Drucksache - DS/1554/IV  

 
 
Betreff: Überblick zu Ehrenamtlichenarbeit im Bezirk
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksverordneteBezirksverordnete
Verfasser:Zinn, JessicaZinn, Jessica
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
25.02.2015 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg schriftlich beantwortet   

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Welche verschiedenen Einrichtungen zur Koordination von ehrenamtlicher Arbeit gibt es im Bezirk (finanziert durch Bezirks-, Landes oder weitere Fördermittel)?

 

  1. Welche Einrichtungen zur  Koordination, Vermittlung und Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern im Bezirk werden von der Senatsverwaltung durch Landesmittel unterstützt?

 

  1. Welche dieser Einrichtungen erhalten Mittel (z.B. Personal- oder Sachmittel) aus dem Bezirkshaushalt?

 

Nachfragen:

 

  1. Welche dieser Einrichtungen im Bezirk werden durch eine Koordination oder Informationsweiterleitung unterstützt?

 

  1. Welcher Verbesserungsbedarf (z.B. Öffnungszeiten, Informationsweiterleitung, Personalschlüssel, Sachmittel) wird vom Bezirksamt akut im Bereich der Unterstützung der Ehrenamtlichenarbeit im Bezirk gesehen?

 

 

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin                                                     20.4.2015

Soziales, Beschäftigung und Bürgerdienste

SozBeschBüD Dez

 

 

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
 

  1. Welche verschiedenen Einrichtungen zur Koordination von ehrenamtlicher Arbeit gibt es im Bezirk (finanziert durch Bezirks-, Landes oder weitere Fördermittel)?
     
  2. Welche Einrichtungen zur Koordination, Vermittlung und Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern im Bezirk werden von der Senatsverwaltung durch Landesmittel unterstützt?
     
  3. Welche dieser Einrichtungen erhalten Mittel (z.B. Personal- oder Sachmittel) aus dem Bezirkshaushalt?

 

 

Im Bezirk gibt wird an folgenden Stellen explizit ehrenamtliche Arbeit koordiniert:

 

Freiwilligenagentur Friedrichshain-Kreuzberg (FWA)

Grimmstr. 16, 10967 Berlin

Träger: Nachbarschaftshauses Urbanstraße e.V. (federführend), der Volkssolidarität, Landesverband, der Kirchengemeinde Heilig Kreuz Passion und des Amtes für Soziales

 

Beratungen der Freiwilligenagentur werden auch an anderen Orten in Friedrichshain und Kreuzberg durchgeführt. 1 x wöchentlich wird im Rathaus durch einen Mitarbeiter der AG Stadtteil- und Seniorenangebote und in der Nähe des Bürgeramtes eine gemeinsame Sprechstunde durchgeführt. Die Finanzierung der Freiwilligenagentur erfolgt bisher durch ESF Mittel, Landesmittel (Stadtteilzentrenvertrag) und Eigenmittel des Nachbarschaftshauses Urbanstraße. Die ESF Förderung endet am 30.6.2015.  Zur Zeit werden verschiedene Möglichkeiten geprüft, wie die Arbeit fortgesetzt werden kann.

 

Selbsthilfekontaktstelle Friedrichshain-Kreuzberg

Boxhagener Str. 89 10245 Berlin

Träger: Volkssolidarität Landesverband Berlin e. V.

 

Selbsthilfekontaktstellen werden vom Land Berlin im Rahmen des Förderkonzepts Stadtteilzentren finanziell unterstützt. Es geht dabei um die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, der Eigeninitiative sowie der Selbstorganisation von Menschen in ihrem Wohnumfeld. Im Bezirk sind das Nachbarschaftshaus Urbanstraße, das Nachbarschaftszentrum Kottbusser Tor und die Selbsthilfekontaktstelle Volkssolidarität die Einrichtungen/Träger im Fördervertrag Stadtteilzentren. 

Kontaktstelle PflegeEngagement Friedrichshain-Kreuzberg (KPE)

Selbsthilfe-Treffpunkt

Gryphiusstraße 16, 10245 Berlin
Kontakt: Monika Vuong und Katharina Lange
 

Die KPE fördert das ehrenamtliche Engagement im Bereich der häuslichen Pflege. Sie unterstützt betreuungs- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige bei der Alltagsbewältigung.

