Drucksache - DS/1643/V  

 
 
Betreff: Kulturentwicklungsplan (KEP) Lichtenberg/Hohenschönhausen
Bezug: DS/0259/IV
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtKultur
Verfasser:BzBmin 
Drucksache-Art:Vorlage zur BeschlussfassungBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
14.12.2005 
48. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Kultur Entscheidung
19.01.2006 
47. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Kultur ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
18.05.2006 
52. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Kultur ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.06.2006 
54. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage zur Beschlussfassung BA PDF-Dokument
Beschlussempfehlung Kultur PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zu beschließen:

Der Ausschuss für Kultur empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung:

 

1. Der Vorlage zur Beschlussfassung DS/1643/V wird zugestimmt.

2. Die im Abwägungspapier vom 16.05.2006 zusammengefassten Anregungen und Ergänzungen der öffentlichen Diskussion werden Bestandteil des Beschlusses und sind als Anhang zur DS/1643/V auszuweisen.

3. Das Bezirksamt erarbeitet für den Zeitraum von jeweils zwei Jahren, beginnend mit dem Planungszeitraum 2007/2008, Maßnahmepläne zur Umsetzung des Kulturentwicklungsplanes, die dem Kulturausschuss vorzulegen sind.

 

Begründung:

Die Ausarbeitung des Kulturentwicklungsplanes für Lichtenberg geht auf eine Forderung des Ausschusses Kultur aus der IV. Wahlperiode zurück. Ähnlich lautende Aufträge waren bereits vor der Bezirksreform an die jeweiligen Bezirksämter ergangen. Wiederholt hat der Ausschuss diesen Auftrag angemahnt und über Grundsätze und Inhalt eines solchen Planes beraten. Auch die Konzeption des jetzt vorgelegten Papiers war Gegenstand der Erörterung durch den Ausschuss Kultur. Nach mehreren öffentlichen Diskussionsveranstaltungen zum Entwurf des Kulturentwicklungsplanes in den Stadtteilen sowie einer gemeinsamen Beratung mit dem Jugendhilfeausschuss, deren wichtigsten Anregungen in einem Abwägungspapier erfasst sind, hat sich der Ausschuss Kultur in seiner Sitzung am 18.05.2006 abschließend mit der Vorlage zur Beschlussfassung des Bezirksamtes befasst und empfiehlt die Annahme der Drucksache mit den im Beschluss formulierten Auflagen. Die Verabschiedung des Kulturentwicklungsplanes schafft die Voraussetzung für eine gründliche Vorbereitung eines detaillierten Maßnahmeplanes zur Kulturentwicklung für die Folgejahre. Der Ausschuss ließ sich bei seiner Empfehlung auch von den guten Erfahrungen aus der Umsetzung des Bibliotheksentwicklungsplanes leiten.

 

Abstimmungsergebnis: 7/0/1

 


 

 

Abwägung

 

Die Konzeption des Bezirksamtes Lichtenberg zur Entwicklung der Kultur basiert auf der Grundlage, dass kulturelle Aufgaben in Kommunen und Ländern keine ausreichend gesicherten Rechtsgrundlagen besitzen. Da das Bezirksamt mit einer nachhaltigen Planung kultureller Entwicklung beauftragt wurde, fügt sich die Konzeption in die Gemeinwesenplanung Lichtenbergs ein. Die Konzeption fußt deshalb auf dem grundlegenden Vorschlag, Kultur in den bezirklichen Leitzielen zu verankern. Mit diesem Ansatz werden Kunst und Kultur in die soziale Stadt- und Standortentwicklung eingebunden. Im Zusammenhang mit den gewandelten Rahmenbedingungen für bezirkliche Kulturarbeit erfolgt eine Analyse der kulturellen Infrastruktur in den Lichtenberger Mittelbereichen. Von hier aus werden strukturelle Potenziale und Defizite ermittelt, kulturelle Ziele herausgefiltert sowie Kern- und Querschnittsaufgaben und deren Zusammenwirken benannt.

