Drucksache - DS/1622/V
Das Bezirksamt wird um folgende Auskunft gebeten: 1. Wie gestaltet sich die
Zusammenarbeit der Abteilungen Gesundheit sowie Jugend und Bildung auf dem
Gebiet der Suchtprävention? 2. Welche konkreten
Suchtpräventionsmaßnahmen für Kitas, Grundschulen, Oberschulen und
Jugendfreizeiteinrichtungen wurden entwickelt oder übernommen und wie werden
diese realisiert? 3. Werden die Kinder und Jugendlichen
und deren Eltern bei den Übergängen von der Kita über die Grundschule zur
Oberschule durch suchtpräventive und Lebenskompetenz fördernde Maßnahmen des
Bezirksamtes begleitet und unterstützt? 4. Welche aktuellen Trends gibt es im
Sucht- und Risikoverhalten bei Kindern und Jugendlichen im Bezirk und
welche Angebote des Bezirksamtes gibt es
für spezielle Zielgruppen? 5. Wie arbeitet das Bezirksamt mit der
Außenstelle Lichtenberg der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport bei
der Durchführung von Suchtpräventionsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen des
Bezirkes zusammen? 6.
Wie
wird durch das Bezirksamt sichergestellt, dass die im neuen Gesetz über den
Öffentlichen Gesundheitsdienst festgelegten Grundprinzipien und Ziele für die
Suchtprävention umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit überprüft werden? Bezirksamt Lichtenberg von Berlin 06.12.2005 Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit 4200 Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg
von Berlin Vorsteher,
Herrn Bosse Fraktionen
Die Linke.PDS, SPD, CDU Bezirksverordnete der FDP über Bezirksbürgermeisterin Beantwortung der Großen Anfrage 1622/V der Fraktion
Die Linke.PDS - Umsetzung von Suchtprävention
im Bezirksamt Lichtenberg - Das Bezirksamt wurde um folgende Auskunft gebeten: 1. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit der Abteilungen
Gesundheit sowie Jugend und Bildung auf dem Gebiet der Suchtprävention? Wie viele Stellen sind in diesen Abteilungen des
Bezirksamtes jeweils vorgesehen? Auf
wie viele Mitarbeiter sind diese Stellen in den jeweiligen Abteilungen des
Bezirksamtes aufgeteilt? 2. Welche konkreten Suchtpräventionsmaßnahmen für Kitas,
Grundschulen, Oberschulen und Jugendfreizeiteinrichtungen wurden entwickelt
oder übernommen und wie werden diese realisiert? 3. Werden die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern
bei den Übergängen von der Kita über die Grundschule zur Oberschule durch
suchtpräventive und Lebens-kompetenz fördernde Maßnahmen des Bezirksamtes
begleitet und unterstützt? Welche Maßnahmen werden umgesetzt? 4. Welche aktuellen Trends gibt es im Sucht- und Risikoverhalten bei Kindern und Jugendlichen im Bezirk und welche Angebote des Bezirksamtes gibt es für spezielle Zielgruppen? 5.
Wie
arbeitet das Bezirksamt mit der Außenstelle Lichtenberg der Senatsverwaltung
für Schule, Jugend und Sport bei der Durchführung von Suchtpräventionsmaßnahmen
bei Kindern und Jugendlichen des Bezirkes zusammen? 6.
