Gedenktafel für den Kabarettisten Edgar Külow

Pressemitteilung vom 24.09.2019

Am Mittwoch, 2. Oktober 2019, um 17 Uhr, wird in Berlin-Lichtenberg eine Gedenktafel für Edgar Külow eingeweiht. Die Übergabe der Gedenktafel findet vor dem ehemaligen Wohnhaus des bekannten Kabarettisten in der Bernhard-Bästlein-Straße 20, 10367 Berlin, statt.

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke), der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Lichtenberg eG (WGLi), Thomas Kleindienst und der Initiator der Tafel Prof. Jürgen Hofmann werden den erfolgreichen Kabarettisten an diesem Tag mit kurzen Redebeiträgen würdigen. Die WGLi unterstützt das Bezirksamt bei dieser Initiative, da das ehemalige Wohnhaus Külows heute zum Bestand der WGLi zählt.

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) lädt alle Interessierten zur Übergabe der Gedenktafel ein: „Die Tafel ist Bestandteil eines Gedenktafelprogramms des Bezirks Lichtenberg. Dafür wird jährlich Geld aus einem Fonds für Erinnerungskultur zur Verfügung gestellt. So wollen wir die Erinnerung an Persönlichkeiten und Ereignisse wachhalten, die für die Geschichte des Bezirks, Berlins und darüber hinaus von Bedeutung waren. Edgar Külow war so ein Mensch. An ihn werden wir uns noch lange und gerne erinnern, mit einem Lächeln auf den Lippen“.

Edgar Külow (1925 – 2012) war viele Jahrzehnte lang als erfolgreicher Kabarettist, Schauspieler und Synchronsprecher aktiv. Auch als Autor beim „Eulenspiegel“ und der „Neuen Fußballwoche“ sowie dem „Deutschen Sportecho“ machte er sich einen Namen. In den Sendungen des Deutschen Fernsehfunks „Tele-BZ“ und der DEFA-Serie „Das Stacheltier“ wurde er einem großen Publikum bekannt. Frühe Stationen seines künstlerischen Wirkens waren unter anderem der Mitteldeutsche Rundfunk und das Leipziger Kabarett „Pfeffermühle“. Dort trat er mit Helga Hahnemann auf, nach der der Publikums- und Medienpreis die „Goldene Henne“ benannt ist. Als Kabarettist war der Konflikt Edgar Külows mit den politisch Verantwortlichen in der DDR vorprogrammiert. Das von ihm verantwortete Programm “Woll´n wir doch mal ehrlich sein“ nahmen staatstreue Funktionäre 1964 zum Anlass, den Vorwurf „ideologischer Diversion“ gegen Külow zu erheben. Vor der Premiere wurde das Stück verboten und Külow als Direktor der Leipziger „Pfeffermühle“ entlassen. Nach einer Zeit als Autor, Darsteller und Regisseur am Hallenser Kabarett „Die Taktlosen“, wechselte er mit der Ausstrahlung des zweiten DDR-Fernsehprogramms nach Berlin, wo er Mitglied des TV- Schauspielerensembles wurde. Dem Genre der Satire blieb er in vielen Soloprogrammen und als Autor und Darsteller des Berliner Kabaretts „Distel“ treu.

Edgar Külow wurde schon 1981 zum Namensgeber des von dem Zeichner und Karikaturisten Heinz Behling angeregten Satirepreises „Der Eddi“. Der Preis verfolgte das Ziel, politisch beargwöhnte Künstler und Künstlerinnen, denen staatliche Würdigungen aufgrund ihrer satirischen und damit auch kritischen Leistungen verwehrt blieben, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu verschaffen. Erster Preisträger war Edgar Külow selbst. Ihm folgten bis 1988 u.a. der Schauspieler Peter Bause und der Maler Manfred Butzmann. Gesamtdeutsche Würdigung erhielt Edgar Külow 2003 – gemeinsam mit dem Kabarettisten Dietrich Kittner – durch den „Stern der Satire“. Dieser wurde vom Deutschen Kabarettarchiv in Mainz an Külow verliehen. Nach Külos Tod kam es 2013 zur Neuauflage des Preises „Der Eddi“. Vergeben wird er seit dem vom Verein „Berliner Kabarettpreis DER EDDI“, dem Matthias Oehme, der Leiter des „Eulenspiegel-Verlages“, vorsteht.

Seither erhalten den Preis Künstlerinnen und Künstlern, für die Satire ein Mittel kritischer Auseinandersetzung mit der heutigen Gesellschaft ist. Preisträger in diesem Jahr ist das Kabarett-Theater „Distel“. „Der Eddi“ wird ebenfalls am 2. Oktober übergeben. Stifter und Schirmherr des Preises ist seit 2013 das Bezirksamt Lichtenberg. Die Preisverleihung findet am 2. Oktober um 19:30 Uhr im Theater an der Parkaue statt. Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Weitere Informationen
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Kunst und Kultur – Museum Lichtenberg
Dr. Thomas Thiele
Museumsleiter
Telefon: (030) 5770 7388 12 | E-Mail