Mit dem Konzept Perspektiven durch Kultur in Lichtenberg wird eine Rahmenplanung vorgestellt, die mit konkreten Maßnahmeplänen untersetzt wird. Jeweils im IV. Quartal werden die Maßnahmen für das Folgejahr dem Kulturausschuss zur Beschlussfassung vorgelegt. Dies betrifft für das Jahr 2007 das Konzept zur Förderung der Musikerziehung in Lichtenberg und zur Weiterentwicklung der Schostakowitsch Musikschule Berlin Lichtenberg und eine Konzeption zur Entwicklung der Jugendkultur in Lichtenberg.

 

Der Entwurf zur Kulturentwicklungsplanung und der Bericht zur kulturellen Infrastruktur wurden auf vier öffentlichen Veranstaltungen sowie im Kulturausschuss und im Jugendhilfeausschuss vorgestellt und im Internet veröffentlicht.

 

Auf die Konzeption des Bezirksamtes zur Entwicklung der Kultur reagierten der Verein für ambulante Versorgung Hohenschönhausen e.V., das Jugendamt/ FB 1 und gangway e.V. mit schriftlichen Anregungen und Thesen. Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger richtete sich auf Zielgruppenbesonderheiten und spezifische Anforderungen und Ansätzen in einzelnen Stadtteilen. Im Folgenden wird zu den wesentlichen Anregungen Stellung genommen. Auf die Forderungen der Elternvertretung hinsichtlich des Konzeptes zur Förderung der Musikerziehung und Musikschule wird gesondert Stellung genommen.

 

 

Brief des VaV vom 27.03.06:

Thesen zur kulturellen Entwicklung in Hohenschönhausen-Nord

 

 

 

 

 

 

STELLUNGNAHME DES BA

 

 

 

1. Vorhandene Potentiale nutzen

In Hohenschönhausen-Nord ist Kultur fast ausschließlich auf Initiative der Bewohnerschaft und der kulturellen Akteure vor Ort entstanden und gewachsen. Auf diesem Potential baut der Kulturentwicklungsplan nicht auf.“

 

 

 

 

è Die Anregung wird aufgenommen.

Die Konzeption hat den aktuellen Bestand der kulturellen Infrastruktur ermittelt und zunächst deren Entstehungsgeschichte nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt. Ausgangspunkt waren kulturelle Einrichtungen, Initiativen und Akteure, deren Kernaufgaben und Schwerpunkte in der Förderung von Kunst und Kultur lagen. Die Zusammenarbeit und stärkere Vernetzung mit der umfassenden Soziokultur insbesondere in Hohenschönhausen Nord ist ausdrücklich gefordert und wird weiter ausgebaut.

 

2. Zusammenarbeit  kommunale Einrichtungen – soziokulturellen Projekten

Die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Kultureinrichtungen und Einrichtungen und Projekten der Soziokultur in den Stadtteilen wird dem Zufall überlassen. Es existiert kein konzeptioneller Ansatz zur Entwicklung einer stabilen Zusammenarbeit.“

 

 

 

 

 

è Die Anregung wird verstärkt .

Die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Einrichtungen und Projekten der Soziokultur wird nicht dem Zufall überlassen, sondern soll strukturell in die Aufgaben der kommunalen Einrichtungen und des Kulturamtes integriert. Dazu werden Ansätze im Konzept vorgeschlagen. Zum Beispiel werden im Kapitel 3 unter 3.2.2. Dezentrale Kulturförderung, 3.2.4. Stärkung kulturelle Zentren, 3.2.5. Kunst und Kultur im Stadtraum, 3.2.7. kulturelle Beteiligung, 3.2.8 Kulturelle Netzwerke 3.3. Kulturmanagement wesentliche Ziele und Aufgaben benannt. Insbesondere durch die Aufgabenerweiterung der kommunalen Kultureinrichtungen durch kulturelle Stadtteilarbeit werden wichtige Grundlagen für eine künftige und planbare Zusammenarbeit geschaffen.

„Im Rahmen von kultureller Stadtteilarbeit sind die verschiedenen kulturelle Akteure, insbesondere auch die kulturellen Einrichtungen in die regionalen Arbeitsgemeinschaften einzubeziehen, um sich über Maßnahmen und gemeinsame Nutzungen von räumlichen, technischen und materiellen Ressourcen abzustimmen und zu ergänzen. ( vgl. S. 36).