Wie
wird durch das Bezirksamt sichergestellt, dass die im neuen Gesetz über den
Öffentlichen Gesundheitsdienst festgelegten Grundprinzipien und Ziele für die
Suchtprävention umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit überprüft werden? Antwort: Zu Frage 1: Grundlegendes Ziel der Suchtprävention ist es, den Einstieg in den Konsum psychoaktiver Substanzen zu verhindern oder hinauszuzögern und Suchtentwicklungen vorzubeugen. Der langfristig beste Schutz vor Suchtentwicklungen sind
seelisch ausgeglichene, selbstbewusste und ich-starke Kinder, die sich zu
selbstständigen, realitätstüchtigen und kritikfähigen Jugendlichen und
Erwachsenen entwickeln. Dabei spielen Eltern, Erzieher, Lehrer und Freunde eine
Hauptrolle. Suchtprävention ist deshalb eine gemeinsame Aufgabe aller, die mit
Kindern und Jugendlichen Kontakt haben. Gute Vernetzung und Kooperation sowie
die Entwicklung von zielgruppenspezifischen maßgeschneiderten Projekten sind
wichtige Aufgaben in der Suchtprävention. Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben gibt es seit 2002 in Lichtenberg die bezirkliche Koordinierungsgruppe “Suchtprävention”. Das abteilungsübergreifende Gremium (Gesundheit, Jugend, Bildung, Gesundheitsausschuss der BVV und Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Sport – Außenstelle Lichtenberg) ist zentraler Ansprechpartner für Fragen und Angebote zur Suchtprävention in Lichtenberg. Zuständigkeiten, Fachwissen und Erfahrungswerte werden hier mit dem Ziel gebündelt, Defizite aufzuzeigen und daraus schlussfolgernd in konkrete Suchtpräventionsprojekte und Kampagnen umzusetzen. Zur Darstellung der Zusammenarbeit hier ein Auszug aus der Geschäftsordnung: Organisation: ·
Die
Geschäftstelle der Koordinierungsgruppe “Suchtprävention” befindet sich in den
Räumen der Suchthilfekoordinatorin (Plan- und Leitstelle Gesundheit). Sie ist
für die formale Durchführung (Einladungen, Protokolle) verantwortlich. ·
Die
Mitglieder der Koordinierungsgruppe nehmen regelmäßig an den monatlichen Beratungen teil. ·
Für
die Bearbeitung und Beantwortung relevanter Fragestellungen und Themen können
nach Bedarf externe Fachleute hinzugezogen bzw. zeitlich begrenzte
Arbeitsgruppen gebildet werden. Mitglieder: Jugendamt: Fachbereich 1, Jug
10 26, Frau Schumann Fachbereich
3, Beraterteam Kitas, Frau Dr. Tetzel Senatsverwaltung
für Bildung,
Jugend und Sport/ Kontaktlehrerzentrum: Herr Bäth, Kontaktlehrerzentrum Gesundheitsamt: GesSP 1.1, Herr Dr. Mucha GesAS
L 1, Herr Graul GesAS
2.2, Frau Masri BVV/ Gesundheitsausschuss: Frau Krebs Plan- und
Leitstelle: Ges Plan 3,
Frau Harbach Die
Mitglieder der Koordinierungsgruppe “Suchtprävention” verfügen über
unterschiedliche Stellenanteile für die Aufgaben der Suchtprävention.
Unbesetzte Stellenanteile gibt es in diesem Bereich nicht. Hier die
aktuelle Übersicht der Abteilungen (Gesamtstellenumfang Dezember 2005 - 2,41
Stellen): Gesundheit: Frau Masri – 0,75 Stellen (ZeP), Frau
Harbach - 0,5 Stellen Frau Laube – 0,13 Stellen Frau Thormeyer – 0,13 (5 h pro
Woche) Jugend: Frau Schumann – 0,15 Stellen, Frau
Dr. Tetzel – 0,10 Stellen (das Kitabera- terteam wird es ab Januar 2006 nicht
mehr geben) Schule: Herr Bäth – 0,5 Stellen Zu Frage
2: Mit dem Projekt “Pilot 26” hat die
Koordinierungsgruppe “Suchtprävention” Anfang diesen Jahres eine neue
suchtpräventive Strategie initiiert, deren Spezifität in der Konzentration auf
einen lokalen Schwerpunktbereich besteht. Im Sozialraum 26, dem Gebiet zwischen
den U-Bahnhöfen Friedrichsfelde und Tierpark sowie dem S-Bahnhof Betriebshof
Rummelsburg, wird Suchtprävention langfristig und kontinuierlich vom
Kindergarten bis hin zum Jugendclub angeboten. Das Projekt wurde im Januar 2005 mit einer Auftaktveranstaltung
eröffnet, in deren Ergebnis zwei Arbeitsteams entstanden sind. Ein Team in
Verantwortung für den Kita- und Grundschulbereich (Netzwerk Kita und Schule”)
und ein Team für den Oberschul- und Jugendfreizeitbereich. Die folgende Übersicht ist eine Auflistung aller
suchtpräventiven Aktivitäten über den Rahmen von Pilot 26 hinaus: 1.
