praxisanteilen, wobei die Praxisphase in einer ambulanten, teilstationären
Pflegeeinrichtung durchgeführt wird. In Berlin erfolgt die Schulung auf dem Gebiet der
Seniorenbetreuung in der Regel in anerkannten Maßnahmen, die insgesamt für den
allgemeinen Arbeitsmarkt von Vorteil für die Bewerber/innen und ihre
Integration sind. Auf dem Wege der Förderung von Maßnahmen der beruflichen
Weiterbildung nach §§ 77 ff. Sozialgesetzbuch Drittes Buch (Förderung der
beruflichen Weiterbildung) handelt es
sich z. B. um die Förderung der Ausbildung zum/r examinierten
Altenpfleger/in, Haus- und Familienpfleger/in im Rahmen einer Umschulung, es
handelt sich dabei um eine 3-jährige Ausbildung, davon sind nur 2 Jahre gem. §
85 SGB III (Anforderungen an Maßnahmen) förderfähig. Im Rahmen der Förderung von Weiterbildungsangeboten in
diesem Bereich wird der Pflegebasiskurs – 200 Stunden bis 460 Stunden
– gefördert. Dabei gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten der
Förderung, so u.a. ESF geförderte Qualifizierung während MAE- Zusatzjob und
Bildung, die Vermittlung von beruflichen Kenntnissen in Trainingsmaßnahmen nach
§ 48 SGB III oder die Förderung von berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen
(BvB) im U 25 - Bereich. Im Bereich der Unterstützung von Seniorinnen und Senioren
gibt es vielfältige Maßnahmen über das Bezirksamt Lichtenberg bzw. das
JobCenter Lichtenberg. Die Abteilung Schule, Sport und Soziales finanziert über
Zuwendungen verschiedene soziale Träger, die Angebote für Senior/innen in Form
von Begleit- und Betreuungsleistungen anbieten. Diese dienen dazu, ältere
Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags in vielfältiger Form zu
unterstützen. Außerdem gibt sie fachliche Unterstützung im Rahmen des Handlungskonzeptes für
Senior/innen bei verschiedenen Projekten der offenen Altenarbeit. Im Bereich Gesundheit/Prävention wurde z.B. gemeinsam mit
der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit und anderen
Kooperationspartnern ein Projekt „Ehrenamtliche Spaziergangspaten in
Lichtenberg“ initiiert. Die Konzeptumsetzung soll wissenschaftlich
begleitet werden, um ehrenamtliche Ressourcenpotentiale zu nutzen und im
präventiven Gesundheitsbereich brauchbar einzusetzen. Auch wirkt die benannte Abteilung aktiv beim Auf- und Ausbau
des Aktionsbündnisses „Wir laufen dem Alter davon“ mit. Dies umfasst die Unterstützung bei der Durchführung und
Vernetzung im Bezirk durch die kommunalen Seniorenbegegnungsstätten in der
Sewanstraße und in der Einbecker Straße beim Zugang zur Zielgruppe und zu
Ehrenamtlichen sowie bei der Durchführung der Spaziergangsgruppen. Durch das JobCenter Lichtenberg wurden und werden
umfangreiche Maßnahmen im öffentlich geförderten Beschäftigungssektor
bewilligt. Im Jahr 2007 und im bisherigen Verlauf 2008 betrug die
Anzahl der Teilnehmer/innen 1114. Der Umfang lässt erkennen, dass eine sehr große
Maßnahmenvielfalt im Bereich Betreuung älterer Menschen vorhanden ist. Die Integrationsergebnisse, insbesondere im Bereich der
Einsatzstellen von Senioreneinrichtungen, sind zufriedenstellend. Positive Effekte sind die Stabilisierung der
Teilnehmer/innen und die Erweiterung/Erlangung von Sozialkompetenzen. Beim Einsatz von MAE - Kräften in den Seniorenheimen im
Bezirk unter Beachtung der Berliner Positivliste gilt folgende Festlegung: Die
Heimleitungen kooperieren zur Betreuung mit zusätzlichen Kräften mit konkret
festgelegten Trägern. Durch diese Regelung wurde eine bessere Qualität der
Maßnahmen erreicht, wovon Teilnehmer/innen und Heimbewohner profitieren
konnten. Damit wurde sowohl eine Zufriedenheit bei den Einsatzstellen als auch
die Angemessenheit der Unterstützungsleistung erreicht. In den bezirklich kofinanzierten
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen – ABM - (z.B. bei Lebensmut; Verein für
ambulante Versorgung; Kiezspinne; Ball e.V.; Sozialwerk des dfb; Miteinander
Wohnen) stellt die Arbeit mit den älteren Menschen einen Schwerpunkt dar.
Zurzeit befinden sich 44 Teilnehmer/innen in dieser Maßnahme. Das neue Förderinstrument des Beschäftigungszuschusses nach
§ 16a SGB II sieht vor, dass Menschen mit schweren Vermittlungshemmnissen eine
JobPerspektive erhalten. Das betrifft Personen, deren Erwerbsfähigkeit
eingeschränkt ist und die keine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden
können. Durch dieses neue arbeitsmarktpolitische Instrument besteht zusätzlich
die Möglichkeit der Unterstützung der Vereinsarbeit, insbesondere bei der Betreuung
älterer Menschen und wird in der künftigen Planung und Bewilligung von
Maßnahmen des JobCenters für Träger und Vereine eine wichtige Rolle
spielen. Emmrich |
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