 

3. Sinnhaftigkeit von Projekten

Im Kulturentwicklungsplan erfolgt keine Wertung der Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit von künstlerischen Pilotprojekten, insbesondere was ihre Wirkung auf die Bewohnerschaft betrifft...“

 

 

 

 

è Übereinstimmung

Die Konzeption erläutert gewandelte Rahmenbedingen, in denen sich Entwicklungen in Kunst und Kultur vollziehen und ihre Wirkungen nachhaltig entfalten können. Vgl. dazu S. 6- 9.  Alle künstlerischen Projekte sind darauf ausgelegt, auf die Bewohnerschaft zu wirken, dazu gehört auch, die Wege der traditionelle Formen von Kunst und Kultur “ zu verlassen und diese zu hinterfragen  und die (künstlerische) Auseinandersetzung mit dem Anderen zu suchen.

Künstlerische Pilotprojekte im Besonderen können im Abschnitt 3.2.6 Kulturelle Innovation erfasst werden.

„Kulturelle Innovationen, die den bestehenden Zustand ergänzen, erweitern oder in bestimmten Schwerpunktbereichen verändern, sind notwendiger Bestandteil kultureller Entwicklungskonzeptionen. Kultur lebt von einem permanenten Austausch von traditionsorientierten und innovativen Ideen. Insbesondere künstlerische Forschungen und Experimente greifen gesellschaftliche Veränderungsprozesse auf, ihre Modellformen bilden wichtige Impulse für gesellschaftliche Entwicklung…“ [KEP S. 25]

 

 

4.Vernetzung

 Es fehlt das Konzept zur Rolle und Vernetzung der kommunalen Kultureinrichtungen als Projektzentren in den Stadtteilen.“

 

 

 

 

à siehe Punkt 2.

 

5. Förderung von Migrantenkultur

 Die Förderung von Migrantenkultur in Hohenschönhausen-Nord erfolgt in erster Linie in den Soziokulturellen Zentren und nicht in den kommunalen Einrichtungen. Gleichwohl sollten diese Aktivitäten der SKZ finanziell und logistisch durch den Bezirk in weitaus stärkerem Maße als bisher unterstützt werden."

 

 

 

 

è Die Anregung wird in der konkreten Projektförderung berücksichtigt.

Die Konzeption sieht hier ein wichtiges Entwicklungspotenzial und Handlungsfeld .

„Dabei ist auch der hohe Anteil an Spätaussiedlern in geeigneter Weise einzubeziehen. Diese Aufgaben könnten in enger Zusammenarbeit mit den Vor-Ort-Kompetenzen der Sozio-Kulturellen-Zentren (SKZ)…“ [KEP S. 11] Kommunale Kultureinrichtungen und Schwerpunkte in der Vergabe von Mittel des Bezirkskulturfonds versuchen dies bereits zu berücksichtigen.

Die Finanzierung der SKZ erfolgt in der Regel über die Abteilung Bürgerdienste und Soziales. Jedoch ist hier in Zukunft eine bessere Zusammenarbeit und Abstimmung notwendig.


 

6. Internationale Kulturprojekte

 „Internationale Kulturprojekte, veranstaltet durch verschiedene Akteure, sollten unabdingbarer Bestandteil der Stadtteilkultur in Hohenschönhausen-Nord werden.“

 

 

 

 

 

è Die Anregung wird aufgenommen.

Die kulturellen Projekte sollen die verschiedenen Kulturen im Bezirk einbeziehen, darstellen und fördern. Die kulturelle Vielheit wird als Chance und Stärke gesehen und gestärkt. Insbesondere der internationale Kulturaustausch ist von konkreten Projektideen und finanziellen Rahmenbedingungen abhängig, die entsprechend von allen Akteuren erschlossen werden müssen.