Kita: Suchtprävention im Vorschulalter bedeutet vor allem die
Lebenskompetenz von Kindern stärken, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung
des Selbstwertgefühls, der Konfliktfähigkeit, der Eigenverantwortung. Deshalb
geht es bei der Suchtprävention im Vorschulalter nicht so sehr um einzelne
Aktionen und Projekte, sondern vor allem um die Entwicklung einer
wertschätzenden, achtungsvollen Grundhaltung zu Kindern. Das Bild vom Kind und
die sich daraus ergebende partnerschaftliche Rolle der Erzieherin sind seit
Jahren Gegenstand der Diskussionen in den unterschiedlichsten Fortbildungen,
die vom Kita-Beraterteam angeboten wurden sowie bei Diskussionen der Kita-Teams
im Zusammenhang mit der Konzeptionserarbeitung in Kindertagesstätten. Konkret
wird das beispielsweise deutlich bei Fragen, die die Rechte von Kindern in den
Einrichtungen, den Umgang mit Gefühlen oder auch die Gestaltung der
Eingewöhnungsphase betreffen. Seit dem Erscheinen des Berliner Bildungsprogramms und
insbesondere in der Arbeit mit dem Bildungsbereich “Körper, Bewegung,
Gesundheit” ist diese Diskussion aktiviert worden. Besonders intensiv wurde der Zusammenhang von
Suchtprävention und Berliner Bildungsprogramm mit den Kitas des Sozialraumes 26
(“Pilot 26”) erörtert und Möglichkeiten zur bewussteren suchtpräventiven Arbeit
diskutiert. An dieser Diskussion beteiligten sich im Rahmen einer von
zwei Vertreterinnen der Koordinierungsgruppe “Suchtprävention” des BA
gegründeten Arbeitsgruppe seit 2004 kontinuierlich die Kindertagesstätten
Baikalstr., Erieseering und Sewanstr. und seit Februar 2005 die Kita Massower
Str. (Jugend- und Sozialwerk) und die Kita Mellenseestr. (BIK). Neben der Gestaltung einer Atmosphäre des Wohlfühlens, der
Akzeptanz von Unterschiedlichkeit und der aktiven Einbeziehung von Kindern ging
es in dieser AG insbesondere auch um Erfahrungen in der Arbeit mit solchen
Projekten wie “Gesunde Ernährung”, “Entspannung”, “Bewegung” oder “Spielzeugfreier
Kindergarten”. Durch die Einbeziehung von Grundschulen aus dem Sozialraum
26 (Bürgermeister-Ziethen- Grundschule, Bernhard-Grzimek-Grundschule) stehen
seit dem Frühjahr 2005 in dieser AG insbesondere Fragen des Übergangs von der
Kita zur Grundschule im Mittelpunkt unter dem Aspekt “Wie können im Interesse
der Kinder Übergänge günstiger gestaltet werden – welche guten Erfahrungen gibt
es, was kann besser gestaltet werden?” Die Mitglieder der AG ( Erzieherinnen,
Leiterinnen von Kindertagesstätten, Lehrer und Lehrerinnen von Grundschulen)
sind sich darüber einig, dass auch in der günstigen Gestaltung von Übergängen
suchtpräventive Potenziale liegen. Die
Erfahrungen dieser AG konnten weiterentwickelt werden und Impulscharakter
tragen. Allerdings ist derzeit die Frage
offen, wer diese AG weiterhin inhaltlich betreut, da sie im Moment durch eine
Kollegin aus dem Überhang und eine Kita-Beraterin organisiert und 2. Grundschulen/Oberschulen: Suchtpräventionsprojekt
Klasse 2000 Insgesamt nehmen 27 Lichtenberger Schulklassen in diesem Schuljahr am Programm teil. Der Bezirk Lichtenberg ist damit in Berlin mit Abstand der größte Förderer von Klasse 2000 und nimmt auch bundesweit eine Spitzenposition ein. Am 9.
November gab es einen Erfahrungsaustausch der beteiligten Klassenleiterinnen, und am 22.
November wurde mit allen Kontaktlehrern
der Lichtenberger Grundschulen der Fachtag
“Klasse 2000” mit dem Ziel der Beteiligung der Eltern (z.B. über die Bildung eines
“Sozialtopfes”) durchgeführt. Bezirksteam
Suchtprophylaxe Zum Team gehören eine Diplompsychologin (ZeP) und zwei Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes. Das Team bietet psychoedukative Workshops für Schüler ab der 5. Klasse und für berufsbildende Einrichtungen unter dem Titel “ Sucht beginnt im Alltag” an. Zusätzlich wurde die Konzeption für einen Projekttag für 4. Klassen unter dem Motto “Wie ich mich fühle ..” entwickelt. Dieser wird ab Januar 2006 angeboten. Das Bezirksteam ist an den Fortbildungen für die Kontaktlehrer beteiligt, z.B. bei der Einführung in das Material “Rauchfreie Schule”. Ferner können Raucherentwöhnungskurse für Schüler auf Nachfrage durchgeführt werden. 2005 wurden ca. 500 Schüler, 23 LehrerInnen und ca. 80 Eltern erreicht. Die Veranstaltungen in den Schulen werden zukünftig evaluiert. Es besteht eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit des Bezirksteams mit dem Kontaktlehrerzentrum Lichtenberg. Kontaktlehrerzentrum Seit dem ersten Dezember 2004 gibt es in der Alfred-Kowalke-Str. 29 das erste regionale Kontaktlehrerzentrum Berlins. Es ist eine öffentliche, außerunterrichtliche Einrichtung, die allen Lehrern, Schülern, Eltern und Multiplikatoren zur Verfügung steht. Die ausführliche Beschreibung der Aufgaben und Ziele des Lichtenberger Kontaktlehrer- zentrums befindet sich in der Beantwortung der Frage 5. Mitmach-Parcours zur Suchtprävention “Rauchst Du noch
oder lebst Du schon?” Die Methode des Mitmach-Parcours hat sich für die verschiedensten Präventionsthemen bewährt und eignet sich besonders gut für die Altersgruppe der 12 bis 18-Jährigen. Der 2005 am 10. Gymnasium von Karuna e.V. durchgeführte Parcours erreichte ca. 3.300 Schülerinnen und Schüler sowie 118 Lehrer und Lehrerinnen. Die Wiederholung im Jahr 2006 ist von den Finanzmitteln (37.000 €) abhängig, die das Bezirksamt (Abteilung Jugend, Bildung und Sport) dafür zur Verfügung stellen müsste. Über die Mittelverwendung wurde noch nicht abschließend entschieden. “be smart, don’t start” der BZgA Im Schuljahr 2005/06 sind alle 7. Klassen zur Teilnahme am Projekt der BZgA aufgefordert. Die Prämierung erfolgt zum Ende des Schuljahres. 3. Jugend: Durch die
für die Schwerpunktaufgabe erzieherischer Kinder- und Jugendschutz zuständige
Mitarbeiterin des Jugendamtes im Fachbereich 1, Allgemeine Förderung von jungen
Menschen und Familien, wurde die Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention
nach § 78 SGB VIII, initiiert. Zu den Mitgliedern gehören Vertreter und
Vertreterinnen aus Jugendfreizeiteinrichtungen in öffentlicher und freier
Trägerschaft. Für die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft gehört die
Suchtprävention zum täglichen Arbeitsansatz in ihren Einrichtungen. Es finden
regelmäßige Treffen statt, die das Forum für den fachlichen Austausch, für die
fachspezifische Fortbildungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und zur
Organisation gemeinsamer einrichtungsübergreifender Projekte bieten. Die sportorientierten
Ferienaktivitäten im Rahmen der Suchtprävention wurden in den Osterferien
2005 bereits das 8. Mal durchgeführt. In den Disziplinen Fußball, Altersklassen 10 bis 15 Jahre und 15 bis 20
Jahre sowie im Volleyball wurden bei den einrichtungsübergreifenden Turnieren
die Wanderpokale der Jugendförderung ausgespielt. In den Herbstferien wurden
die Turniere im Tischtennis, Dart, Volleyball (Mix), Billard und Bowling entschieden. Für die
Fußballbegeisterten finden zusätzlich zwei Turniere in den Sommerferien, für
die bereits oben genannten Altersklassen, statt. Diese Veranstaltungen haben
für die Kinder und Jugendlichen eine lange Tradition, die immer wieder eine
große Resonanz finden. Hier können Kinder und Jugendliche, die normalerweise
innerhalb abgesteckter Räume agieren, sich auf einem neutralen Territorium bei
gemeinsamen sportlichen Wettkämpfen begegnen. Sie erhalten so die Möglichkeit,
ihre Kräfte zu messen und fair miteinander umzugehen. Diese
Veranstaltungen finden frei von Alkohol statt, rauchen dürfen nur die über 16-Jährigen
und das nur an Orten, die im Vorfeld festgelegt werden. Ein
weiteres Angebot ist das einrichtungsübergreifende Suchtpräventionsprojekt
mit Workshopcharakter, das in diesem Jahr bereits zum 14. Mal stattgefunden
hat. Der Arbeitsansatz bei diesem Projekt besteht darin, im ganzheitlichen
Sinne auf die Persönlichkeitsentwicklung der heranwachsenden Kinder und
Jugendlichen Einfluss zu nehmen. Ein wichtiger Bestandteil ist hierbei die
Selbsterfahrung. Nur dadurch können sich die Kinder und Jugendlichen über
eigene Gefühle, Wünsche und Grenzen im Klaren werden und ein besseres
Selbstverständnis entwickeln. In diesem Jahr war es der “Tag der
Möglichkeiten”. Bei den verschiedenen Angeboten konnten die Teilnehmer und
Teilnehmerinnen zum Beispiel Logos zum Thema Suchtprävention am Computer
entwerfen und sich dann ein T-Shirt mit dem Logo
bedrucken oder selber Bilder sprayen, sich selbständig “gesunde Ernährung”
zubereiten, lernen, dass auch alkoholfreie Cocktails lecker schmecken, trommeln
und noch viele Dinge mehr. Aus mehreren Einrichtungen hatten junge Künstler den
Mut, vor Publikum aufzutreten. Wir erlebten 90 Minuten lang ein buntes
Programm, das alle begeisterte. Durch die
gemeinsame Planung und die gute inhaltliche Zusammenarbeit der
Jugendfreizeiteinrichtungen werden vorhandene Ressourcen optimal genutzt und
das Netzwerk der Akteure noch enger geknüpft. Die
Jugendfreizeiteinrichtung “Tierparkclub” führte einen Projektnachmittag zum
Thema “Langeweile” mit Schülern und Schülerinnen der Klassenstufen 5 und 6 der
11. Grundschule durch. Das Thema wurde gewählt, da Langeweile oft aus
Antriebsarmut, Ideenlosigkeit oder fehlenden Freundschaften entsteht. Gemeinsam
mit den SchülerInnen wurde darüber gesprochen, wie es denn bei ihnen ist.
Welche Möglichkeiten sie nutzen können, wer ihnen bei Fragen helfen kann, wie
ihr Verhalten im Umgang mit den Medien ist und ob sie aus Langeweile schon
einmal geraucht oder gar Alkohol getrunken haben. Sie konnten auch die Angebote
der Einrichtung kennen lernen und erfuhren, dass die Nutzung kostenfrei ist. Weiterhin
gab es in der Einrichtung “Tierparkclub” einen Themenabend für Schüler
und Schülerinnen einer 9. Klasse der Realschule Sewanstraße. Gemeinsam mit
ihren Eltern und den Mitarbeiterinnen der Einrichtung stand das Mixen von
alkoholfreien Getränken, unter Anleitung eines Fachmanns, auf dem Programm. Die
Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben viel über die Möglichkeiten der
Zusammenstellung von Zutaten gelernt und hatten dabei auch ohne Alkohol großen
Spaß. Die
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Medienkompetenzzentrums “Die Lücke”
erstellten gemeinsam mit einer 9. Klasse der Realschule Sewanstraße ein Video
zum Umgang mit Alkohol. Dabei interviewten die Schüler und Schülerinnen
Passanten auf der Straße. Sie hatten sich im Vorfeld einen Fragenkatalog
ausgearbeitet. Im Interesse standen dabei die Erfahrungen der Erwachsenen, die
sie in ihrem Leben mit Alkohol gemacht haben. Das Team
Oberschule - Jugendfreizeit im Pojekt “Pilot 26” wird organisatorisch
und inhaltlich vom Koordinator der Suchtpräventionslehrerinnen und –lehrer der
für die Schwerpunktaufgabe zuständigen Sozialarbeiterin des Jugendamtes
geleitet. In diesem Jahr fand ein dreitägiger Workshop mit einer 9. Klasse der
Realschule Sewanstraße zum Thema Alkohol statt. Dieser wurde von drei
KollegInnen, die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention sind,
durchgeführt. Zurzeit ist das Projekt
“1700 X Zukunftswünsche in Traumpapier” für den 13.01.06 in Planung. An
der Umsetzung beteiligt sind Mitglieder der AG Suchtprävention Lichtenberg,
Drogenkontaktlehrer- und Lehrerinnen der Schulen des SR 26, Kolleginnen und
Kollegen von den freien Trägern Gangway, dem Projekt “Halt” und “KARUNA”. Daran
können sich alle Schüler und Schülerinnen der im Sozialraum liegenden
Oberschulen sowie alle Besucher und Besucherinnen der Jugendfreizeiteinrichtungen
beteiligen. Sie können Träume auf Wunschkarten schreiben, Traumpartner finden,
ihre Träume in den Himmel um den Tierpark rufen, gemeinsam am Lagerfeuer sitzen
und sich einen traumhaften Film ansehen. Zu Frage
3: Eine flächendeckende Begleitung bei den Übergängen von Kita
zu Grundschule, von Grundschule zu Oberschule und die Anbindung an die
Jugendfreizeiteinrichtungen gibt es nicht. Das von der Koordinierungsgruppe
“Suchtprävention” initiierte Projekt “Pilot 26” nimmt sich insbesondere dieser
Schnittstellenproblematik an. Zu Frage 4: Der Lichtenberger Suchtbericht 2006 stellt aktuelle Trends des Konsums legaler und illegaler Drogen anhand neuester Untersuchungen, z.B. der Drogenaffinitätsstudien der BzgA, ausführlich dar. Der Bericht erscheint in ca. zwei Wochen. Die o.g. Suchtpräventionsangebote des Bezirksamtes entsprechen den aktuellen Bedarfen und werden durch den fachlichen Austausch immer wieder angepasst. Zu Frage 5: Der Umgang mit legalen Drogen, aber auch das Experimentieren mit illegalen Suchtmitteln gehören leider für viele Schülerinnen und Schüler zur realen Alltagserfahrung in ihrem Umfeld und werden von vielen Jugendlichen tendenziell häufiger als ganz normale Rituale beim Erwachsenwerden bewertet. Schon vor Beginn und während ihrer Schulzeit werden die meisten Mädchen und Jungen mit vielen suchtfördernden Verhaltensweisen in der Familie und der Gesellschaft konfrontiert. Unter diesen Bedingungen wird es immer wichtiger, die suchtprophylaktische Arbeit in der Schule zu verstärken und auf hohem Qualitätsniveau auszubauen, um dem Orientierungsbedürfnis der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden. Bei der Gestaltung dieser Aufgaben werden vom Kontaktlehrerzentrum wichtige Impulse für die suchtvorbeugende Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen des Bezirkes Lichtenberg ausgehen. Mit der Einrichtung des Kontaktlehrerzentrums entsteht eine zentrale Anlaufstelle für alle ratsuchenden Lehrerinnen und Lehrer, Schüler und Eltern in der Region, verbunden mit dem Ziel, das derzeitige fachliche und methodische Wissen zu den suchtprophylaktischen Themenfeldern zu bündeln und die Schulen bei der Entwicklung suchtprophylaktischer Profile zu unterstützen. Das Kontaktlehrerzentrum dient vor allem dem Erfahrungsaustausch der Kontaktlehrer für Suchtprophylaxe der Schulen unserer Region. Hier werden Projekte erdacht, thematische Elternabende vorbereitet und die Probleme in der suchtprophylaktischen Arbeit der einzelnen Schulen zur Diskussion gestellt. Im Kontaktlehrerzentrum werden Schülerinnen, Schüler und Eltern beraten und unterstützt, insbesondere im Zusammenhang mit vermuteten Drogenproblemen oder suchtfördernden Verhaltensformen, die sich sowohl auf das Lernen auswirken als auch im Verhalten bemerkbar machen können. Veranstaltungen mit den Elternvertretern der Schulen in der Region sind Angebote, zu denen das Kontaktlehrerzentrum ebenfalls regelmäßig einlädt. Das
Kontaktlehrerzentrum stellt ein wichtiges Forum für Fortbildungsveranstaltungen
der Lehrerinnen
und Lehrer und die Gestaltung der Zusammenarbeit von Schulen mit Bezirklichen
Trägern der Jugendarbeit und Gesundheitsvorsorge dar. Als feste schulische Einrichtung in der Region bietet das Kontaktlehrerzentrum vielfältige Möglichkeiten zur Kooperation und Vernetzung insbesondere mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle, den Fachdiensten der Jugendhilfe und anderen Einrichtungen, um die Angebote und Maßnahmen der psychosozialen Versorgung für die Schülerinnen und Schüler der Region weiter zu verbessern. Im Kontaktlehrerzentrum steht eine Handbibliothek mit vielfältigen Arbeitsmaterialien und einschlägiger Fachliteratur allen Lehrerinnen und Lehrern für die Auseinandersetzung mit suchtprophylaktischen Erziehungs- und Förderungsprinzipien in Schule und Elternhaus zur Verfügung (z.B. zur Planung und Vorbereitung fachrelevanter Unterrichtsthemen, Projekttage und Elternabende). Der Koordinator für Suchtprophylaxe in der Schule, dem die Leitung des Kontaktlehrer- zentrums obliegt, bietet unter Berücksichtigung der Aufgaben lt. Rdschr. II Nr.20/1997, folgende Leistungen an: Beratung von Schulen zur Integration der
Suchtprophylaxe in das Schulprofil
- Durchführung
von Beratungen der Seminargruppen des Arbeitskreises der Kontaktlehrer der
Schulen des Bezirkes Lichtenberg - Durchführung der öffentlichen
Sprechstunde des Koordinators für Suchtprophylaxe - Durchführung von Sitzungen verschiedener Fachgruppen, die die inhaltliche Koordinierung und Organisation von Suchtprophylaxe in der Schule betreffen - Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerkollegien mit fachrelevanten Inhalten -
Durchführung von thematischen Veranstaltungen
für Eltern und Elternvertreter - Beratung von Schülerinnen und Schülern - Beratung von Lehrerinnen und Lehrern - Beratung von Schulleitungen der Schulen in der Region und der Schulaufsicht der Region - Beratung von Eltern - Unterstützung von Projekten sowie Krisenintervention und Prävention bei Drogenproblemen in Zusammenarbeit mit schulischen und nicht schulischen Einrichtungen - Führung und Erweiterung einer Handbibliothek mit Arbeitsmaterialien und Literatur für die Planung und Vorbereitung suchtprophylaktischer Unterrichtsthemen etc. - Organisation von Supervision für Kontaktlehrerinnen und Kontaktlehrer oder Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen - Organisation von öffentlichen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Workshops, Vorträgen etc. im Rahmen des sozialpädagogischen und gesundheitspolitischen Gesamtangebotes im Bezirk Eine Diplompsychologin und
zwei Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes Lichtenberg stehen mit einem Gesamtvolumen von 38
Wochenstunden als Bezirksteam für Suchtprophylaxe für die Durchführung und Begleitung von Projekten
mit Schulklassen und Lerngruppen im Kontaktlehrerzentrum zur Verfügung. Die Einrichtung des Kontaktlehrerzentrums in Lichtenberg erfolgt auf der Grundlage des Rundschreibens II Nr. 20/1997 über die Organisation von Suchtprophylaxe bei der Durchführung des Erziehungsauftrages der Lehrerinnen und Lehrer in der Berliner Schule. Gleichzeitig wird die Umsetzung der Beschlussvorlage 13/3348 des Abgeordnetenhauses von Berlin vorbereitet. Zuständige Dienstaufsicht ist die Schulaufsicht der Außenstelle 11 der Senatsverwaltung für Bildung Jugend und Sport, vertreten durch den Schulrat, Herrn Wüstenberg. Die Leitung dieses Kontaktlehrerzentrums hat der Koordinator für Suchtprophylaxe in der Schule, Rainer Bäth, übernommen. Er steht als Ansprechpartner für alle suchtprophylaktischen Fragestellungen nach Ziffer (2) zur Verfügung und führt und begleitet als Fachaufsicht der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport die inhaltliche Arbeit an den Schulen.
Die Zuordnung
der einzelnen Schulen der Region zum Verantwortungsbereich des Koordinators
für Suchtprophylaxe wird wie folgt festgelegt: Herr Bäth ist für die Inhalte, Durchführung und
Qualitätssicherung in der Suchtprophylaxe für alle Grundschulen, Oberschulen und Sonderschulen in
Lichtenberg zuständig. Die öffentliche
Sprechstunde von Herrn Bäth findet außerhalb der Ferienzeiten donnerstags,
in der Zeit von 15.00 - 17.00 Uhr im Raum 22 des Kontaktlehrerzentrums
Alfred-Kowalke-Straße 29, 10315 Berlin, statt. Termine für unter Pkt. 2
genannte Angebote sind während der Sprechstunde unter folgender Telefonnummer
vereinbar: Tel. 51 58 82 726 Fax 51 58 82 723 Außerhalb
der Sprechzeiten ist der beauftragte Koordinator für Suchtprophylaxe in der
Schule unter folgenden Telefonnummern zu erreichen: Herr Bäth Tel.
92 40 30 20 Fax 92 40 30 29 Das Bezirksteam
für Suchtprophylaxe ist, außer über das Kontaktlehrerzentrum, unter
folgender Telefonnummer zur Absprache von Schülerveranstaltungen und
Projekttagen zu erreichen: Frau Masri Tel. 91 42 63 85 Fax 91 42 63 87 Zu Frage
6: Im Entwurf des Gesetzes über den öffentlichen Gesundheitsdienst (Stand 18. November 2005) sind unter § 7 die Aufgaben zu den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention beschrieben. Der Gesetzesentwurf wurde am 29. November dem Senat zur Kenntnis gegeben. Die in § 7 festgelegten Aufgaben und Prinzipien der Suchtprävention finden ihre Umsetzung und Sicherstellung in der unter 1 bis 5 beschriebenen bezirklichen Suchtpräventionsstrategie. |
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