Drucksache - DS/1875/V  

 
 
Betreff: Konzept zur Förderung der Musikerziehung in Lichtenberg und zur Weiterentwicklung der Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg
(Konzept "Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg 2010")
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:KulturBezirksamt
  BzStRin KultBüD,
Drucksache-Art:BeschlussempfehlungDringliche Vorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.06.2006 
54. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin vertagt   
23.08.2006 
56. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
23.11.2006 
2. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung

Sachverhalt
Anlagen:
Beschlussempfehlung Kultur PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Zwb.) (DS erledigt 29.08.07) PDF-Dokument

Der Ausschuss für Kultur empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung:

Das Bezirksamt wurde ersucht,

 

1.  Dem Konzept zur Weiterentwicklung der „Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg 2010“ vom 12.04.2006 wird unter Berücksichtigung der im Ergänzungspapier vom 10.05.2006 zusammengefassten Ergebnisse der öffentlichen Diskussion zugestimmt.

 

2.  Das Ergänzungspapier vom 10.05.2006 wird Bestandteil des Beschlusses und ist als Anlage zum Konzept auszuweisen.

 

3.  Das Bezirksamt wird ersucht die Zielsetzungen des Konzeptes „Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg 2010“ unter Berücksichtigung der Beschlussfassung zur DS/1777/V (Zukunft der Musikschule „Dimitri Schostakowitsch“) schrittweise in Zusammenarbeit mit der Elternvertretung der Musikschule umzusetzen und die Bezirksverordnetenversammlung bis zum September 2006 in einem Zwischenbericht über den Stand und die Probleme der Umsetzung der Konzeption zu informieren.

 

 

 

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Im Folgenden wird zu den 6 Hauptforderungen aus der DS 1875/V der Sachstand mitgeteilt.

 

1.    Kernstandort für die Musikschule mit ausreichenden, geeigneten Räumlichkeiten für die Kernarbeit sowie die speziell angebotene Ensemblearbeit der Musikschule entwickeln.

 

     Als Kernstandort für die Musikschule werden Räume im 3. und 4. OG des Gebäudes der VHS Lichtenberg in der Paul-Junius-Str.71 ausgebaut. Der fachgerechte Umbau erfolgt seit Mitte Oktober 2006 und wird im Juni 2007 abgeschlossen. Es entstehen dort im 4. OG 12 Unterrichtsräume, 4 Verwaltungsräume und 1 Aula für die Musikschule. Im 3. OG steht ein Raum für das Musikinstrumentenmuseum zur Verfügung. Die vorgesehenen Lager sollen im Kellergeschoss eingerichtet werden. Der Kernstandort Paul-Junius–Straße 71 wird als zentraler Musikschulstandort entwickelt und für fachübergreifenden Unterricht und Ensemblespiel vorgehalten. Im Zusammenhang der Fortentwicklung des Musikschulkonzeptes 2010 werden weitere bedarfsgerechte Räume insbesondere für den Ensembleunterricht erschlossen.


2.  Ausgewählte wohnortnahe Unterrichtsangebote organisieren.

 

Um eine wohnortnahe Versorgung mit Musikschulunterricht zu gewährleisten, wurde flächendeckend mit entgeltfreiem Unterricht in den Kitas des KEB begonnen. Zum Stichtag 01.10.2006 wird in 19 Kitas entgeltfrei unterrichtet. Eine Kooperationsvereinbarung zur Regelung des Unterrichts wurde unterzeichnet. Ab 1. Oktober 2006 wurde der MFE – Unterricht  auf zwei Kindertagesstätten freier Träger im Bereich Frankfurter Allee Süd mit ca. 8 Kursen ausgeweitet. Insgesamt werden seit Konzeptstart ca. 1100 Kindergartenkinder zusätzlich regelmäßig mit Musikunterricht erreicht. Bis Jahresende sollen weitere 400 Kinder im Vorschulalter mit Musikschulunterricht in Wohnortnähe erreicht werden.

Für den Standort Hohenschönhausen Nord wird der Schulcontainer an der Grundschule Wustrower Str. 26 umgebaut und saniert. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich im Januar 2007 abgeschlossen. Durch den neuen Musikschulleiter wurde angeregt, 6 der insgesamt 8 großen Schulräume (je 65m²) zu teilen, um so deutlich mehr und vor allem kostengünstigeren Musikunterricht anbieten zu können. Der Mehrkostenaufwand wird gegenwärtig geprüft. Grundsätzlich bildet diese Filiale der Musikschule einen Zukunftsstandort, da im Bereich Hohenschönhausen Nord ein beträchtliches Potential neuer Musikschüler vorhanden ist, die Lage im Bezirk verkehrsgünstig und das stadträumliche Umfeld für die Zielgruppe als attraktiv einzuschätzen ist. Ein Schwerpunkt an diesem Standort soll der im Konzept vorgesehene Ausbau des Bereiches Rock, Pop, Jazz sein.

 

3. Die Musikschule bei der konzeptionellen Öffnung des Musikschulangebotes sowie bei der Logistik der Unterrichtseinteilung an verschiedenen Standorten unterstützen. Hierbei sind die Eltern und Lehrer der Musikschulen ebenso wie die Mitarbeiter der Volkshochschule einzubeziehen und regelmäßig zu informieren.

