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Drucksache - DS/1555/IV
Ich frage das Bezirksamt:
Nachfragen:
Abt. Planen, Bauen und Umwelt Berlin, den 25.02.15 Bezirksstadtrat 3260
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
1. Trifft es zu, dass ein Architektenentwurf vorsieht, auf einem Teil der Friedhöfe Am Halleschen Tor Neubauten zu verwirklichen (siehe zum Beispiel "Brückenbauer, Januar/Februar 2014, 37. Auflage, Seite 1)?
Ja.
2. Wie viele Gräber insgesamt und wie viele Ehrengräber von welchen Personen befinden sich auf diesen Friedhöfen?
Es handelt sich bei dem vorgelegten Bebauungsvorschlag um Flächen, die überwiegend nicht zu den historischen Friedhofsflächen gehören und in dieser Form erst bei Verbreiterung der Blücherstraße nach dem 2.Weltkrieg als Ersatzflächen dem Friedhof zugeordnet wurden. Teilweise befand sich hier vor dem Krieg straßenbegleitende Bebauung der ehemaligen Belle-Alliiance-Straße. Gemäß Friedhofsentwicklungsplan sollen diese Flächen auch perspektivisch wieder einer Bebauung zugeordnet werden.
Die genaue Zahl der Gräber war in der Kürze der Zeit nicht ermittelbar, insbesondere weil diese Zahl naturgemäß der Veränderung unterliegt. Von den 22 Ehrengräbern auf dem gesamten Friedhofsareal könnte das Grab von Wilhelm Adolf Lette (1799-1868), Gründer des Lette-Vereins, berührt sein. Das ist aber zum heutigen Zeitpunkt nicht genau festzustellen, da keine konkreten Entwürfe für eine Bebauung vorliegen.
3. Welche Neubauten sind geplant (Anzahl der Neubauten, Art der Nutzung, Höhe der Neubauten etc.)?
Im Rahmen des städtebaulichen Workshopverfahrens "Südliche Friedrichstadt/Mehringplatz" wurden städtebauliche Ansätze für eine perspektivische Entwicklung des Gesamtareals auch für den Blücherplatz und den Standort der AGB vorgelegt, die Bauflächen für eine evtl. Erweiterung der AGB zur ZLB vorschlagen. Der prämierte Entwurf stellt zunächst eine rein städtebauliche und perspektivische Planungsgrundlage dar. Insofern liegen hier bislang auch noch keine Architektenentwürfe vor. Im Entwurf sind auf der nordwestlichen Teilfläche des Friedhofs 3 Zeilen mit dreigeschossiger Bebauung parallel zum Mehringdamm vorgesehen, die z.B. für Wohnnutzung, aber auch Gewerbe bzw. Kultur (AGB) genutzt werden könnten. Nachfragen: 1. Welche Kosten hat die Planung für die Neubauten (Kosten für die Architekten, Ausschreibungskosten etc.) dem Bezirksamt bisher gekostet?
Die genannte Planung entstand im Rahmen des o. a. Wettbewerbsverfahrens für den Gesamtraum "Südliche Friedrichstadt/Mehringplatz", das von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung finanziert wurde. Spezifische Kosten sind daher nicht angefallen.
2. Wie steht das Bezirksamt zu diesem Architektenentwurf, insbesondere welchem Gewicht misst das Bezirksamt der Totenruhe und der Würde der Verstorbenen im Vergleich zur Erforderlichkeit von Neubauten bei?
Das Bezirksamt wird in der Abwägung der Totenruhe und der Würde der Verstorbenen immer ein höheres Gewicht beimessen. Es ist jedoch eine solche Frage gegenwärtig überhaupt nicht erkennbar. Der Friedhofsentwicklungsplan sieht hier perspektivisch, unter Einhaltung der Rahmenbedingungen durchaus auch Bauflächen vor. Wie bereits erwähnt, waren die betreffenden Flächen in der heutigen Form nicht Bestandteil der historischen Friedhöfe. Daher hieß es auch in der Auslobung vom Juni 2014 für die ausgewählten Arbeitsgemeinschaften, dass bei der Betrachtung des Kreuzungspunktes Mehringdamm / Blücherstraße dieser Friedhofsbereich mit einzubeziehen ist.
Im Endprotokoll vom Oktober 2014 wurde der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft "Okra" so bewertet dass die für eine Bibliothekserweiterung vorgesehenen Baukörper allein bei Weitem nicht ausreichend für das erforderliche Raumprogramm sind. Der Vorschlag für die benachbarte Bebauung auf den Friedhofsflächen erscheint in diesem Zusammenhang als ein wertvoller Beitrag für die Diskussion um den Bibliotheksstandort.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Panhoff Bezirksstadtrat
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