 

„Kultur kann nicht länger als nach innen homogen konzipiert werden, sondern bedarf der sozialen und ethnischen Durchdringbarkeit. Eine weitere Herausforderung für eine Kulturentwicklung der nächsten Jahre ist somit darin zu sehen, die vielfältigen Kulturvorstellungen und Formen nebeneinander auszubilden, miteinander zu verzahnen und zum gegenseitigen Nutzen wirksam zu machen.“ [KEP S. 21]

 

 

 

7. Dorfkultur fördern

 „Eine prägende Besonderheit in Hohenschönhausen-Nord ist die Existenz von drei Stadtranddörfern. Dementsprechend ist auch hier die Spezifika einer Dorfkultur zu fördern.“

 

 

 

 

è Die Anregung wird aufgenommen.

Die Entwicklung einer besonderen Dorfkultur wird Bestandteil der Zusammenarbeit mit Bewohnerschaft und den soziokulturellen Initiativen der Stadtranddörfer sein und Gegenstand von konkreter Projektarbeit insbesondere auch mit der Musikschule sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Nachgang der gemeinsamen Beratung von Kultur- und Jugendhilfeausschuss am 27.04.06  erfolgten weitere wichtige Anregungen durch das Jugendamt /FB 1und Gangway e.V.

 

 

 

 

 

 

 

STELLUNGNAHME DES BA

 

 

 

1. Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzsituation und den fehlenden Spezialkenntnissen im Umgang mit musisch-kulturellen Techniken wird eine regelmäßige Ideenkonferenz zwischen Kulturamt und dem Jugendamt / FB 1 vorgeschlagen, die zweimal jährlich stattfinden sollte um Schwerpunkte für die jährliche Zusammenarbeit abzustimmen und festzulegen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Literatur, Musik, künstlerisches Gestalten,  Ausstellungen sowie moderne Medien.

 

 

 

 

è Die Anregung wird mit Ziel aufgenommen, eine gemeinsame fachübergreifende Planung von Jugendkultur zu erreichen.

2. Es werden konkrete Ideen und Vorschläge für künftige Kooperationen unterbreitet, die sich insbesondere auf Fortbildung und Wissenstransfer als auch auf konkrete Projektentwicklungen beziehen.

Jugendkulturen sind innerhalb der Jugendhilfe zentraler Anknüpfungspunkt der Einrichtungen gegenüber ihren Adressaten, sind integraler Bestandteil pädagogischer Angebote und Konzepte.Die Verbindung von Jugendkulturen und der Jugendhilfe unterstreicht auch der Gesetzgeber in der §§ 1,3,8,9 und 11 des SGB VIII.

 

 

Die Anregungen wird aufgenommen und ausgebaut

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Jugendhilfe, in besonderem Maße Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Familienhilfe sind ohne die Berücksichtigung der Jugendkulturen nicht denkbar, im Gegenteil, sie bestimmen in immer stärkerem Maße pädagogisches und jugendpolitisches Handeln. Um so wichtiger ist die Frage, wie junge Menschen vor dem Hintergrund widriger Lebensumstände, bruchhafter Biographien und wenig kalkulierbarer Zukunftsperspektiven Möglichkeitsbedingungen für eigenständige Tätigkeits- und Ausdrucksformen finden können. Wie können sie Beteiligte bzw. Gestalter eines kulturellen Geschehens werden, das die Verbindung von Alltäglichkeit und künstlerischer Ausdrucksform sucht und entsprechende Angebote an die Adressaten bringt?

 

 

Die Anregung wird aufgenommen.

 

Ausgehend von der geplanten Neuausrichtung der Musikschule, die eine stärkere Verknüpfung und Zusammenarbeit mit Jugendfreizeiteinrichtungen und Bildungs- und Kultureinrichtungen im Bezirk anstrebt, wird eine erweiterte und vor allem strukturelle Planungsabstimmung im Jugendkulturbereich zeitnah erfolgen. Dies geschieht auf der Ebene bezirklicher als auch freier Trägerschaft. Bisherige und bewährte Kooperationen sollen dabei verstetigt und bedarfs- bzw. zielgruppengerecht ausgebaut werden. Jugendkulturarbeit ist kulturelle Bildungsarbeit für die Zukunft. Insofern ist Gangway e.V. für das zur Verfügung gestellte Zitat zu danken.

