Drucksache - DS/0591/V  

 
 
Betreff: Impfungen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:AfDAfD
Verfasser:Meuren, ChristofMeuren, Christof
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
13.12.2017 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg beantwortet   

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Wie sind die Impfquoten im Bezirk für Masern, Mumps und Röteln?

 

  1. Gibt es soziale Statusgruppen, in denen im Vergleich zu anderen sozialen Statusgruppen niedrigere Impfquoten bei den MMR-Impfungen im Kindesalter erreicht werden?
     
  2. Sieht das Bezirksamt eine Notwendigkeit in der Ausweitung der Impfberatungsangebote, zum Beispiel in Form einer Impfberatungsstelle oder einer Impfstelle?

 

Nachfrage:

 

  1. Welche weiteren Maßnahmen wird das Bezirksamt ergreifen, um die Impfquoten zu erhöhen?

 

 

Beantwortung: BezStR Herr Mildner-Spindler

 

zu Frage 1: Der Impfstatus wird im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst bei den Einschulungsuntersuchungen erfasst. 93% aller untersuchten Einschulkinder hatten zuletzt einen vollständigen Impfschutz gegen Masern, Mumps und Röteln. Bei ca. 4% war der Impfschutz unvollständig. Keine Impfungen wiesen 1,6% der Einschulungskinder auf. Eine Aussage zum übrigen Teil der untersuchten Einschulungskinder kann nicht getroffen werden, da kein Impfpass vorgelegt wurde.

 

zu Frage 2: Die höchste Impfrate gegen Masern, Mumps, Röteln erreicht die rkische Herkunftsgruppe mit 97%. Die Einschulkinder der Herkunftsgruppen aus Osteuropa und aus den westlichen Industriestaaten, so ist die Systematik, weisen mit 88% die niedrigste Impfrate auf. Deutsche Kinder liegen mit 93% dazwischen.

 

zu Frage 3: Es wird bei Masern, Mumps und Röteln eine Impfrate von mindestens 95% angestrebt, da dann die Übertragungskette abreißt. Durch die erste Impfung wird bereits ein sehr wirksamer Erkrankungsschutz gewährleistet, so dass mit der Erstimpfung die Impfquote von 95% erreicht ist, weil die Rate der nicht geimpften Kindern nur etwa bei 3% liegt.

Eltern nicht geimpfter Kinder, die Impfungen bewusst ablehnen und auch in der Regel nicht umzustimmen sind, werden durch die Ausweitung von Beratungs- und Impfangeboten nicht erreicht werden, so dass eine Erhöhung der Impfquote nicht möglich sein wird.

 

zu Nachfrage 1: Aktuell sind seitens des Gesundheitsamtes keine Maßnahmen geplant. Öffentlichkeitswirksame Kampagnen dürften nur bedingt zum erwünschten Erfolg führen, da es sichufig um eine bewusste Entscheidung von Eltern mit hohem Bildungsgrad und auf der Grundlage umfassender Information gegen eine Impfung ihrer Kinder handelt. Ein Mehr an Informationen und Aufklärung ist in Bezug auf diese Zielgruppe nicht zielführend.

Seit 2012 führt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter dem Motto „Deutschland sucht den Impfpass“ eine breit angelegte Kampagne zur Masernimpfung durch. Diese Aufklärungsaktion richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene und ergänzt die bestehenden Informationsangebote für Eltern kleinerer Kinder. Das ist insofern zu unterstützen, da etwa die Hälfte aller gemeldeten Masernfälle Jugendliche und junge Erwachsene betrifft.

 

Frau Aydin:nnen Sie uns irgendetwas dazu sagen, aus welchen Gründen die Herkunft erfasst wird? Ich kenne keine Statistik eigentlich, die die Herkunft erfasst.

 

zu Nachfrage 2: Na Frau Aydin, das ist ja nichts Neues. Die Erfassung, die Systematik, wie sie hier herangezogen wurde, ist die Systematik der Einschulungsuntersuchungen und die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen werden durch das Gesundheitsamt regelmäßig auch der BVV vorgestellt. Über die zum Teil uns merkwürdig anmutende Systematik haben wir uns dort schon sehr oft ausgetauscht. Sie ist aber die Grundlage für die Fortschreibung der Gesundheitsberichte deutschlandweit und daran beteiligen wir uns dann auch.

 

 

 

 
 

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