Das Bezirksamt unterstützt die Musikschule bei der konzeptionellen Öffnung des Musikschulangebotes durch fach- und amtsübergreifende Informationen, Einbeziehung in die Gemeinwesenplanung und Vernetzung mit anderen Abteilungen und Initiativen z. B. culture is it!, Offensive Kulturelle Bildung u .a. Im Rahmen der Angebotsplanung erfolgen fachübergreifende Abstimmungen zwischen Jugend-, Schul- und Kulturamt und Musikschule. Bis Jahresende sollen Kooperationsvereinbarungen mit Schulen und ausgewählten JFE abgeschlossen werden.

Seit Beginn des neuen Schuljahres gibt es eine enge Zusammenarbeit der Musikschul- und Kulturamtsleitung mit der Elternvertretung der Musikschule, die darauf abzielt, einen zeitnahen Informationsfluss sicherzustellen. Es finden daher im vier Wochen Rhythmus Treffen mit der Elternvertretung statt, Themen waren bisher u. a. Baumaßnahmen, PR-Konzept und Start der Kitaoffensive. Daneben werden alle relevanten Informationen per Internet zeitnah ausgetauscht.

4. Detaillierte zeitliche, technische und finanzielle Darstellung der geplanten Baumaßnahmen des Gebäudes in der Paul-Junius-Straße 71 vorlegen.

Die Bauplanungsunterlagen sowohl für Paul-Junius-Straße als auch für den Standort Wustrower Straße wurden zeitgerecht erstellt, geprüft und genehmigt. Darin enthalten ist ein Bauablauf, der der Elternvertretung der Musikschule vorgestellt und erläutert wurde. Am 14. August 2006 fand ein öffentliches Hearing zur Baumaßnahme Paul-Junius-Straße statt.

5. Eine Pilotphase ab sofort bis zum 30. November 2006 einführen, die eine Tragfähigkeit der geplanten Neuausrichtung und des erweiterten Angebotes erprobt. Dabei sollen folgende zusätzliche Angebote insbesondere in den bisher unterversorgten Stadtteilen Hohenschönhausen Nord und Frankfurter Allee Süd Berücksichtigung finden:

-          Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten unter Einbeziehung der Kitas in freier Trägerschaft;

-          Zusammenarbeit mit allen Schulen im Bezirk;

-          Grundstufe und Rhythmik, Populäre Musik sowie

-          Tanz und Integration.

      Auf Grundlage einer anschließenden detaillierten Analyse bzgl. der Schülerzahlen, Herkunft der Schüler, der Kosten, der inhaltlichen Ausrichtung und der Erfahrungen ist das Gesamtkonzept der Musikschule zu überprüfen und ggf. anzupassen.

Eine Pilotphase ist für bestimmte Angebote in Kooperationsbeziehungen vorgesehen. Diese beginnt mit dem Abschluss von Kooperationsvereinbarungen für ein Jahr und wird quartalsweise evaluiert. Die Ergebnisse werden zum Schuljahresende ausgewertet.

Die Neuausrichtung der Musikschule erfolgt schrittweise und entsprechend der geschaffenen Rahmenbedingungen. Dazu gehören neben den o. g. Standortveränderungen neue Personal- und Organisationsstrukturen.

 

Mit Wirkung des 01.10.2006 wurde die Stelle des Musikschulleiters neu besetzt. Die Auswahl der ProgrammbereichsleiterInnen erfolgte am 31.10.2006 mit Wirkung zum 01.11.2006. Das Auswahlverfahren für die Verwaltungsleitung fand am 02.11.2006 statt.

Mit der neuen Musikschulleitung werden Fachplanungen hinsichtlich von Angeboten sowie von inhaltlichen und regional-räumlichen Schwerpunkten erfolgen und schrittweise umgesetzt. Insbesondere werden neue Angebote im Bereich Populäre Musik und Tanz im Mittelpunkt stehen. Außerdem erhalten Kooperationen mit JFE und Schulen einen neuen Stellenwert.

 

In Zusammenarbeit mit MusikschullehrerInnen, der Musikschulleitung und der Kulturamtsleiterin entwickelt das Gestaltungsbüro anschlaege.de ein Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit der Musikschule. Durch das neue PR Konzept sollen neue Werbemöglichkeiten für die Musikschule entstehen. Die Umsetzung erfolgt auch hier schrittweise und prozessbegleitend.

Zurzeit werden einzelne Vorschläge des PR-Konzepts diskutiert und abgestimmt. Daran sind sowohl die Arbeitsgruppe selbst als auch die Elternvertretung beteiligt.

 

  1. Eine Umstrukturierung der Lichtenberger Musikschulen soll erst dann erfolgen, wenn die notwendigen Baumaßnahmen und alle Schritte zur Gewährleistung des Fortbestehens eines qualitativ hochwertigen Musikschulunterrichtes erfolgt sind.

 

Gegenwärtig erfolgen Baumaßnahmen Paul-Junius-Straße und Wustrower Straße. Die Musikschule entwickelt baubegleitend und standortbezogen ein Umzugskonzept, das mit den betroffenen Schülern, Eltern und Lehrern kommuniziert wird. Für das Fortbestehen eines qualitativen Musikschulunterrichts werden kontinuierlich und vorausschauend die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen.

 

Berlin, den

 

 

 

 

Emmrich                                                          Lompscher

Bezirksbürgermeisterin                                    Bezirksstadträtin für Kultur und Bürgerdienste

 

 
 

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