 

„Die so verstandene Bildungsarbeit ist auf Persönlichkeitsentfaltung, Erweiterung von Denk- und Handlungsspielräumen, Mitgestaltungs- und Handlungskompetenz und politische Beteiligung der Betroffenen gerichtet. Sie setzt an der Lebenslage und Alltagserfahrung ihrer Adressaten an, versucht,„generative Themen” (Freire) im gemeinsamen Dialog herauszufinden und „pädagogische Fütterungsvorgänge” durch an der Lebenswelt der Beteiligten orientierte Erfahrungs- und Handlungsprojekte zu vermeiden (G.Pleiner, Frankfurt 1988)

 

 


Begriffserklärung

 

Gemeinwesenarbeit

Gemeinwesenarbeit kam als eine Methode der Sozialarbeit, neben Einzelfallhilfe und sozialer Gruppenarbeit aus den USA nach Deutschland. Über verschiedene konzeptionelle Ansätze hinweg stellt sich heute Gemeinwesenarbeit allgemein als ein raumbezogenes Handlungskonzept dar, das von der Arbeitsform her auf regionale Einheiten gerichtet ist. In der Umsetzung zielt sie als sozialräumliche Strategie ganzheitlich auf den Stadtteil und arbeitet mit den Ressourcen des Stadtteils und seiner Bewohner, um die Lebensqualität, den sozialen Zusammenhalt, das soziale Kapital und bürgerschaftliches Engagement im Stadtteil zu fördern. (Quelle: Konzeption des Bezirksamtes Lichtenberg zur Gemeinwesenentwicklung)

 

Jugendkultur

Als J. werden die kulturellen Aktivitäten und Stile von Jugendlichen bezeichnet. Der Kern einer Jugendkultur ist die Etablierung einer eigenen à Subkultur innerhalb einer bestehenden Jugendkulturen dienen den Jugendlichen einerseits als Abgrenzung zu den Erwachsenen und andererseits als Orientierung an anderen Jugendlichen mit dem Ziel, die eigene Identität herauszubilden und zu manifestieren sowie bestehende Werte und Anschauungen neu zu überprüfen und zu beurteilen. Jugendkulturen bieten Jugendlichen einen geschützten kulturellen Orientierungsraum. Jugendkulturen reagieren auf die bestehenden Erwachsenenkulturen, beeinflussen und verändern (gestalten) sie auch.

 

Kreativität

K. kann umgangssprachlich als problemlösendes Handeln begriffen werden. Kreative Menschen können mit Hilfe ihrer strukturierten logischen und unstrukturierten mehrwegigen Denkmuster und durch bereits vorhandenes Erfahrungswissen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. .

 

Kultur (erw. Kulturbegriff)

K. als ist die Gesamtheit der erlernten Verhaltensweisen und der übernommen Einstellungen, Wertesysteme und Kenntnisse, die von Mitgliedern großer gesellschaftlicher Gruppen geteilt und tradiert werden. Kultur ist sowohl Ausdruck als auch Voraussetzung für das emotional-geistige Verhalten einer Gesellschaft. K. dient als ein Orientierungssystem, in dem sich gesellschaftliche Gruppen Handlungsfelder schaffen und Umgangs- und Kommunikationsformen entwickeln. In einem erweiterten Kulturbegriff werden neben der Hochkultur wie sie in den verschiedenen Kunstformen Musik, Theater, bildende Kunst. Literatur und Film ihren Ausdruck findet ebenso Formen der Alltagskultur zusammengefasst.

 

kulturelle Infrastruktur

K.I. bezeichnet alle langlebigen Grundeinrichtungen personeller, materieller und institutioneller Art, welche die kulturelle Versorgung der Bevölkerung sichern.

 

kulturelle Stadtteilarbeit

KS heißt, dass die kulturellen Einrichtungen des Bezirksamtes über ihr ziegruppenspezifisches Angebot hinaus, ihre Ressourcen an Wissen und Know How, Raum und Technik für die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil zur Verfügung stellen. ( siehe Definition Stadtteilarbeit Gemeinwesenarbeit)

Ziel der KS ist es daher, ressourcenorientiert und präventiv den Bürgern im eine größere kulturelle Teilhabe zu garantieren.

