Drucksache - DS/0090/VI
Die
Bezirksverordnetenversammlung hat in der Fortsetzungssitzung am 01.02.2007
beschlossen: Das Bezirksamt wird
ersucht, gemäß DS Nr. V/158 (Schulentwicklungsplanung Lichtenberg für die Jahre
2003 – 2007) zum Schuljahr 2007/2008 an der Herder-Oberschule Regelzüge,
d. h. 7. Klassen bei Beibehaltung aller grundständigen Klassen, einzurichten.
Die Eltern und Schüler der 6. Klassen der umliegenden Grundschulen sind
unverzüglich, spätestens bis zum 02.02.2007,
über diese Veränderung zu informieren. In diesem Zusammenhang soll auch das ökologische Konzept der
Georg-Christoph- Lichtenberg-Oberschule weitergeführt werden. Das
Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Das
Bezirksamt hat in seiner Sitzung am 06.02.2007 beschlossen, dem Ersuchen der
Bezirksverordnetenversammlung, zum Schuljahr 2007/2008 an der
Johann-Gottfried-Herder-Schule 7. Klassen einzurichten, zu folgen. Mit
Schreiben vom 07.02.2007 wurde allen Schulleiter/innen der Grundschulen diese
Entscheidung mit der Bitte mitgeteilt, alle Eltern der 6. Klassen in geeigneter
Form zu informieren. Dieses Schreiben haben nachrichtlich auch alle
Schulleiter/innen der weiterführenden Schulen und der Schulen mit sonderpädagogischem
Förderschwerpunkt sowie die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und
Forschung – Außenstelle Lichtenberg erhalten. Die Johann-Gottfried-Herder-Schule
hat auf ihrer Web-Seite ebenfalls alle Nutzer über die mögliche Anmeldung in
Kenntnis gesetzt. Im Anmeldezeitraum vom 07.03.2007
bis 23.03.2007 wurden an der Johann-Gottfried-Herder-Schule 19 Schüler/innen
angemeldet. In dem beschlossenen
Schulentwicklungsplan 2003 – 2007 ist die Zusammenlegung der
Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule (Gymnasium) mit der
Johann-Gottfried-Herder-Schule (Gymnasium) festgelegt. Diese erfolgte zum
Schuljahr 2006/07 am Standort Franz-Jacob-Straße 5/7, die Paul-Junius-Straße 69
sollte kurzfristig als Filialstandort erhalten bleiben. In der Verordnung über die Aufnahme
in Schulen mit besonderer pädagogischer Prägung (Aufnahme VO-SbP) vom
28.04.2006 der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung ist
unter § 5 (1) festgeschrieben, dass die Johann-Gottfried-Herder-Schule ein
grundständiges Gymnasium mit bilingualen Zügen in den Fremdsprachen Englisch
und Russisch ist. Die Aufnahme erfolgt jährlich in maximal vier Klassen der
Klassenstufe 5. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es
dringend geboten, den Filialstandort in der Paul-Junius-Straße 69
schnellstmöglich aufzugeben. Jährlich entstehen budgetwirksame Kosten in Höhe
von ca. 220 T€ und budgetunwirksame Kosten in Höhe von ca. 377 T€. An den anderen Gymnasien im Bezirk
gab es bei den Anmeldungen folgende Zweitwünsche für die
Johann-Gottfried-Herder-Schule: Immanuel-Kant-Schule 4 Georg-Forster-Schule
1 Manfred-von-Ardenne-Schule 10 Eine Umlenkung ist aus rechtlichen
Gründen nicht möglich, da an diesen Gymnasien keine Überkapazität besteht. Erst
wenn die Aufnahmekapazität einer Schule überschritten ist, darf eine Umlenkung
entsprechend den Zweitwünschen nach § 56 (5) des Schulgesetzes von Berlin
erfolgen. Bei Umlenkung der Zweitwünsche aus der Manfred-von-Ardenne-Schule
wäre darüber hinaus die zu erreichende Dreizügigkeit gefährdet. Die Drittwünsche können nicht in die
weitere Betrachtung einbezogen werden, da rechtlich erst die Zweitwünsche zu
erfüllen sind. Von den 19 angemeldeten
Schüler/innen an der Johann-Gottfried-Herder-Schule haben 12 Schüler/innen eine
Gymnasialempfehlung und 7 eine Realschulempfehlung. Von allen Schüler/innen
können die Zweit- bzw. Drittwünsche erfüllt werden. Vor diesem Hintergrund hat das
Bezirksamt am 15.05.2007 beschlossen, an der Johann-Gottfried-Herder-Schule im
Schuljahr 2007/08 keine 7. Klasse einzurichten. Das Bezirksamt hat nach Aufhebung der Vorlage zur
Kenntnisnahme durch die BVV in ihrer Sitzung am 31.05.2007 das Anliegen
nochmals geprüft. Aufgrund der zeitlichen Vorgaben zur Einrichtung des
Schuljahres 2007/08 durch die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und
Forschung wurden alle Eltern der Schüler/innen der 6. Klassen mit Schreiben vom
15.05.2007 über den Schulplatz ihres Kindes in der 7. Klasse informiert. Dies
betraf sowohl die 19 angemeldeten Schüler/innen für die
Johann-Gottfried-Herder-Schule als auch alle Anmeldungen an den anderen weiterführenden
Schulen. Die 19 Schüler/innen wurden entsprechend ihrem Zweit- bzw. Drittwunsch
umgelenkt. Es gab keine Widersprüche. Das Bezirksamt hat sich an die Senatsverwaltung für Bildung,
Wissenschaft und Forschung mit der Frage gewandt, ob die Einrichtung einer
unterfrequentierten Klasse an der Johann-Gottfried-Herder-Schule genehmigt
wird. Mit Schreiben vom 23.07.2007 hat die Senatsverwaltung für Bildung,
Wissenschaft und Forschung mitgeteilt, dass mit Blick auf die sehr niedrige
Frequenz einer solchen Klasse sowie auf die Folgen für die mittelfristige
Schulnetzplanung eine solche Genehmigung nicht erteilt werden kann. Für eine Neuaufnahme des Verfahrens gab es keine rechtliche
Grundlage, da alle Eltern für die anderen weiterführenden Schulen entsprechend
dem Erstwunsch versorgt werden konnten und damit einen Bescheid über einen
begünstigenden Verwaltungsakt erhalten haben. Auf eine Abfrage über einen
möglichen freiwilligen Wechsel in die Johann-Gottfried-Herder-Schule bei den
zum damaligen Zeitpunkt 434 angemeldeten Schüler/innen in den Gymnasien wurde
wegen der dann möglichen Unterschreitung der Mindestzügigkeit an einem anderen
Gymnasium verzichtet. Die Schulkonferenz der Johann-Gottfried-Herder-Schule hat
sowohl am 14.06.2007 als auch am 05.07.2007 einstimmig beschlossen,
künftig keine 7. Klassen mehr eröffnen zu wollen und damit ausschließlich als
grundständiges Gymnasium weiter zu arbeiten. Vor diesem Hintergrund wird an der
Johann-Gottfried-Herder-Schule im Schuljahr 2007/08 keine 7. Klasse
eingerichtet. Neue Festlegungen zur weiteren
Entwicklung der Johann-Gottfried-Herder-Schule ab dem Schuljahr 2008/09 werden
im neuen Schulentwicklungsplan für die Jahre 2008/09 bis 2011/12 getroffen. Berlin, den 30.08.2007
___________________ _____________________________ Emmrich K. Beurich Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin |
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