Im Amt für Soziales werden Personalmittel und Sachmittel für einen Mitarbeiter eingesetzt, der für den Ehrenamtlichen Dienst einschließlich der Seniorenvertretung zuständig ist.

 

Darüber hinaus organisieren und koordinieren alle Träger der Senioren- und Stadtteilarbeit im Bezirk ehrenamtlich engagierte Menschen in ihrer täglichen Arbeit.

 

In Friedrichshain wird seit dem IV. Quartal 2014 ein durch Landesmittel gefördertes Projekt `Förderung von ehrenamtlicher Arbeit in Nachbarschaften´ umgesetzt. Der dafür gewonnene Träger wird auch nach dem Ablauf der Förderung die Ehrenamtarbeit durch den Einsatz einer bezirklichen Zuwendung im Rahmen einer Stadtteil- und Seniorenarbeit/einrichtung organisieren und koordinieren.

 

Caritas:

In den vielen Diensten und Einrichtungen des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.V., seiner Fachverbände und Gesellschaften begleiten die hauptamtlichen Mitarbeiter die ehrenamtlichen Mitarbeiter vor Ort und koordinieren deren Einsatz. Zentrale Koordinationsstelle ist das Fachreferat Ehrenamt der Stabsstelle Ehrenamt und Fundraising, das berlinweit die Bedarfe der Kollegen erfasst, die Kollegen fachlich berät, Engagementberatungen persönlich/telefonisch/per Mail durchführt und an die Dienste und Einrichtungen vermittelt. Das Fachreferat sucht auch Freiwillige über die bekannten Internet Portale, die Printmedien und auch die Social Media (Facebook Auftritt der Caritas Berlin). Das Fachreferat Ehrenamt wird zum Teil über die Spitzenverbandsförderung (Zentrale Aufgaben) des Landes Berlin finanziert. Darüber hinaus sind die hauptamtlichen Mitarbeiter vor Ort stets ansprechbar für engagementinteressierte Bürger, die sich direkt in ihrem Kiez an die Caritas wenden. Die direkte Begleitung der Freiwilligen erfolgt durch die Hauptamtlichen vor Ort, so zum Beispiel in der interkulturellen Beratungsstelle in der Prinzessinnenstraße, in der ca. 10 Freiwillige u.a. im Bereich Deutschkurs, Begleitung zu Behörden und Kulturtreff ehrenamtlich tätig sind. Freiwillige sind auch in den katholischen Kitas, Seniorenheimen und an vielen anderen Orten im Bezirk ehrenamtlich bei der Caritas aktiv. Die Koordinierungsstelle bietet auch Seminare für Freiwillige an. Einerseits um im Rahmen der Anerkennungskultur "Danke" zu sagen, aber auch um fachlichen Input und Reflektion zu ermöglichen.

 

Diakonie:

Bei der Diakonie gibt es zwei Möglichkeiten Ehrenamtliche zu akquirieren und zu begleiten.

Bei dem  DW Stadtmitte e.V. melden sich immer wieder Ehrenamtliche Helfer, die über Mundpropaganda, über Kirchengemeinden aber auch aus persönlichen Verbindungen heraus für eine ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung stehen. Z.B. ist das "Kängeru" - Begleitung von Familien in den ersten max. 2 Lebensjahren nach Geburt des Kindes ein rein ehrenamtliches Projekt. Auch das Projekt "Vergiss mich nicht"- Patenschaften für Kinder von suchtkranken Eltern oder der Pflegestützpunkt der Diakonie arbeitet gern mit Ehrenamtlichen zusammen. Ehrenamtliche sind ein wichtiger Teil der Arbeit der Diakonie. Dabei ist es wichtig, dass die Ehrenamtlichen adäquat von Hauptamtlichen begleitet werden. Je nach Einsatzstelle bietet die Diakonie auch Fortbildungen für ehrenamtliche Mitarbeiter an.