 

Kulturstaatlichkeit

K. ist ein Beispiel für ein Staatsziel. Es bedeutet, dass der Staat die kulturellen Einrichtungen, die à Kunst, die wissenschaftliche Forschung und Lehre, die Bildung und die

künstlerische Betätigung schützt und fördert. In der Bundesrepublik Deutschland ist der Schutz und die Förderung von à Kultur bisher nicht im Grundgesetz verankert.

 

Kulturwirtschaft

Der Begriff Kulturwirtschaft umfasst alle in einer privaten Rechtsform organisierten Unternehmen und Selbstständigen, die Erwerbsmäßig (d.h. mit Gewinnerzielungsabsicht) kulturelle Güter produzieren, vermarkten, verbreiten oder damit handeln sowie Kulturgüter bewahren. Des weiteren zählen auch gewerbliche Betriebsteile öffentlich finanzierter Kulturinstitutionen wie Museumsshops und –cafés zum erwerbswirtschaftlichen Sektor der K. dazu. Nicht eindeutig zu trennen sind Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen der öffentlich finanzierten à Kultur und der gemeinnützige Kulturbereich.

 

Kunst

Der K.-Begriff ist einem stetigen Wandel unterworfen und Teil einer anhaltenden Diskussion. Die K. sind hoch spezialisierte Ausdrucksformen und Spiegel einer Gesellschaft, in denen sich ästhetische Erfahrungen und Wertsysteme konzentrieren und vermitteln.Ihre Produzenten (Künstlerinnen und Künstler) sind hoch spezialisierte und professionalisierte Menschen, die die Künste am Leben halten und weiterführen und verändern. Die Künste (bildende Kunst, Musik, Theater, Film ,Literatur ) formen und bilden das kulturelle Bewusstsein einer Gesellschaft. Die K. ist Bestandteil und Motor von Selbstverständnis und Selbstbewusstsein gesellschaftlicher Gruppen. Ihre identitätsstiftende Funktion wirkt in die Alltagskultur hinein.

 

Soziokulturell / Sozial-kulturell

Aus der amerikanischen Soziologie stammende Wortschöpfung, die von vornherein zum Ausdruck bringt, dass die sozialen und kulturellen Elemente der gesellschaftlichen Wirklichkeit einen engen, nur abstrakt-analytisch aufspaltbaren Sinnzusammenhang bilden.

 

SozioKultur

Soziokultur zeichnet sich durch unmittelbare soziale Funktionen aus, indem sie Teil von Alltagspraxis ist. Indem Soziokultur zielgruppenübergreifend  agiert, zielt sie im Gegensatz zur Kunst auf ein breites Wirkungsfeld ab. Daran binden sich alltagstaugliche Vermittlungsformen und kulturelle Inhalte, die sich von den Künsten unterscheiden lassen.

 

Soziokulturelle Zentren

verstehen sich in erster Linie als soziale Organisationformen, die Kunst und Kultur im gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang sehen. Kern des Konzepts der soziokulturellen Zentren in Lichtenberg ist der dezentrale Zugang zur Kultur und die Teilhabe aller. Soziokulturelle Angebote erreichen die Menschen im Stadtteil und nehmen ihre Wünsche, Hoffnungen und Interessen zur besseren Gestaltung ihres Lebens auf, um gemeinsam mit ihnen ihre Umwelt und die Gesellschaft zu verändern (Quellenangabe GP)

 

Subkultur

S. bezeichnet in der Soziologie eine bestimmte Untergruppe einer Kultur, deren grundsätzlichen Werte und Normen die Mitglieder der Subkultur teilen (z.B. à Jugendkultur). Die verschiedenen subkulturellen Gruppierungen unterscheiden sich durch sekundäre kulturelle Elemente voneinander.

 

 

Tradition ( lat. Übergabe, Auslieferung, Überlieferung)

T. bezeichnet die Überlieferung von Wissen, Fähigkeiten sowie Sitten und Gebräuchen, Kunst, Rituale und moralische Regeln in einer Kultur oder kulturellen Gruppe. T. ist in dieser Hinsicht das kulturelle Erbe, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird. 

 

 

 

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksparlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen