Drucksache - DS/1020/V
Das
Bezirksamt wurde ersucht, 1. in Erfüllung des BVV-Beschlusses
IV/215 vom 18.04.2001 die Vorlage eines Verkehrssicherheitsberichtes in Form
einer Vorlage zur Kenntnisnahme zu erarbeiten und beginnend mit dem 2. Halbjahr
2004, der BVV jährlich vorzulegen. Stellungnahmen aus dem Verkehrsbeirat sollten
darin Berücksichtigung finden. Der Bericht sollte einen Überblick zum
Unfallgeschehen, existierende Problemfelder und notwendige Maßnahmen zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit enthalten. Das
Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Die
Grundlage des Verkehrssicherheitsberichtes 2005 bilden der
Verkehrssicherheitsbericht 2004 (DS
V/1020), die aktuellen Verkehrsunfalldaten der Polizeidirektion 6 Z/VKD
(Zentraler Verkehrsdienst) sowie Einschätzungen des Amtes für Bauen und Verkehr,
Anregungen des Ausschusses für Bauen und Verkehr der BVV und des
Verkehrsbeirates. Im
Verkehrssicherheitsbericht 2005 werden die realisierten und geplanten Maßnahmen
zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zum Ausbau des Radwegenetzes wie folgt
dargestellt: 1. Auswertung der Umsetzung der
Maßnahmevorschläge aus dem Verkehrssicherheitsbericht 2004 und der Radverkehrskonzeption des
Bezirkes Lichtenberg 2. Vorbemerkungen 3. Straßenverkehrsbehördliche Maßnahmen 4. Bauliche Maßnahmen 5. Auswertung der Verkehrsunfallzahlen für den
Bezirk Lichtenberg 6. Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit
im Bezirk Lichtenberg 3.1 Geplante Baumaßnahmen für 2006 und
Folgejahre 3.2 Bau von Lichtsignalanlagen (LSA),
Fußgängerüberwegen (FGÜ) und Mittelinseln als Que- rungshilfen 3.3 Bau von Radverkehrsanlagen 7. Sonstige Maßnahmen 8. Zusammenfassung Berlin,
den Emmrich Lompscher Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin
für Stadtentwicklung Verkehrssicherheitsbericht Lichtenberg 2005 Anlage 1.
Auswertung der Umsetzung der Maßnahmevorschläge aus dem
Verkehrssicherheitsbericht 2004 und der Radverkehrskonzeption des Bezirkes
Lichtenberg 1.1 Vorbemerkungen Der Verkehrssicherheitsbericht 2004
und die Radverkehrskonzeption beinhalten eine Vielzahl von Maßnahmen, deren
Umsetzbarkeit und Priorität durch das Amt für Bauen und Verkehr in Abstimmung
mit den zuständigen Straßenverkehrsbehörden und Fachämtern des Bezirksamtes zu
prüfen war. Die Bildung der bezirklichen Straßenverkehrsbehörde und ihre
Zuordnung zum Amt für Bauen und Verkehr hat zur verbesserten Effizienz bei der
Umsetzung von Baumaßnahmen und straßenverkehrsbehördlichen Anordnungen
beigetragen. Durch das Amt für Bauen und Verkehr
wurde die Radverkehrskarte für den Bezirk Lichtenberg erarbeitet. Die Karte
weist den Bestand, die bisherigen Planungen und den Zustand der
Radverkehrsanlagen im öffentlichen Straßenland im Dezember 2005 aus. Des
Weiteren sind Wege in Grünanlagen dargestellt, die für den Radverkehr freigeben
sind. In der Radverkehrskarte sind 80
Kilometer Radwege und Radfahrstreifen sowie 182,62 Km Straßenlänge in Tempo 30
Zonen ausgewiesen. Davon sind wegen baulicher Mängel 2,63 Km Radwege und 44,48
Km Straßen in Tempo 30 Zonen für den Radverkehr als ungeeignet ausgewiesen. 1.2 Straßenverkehrsbehördliche Maßnahmen zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit Durch die bezirkliche
Straßenverkehrsbehörde und die Verkehrslenkung Berlin (VLB) wurden 2005 75
dauerhafte Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit angeordnet, darunter: -
30
Km/h Hauptstraße zwischen Schlichtallee und Karlshorster Straße (VLB) -
Zeichen
283 StVO (Halteverbot) als Begegnungsstelle Rüdickenstraße -
Fahrbahnmarkierung
und Gehwegvorstreckung mittels Fahrbahnmarkierung im Kreuzungsbereich der
Atzpodienstraße/Fanninger Straße (hier auch zur Verbesserung der
Sichtbedingungen im Kreuzungsbereich auf Grund der vielen Verkehrsunfälle) -
Aufstellung
von Zeichen 283 StVO in der Stolzenfelsstraße am S-Bahnhof Karlshorst - hier
Verbesserung der Sichtbedingungen für Fußgänger -
Anordnung
von Zeichen 283 StVO in der Lückstraße zur Verbesserung der Sicht für
Fahrzeugführer im Krümmenbereich -
Fahrbahnmarkierung
Stolzenfelsstraße zur Geschwindigkeitsreduzierung und Verbesserung der
Querungsmöglichkeit für Fußgänger im Bereich Andernacher Str.. -
Markierung
Querungshilfe in der Franz-Jacob-Str. vor Sonnenuhr-Grundschule zur
Schulwegsicherung -
LSA
Hauptstraße Lichtenberg/Hildegard-Marcusson-Str. Alle Anordnungen wurden kurzfristig
durch das Amt für Bauen und Verkehr (außer LSA Hauptstraße - zuständig
SenStadt) realisiert. 1.3 Bauliche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit Durch das Amt für Bauen und Verkehr
wurden im Jahr 2005 6.958.421 € für den Neubau der Straßenverkehrsanlagen
ausgegeben. Die Mittel teilen sich wie folgt auf: Bauvolumen
Investive Maßnahmen
1.210.000 Bauvolumen
GA-Maßnahmen 1.570.000 Radwege-/Radroutenprogramm
871.200 Fußgängerüberwegeprogramm
33.288 LSA-
Neu -und Umbaumaßnahmen 243.733 Förderprogramm
Stadtumbau Ost
555.700 Schlagloch-Sanierungsprogramm
(Sondermittel SenStadt)
851.000 Verbesserung
von ÖPNV-Umsteigepunkten 79.200 Förderprogramme
Städtebaulicher Denkmalschutz, Urban II
1.544.300 Des
Weiteren wurden für 100.000 € behindertengerechte Absenkungen von
Gehwegen an Kreuzungen und Straßenbahnhaltestellen hergestellt. Für die Unterhaltung
des Straßenlandes wurden 1.860.000 € ausgegeben. Folgende wesentliche
Maßnahmen wurden mit diesen Mitteln 2005 realisiert:
2. Auswertung der Verkehrsunfallzahlen für den
Bezirk Lichtenberg Aufgrund des Unfallgeschehens werden von der Polizei folgende wesentlichen Schlussfolgerungen getroffen: -
Die
Unfalltendenz ist im Bezirk Lichtenberg und ganz Berlin weiterhin fallend. -
Die
meisten Unfälle werden durch PKW’s
verursacht, die nicht im Bezirk gemeldet sind (sogenannter
Durchgangsverkehr). -
Es
gab keine spezifischen Brennpunkte mit Kinderverkehrsunfällen. Die Landsberger
Allee, die Vincent-van-Gogh-Str./Randowstraße, die Bornitzstraße/Ruschestraße
und die Landsberger Allee/Weißenseer Weg weisen jedoch eine häufigere
Kinderunfallbeteiligung auf. -
Die
meisten Unfälle geschehen an Kreuzungen durch Nichtgewähren der Vorfahrt,
falsches Verhalten beim Abbiegen und unangepasste Geschwindigkeit. -
Beim
Radverkehr ist das Ein- und Ausfahren in den bzw. aus dem fließenden Verkehr
häufigste Unfallursache. Die
Kreuzungen mit den meisten Verletzten bei Unfällen in 2005 ( Stand 30.11.05)
sind:
An der Kreuzung Landsberger Allee/Franz-Jacob-Str. kam es durch Ausfall der LSA zu einem tödlichen Unfall mit einem Kind. In Auswertung des Unfalls wurden in Abstimmung mit der Verkehrslenkung Berlin am 15.12.2005 folgende Maßnahmen festgelegt: 1. Um die Anfälligkeit für technische Störungen zu minimieren, wird bis zur Modernisierung der LSA die Nachtabschaltung deaktiviert. 2. An der Einmündung Otto-Marquardt-Str. wird eine LSA angeordnet und vom Bezirk Lichtenberg 2006 eine Realisierung angestrebt. Damit wird auch die Sicherheit der Querungsmöglichkeit über die Landsberger Allee in Höhe der Anton-Saefkow-Promenade erhöht. 3. Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit
im Bezirk Lichtenberg 3.1 Geplante Baumaßnahmen für 2006 und
Folgejahre
3.2 Bau von LSA, von FGÜ und
Mittelinseln als Querungshilfen
3.3 Bau von Radverkehrsanlagen
4. Sonstige Maßnahmen Weitere
Möglichkeiten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bieten: -
das
Anlegen von behindertengerechten Gehwegbeziehungen und Bordsteinabsenkungen.
Hiefür werden in 2006 vom Bezirksamt
200.000 € gesondert zur Verfügung gestellt. -
zielgerichtete
Instandsetzung von Radwegen. In 2006
werden im Titel bauliche Unterhaltung hierfür
100.000 € zur Verfügung gestellt. -
Anordnen
der Benutzungspflicht auf dafür geeigneten Radwegen. -
Durchführung
von öffentlichen Foren mit den Beteiligten im Verkehr. In diesem Sinn wird die
Arbeit des Verkehrsbeirates weiter unterstützt. 5. Zusammenfassung Durch den
Bezirk Lichtenberg wurden auch 2005 erhebliche Anstrengungen zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit unternommen. Dem Bezirksamt ist es gelungen, die
finanziellen Mittel aus der Investitionsplanung, der Straßenunterhaltung und
aus verschiedenen Förderprogrammen gezielt für Maßnahmen zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit einzusetzen. Die bestehenden Kapazitäten im Bereich Planen
und Bauen werden auch weiterhin genutzt, um bauliche Maßnahmen rechtzeitig
vorzubereiten und Drittmittel hierfür einzuwerben. Die
Erfahrungen zeigen, dass bauliche Maßnahmen am wirksamsten sind, um
Geschwindigkeiten zu reduzieren und damit das Verkehrsgeschehen sicherer zu
machen. Dennoch ist daneben auch ein größeres Augenmerk auf die Rückgewinnung
des öffentlichen Rechtsbewusstseins und die Durchsetzung der StVO durch die
Polizei und das Ordnungsamt zu legen. Es wird
weiterhin darauf ankommen, kurzfristig auf veränderte Bedingungen zu reagieren.
Dazu bedarf es der weiteren Qualifizierung der Zusammenarbeit aller zuständigen
Ämter des Bezirkes, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der
Polizeidirektion. Das
Bezirksamt steht in engem Kontakt mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
und der Polizei, um an ausgewählten Standorten eine Geschwindigkeitsüberwachung
mittels stationärer Blitzer einzuführen. Hierzu sollen im Jahr 2006 die ersten
Maßnahmen umgesetzt werden. Geschwindigkeitsanzeiger werden ebenfalls erstmals
zum Einsatz kommen. Die erste Anlage wird, auf Initiative der Anwohner in
Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt, in der Pfarrstraße aufgestellt. |
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