 

Darüber gibt es die Möglichkeit über den Landesverband der Diakonie Ehrenamtliche vermittelt zu bekommen. "Charisma - Die Freiwilligenagentur von Kirche und Diakonie" ein Projekt des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V.. Die Vermittlungsstelle für Ehrenamtsinteressierte mit und ohne Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche, kirchlich-diakonische und sonstige gemeinnützige Organisationen sowie Kirchengemeinden und Kirchenkreise bringt Menschen, die ein Ehrenamt suchen, mit Einrichtungen zusammen, die ehrenamtliche Mitarbeit anbieten. Die Agentur ist für alle Berliner Stadtbezirke tätig und bietet die Beratung und Vermittlung kostenlos an.

 

 

Nachfrage

 

  1. Welche dieser Einrichtungen im Bezirk werden durch eine Koordination oder Informationsweiterleitung unterstützt?
     

Es besteht eine Kooperation der AG Stadtteil- und Seniorenangebote, Ehrenamtlicher Dienst des Amtes für Soziales mit der Freiwilligenagentur. 2 x wöchentlich findet eine gemeinsame Sprechstunde statt, davon 1 x in einem Raum der AG Stadtteil- und Seniorenangebote. Auch dadurch ist ein steter Informationsaustausch und anlassbezogen eine gegenseitige Unterstützung gewährleistet. Darüber hinaus nimmt der kommunale Mitarbeiter an Besprechungen und Veranstaltungen teil, zum Beispiel an Besprechungen der FWA und der Landesfreiwilligenagentur. Die KPE nimmt an den von der AG Stadtteil- und Seniorenangebote organisierten regelmäßigen Netzwerktreffen teil. Weitere Beispiele für die Zusammenarbeit sind: Standdienst bei der jährlichen Freiwilligenbörse, Teilnahme am von der FWA und NHU organisierten Sperrgutmarkt, anlassbezogen an einem von der KPE organisierten Staffellauf zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit. Die AG Stadtteil- und Seniorenangebote unterstützt die Beratungsbörse für Ehrenamtliche.   

 

Das Amt für Soziales unterstützt die Ehrenamtsarbeit durch Veröffentlichungen in der Broschüre `Gemeinsam das Alter (er)leben´, in der über das Thema Ehrenamt auf 5 Seiten informiert wird sowie über die Kontaktstelle Pflegeengagement und die Seniorenvertretung und  durch Veröffentlichungen in den monatlichen Veranstaltungskalendern der AG Stadtteil- und Seniorenangebote.

 

 

  1. Welcher Verbesserungsbedarf (z.B. Öffnungszeiten, Informationsweiterleitung, Personalschlüssel, Sachmittel) wird vom Bezirksamt akut im Bereich der Unterstützung der Ehrenamtlichenarbeit im Bezirk gesehen?
     

Durch den Wegfall der ESF Förderung ist die Arbeit der Freiwilligenagentur nach der augenblicklichen Informationslage spätestens ab 2016 nicht ausreichend gesichert.

Es wird jedoch geprüft, ob eine vollständige Finanzierung durch Landesmittel möglich ist. Die Möglichkeiten einer Förderung durch EFRE Mittel werden ebenfalls geprüft.

 

Grundsätzlich wird das Engagement von Ehrenamtlichen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sehr begrüßt. Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, finden in den bezirklichen Begegnungsstätten und in den weiteren sozialen Stadtteileinrichtungen vielfältige Möglichkeiten und erfahrenes Personal, das für die Einbindung von ehrenamtlichen Engagement unabdingbar ist. Die Einbindung von vielen ehrenamtlichen Menschen muss auch professionell und kontinuierlich koordiniert werden, dies muss sichergestellt werden. Durch einen weiteren Personal- und Mitteleinsatz könnten möglicherweise noch mehr  Menschen dazu bewegt werden könnten, sich ehrenamtlich zu engagieren.

 

Wichtig ist eine verlässliche Anerkennung von ehrenamtlichen Engagement.

Die AG Stadtteil- und Seniorenangebote führt 1 x jährlich eine große Veranstaltung als Anerkennung für in den Sonderkommissionen engagierten Menschen und die Seniorenvertretung durch. Die Träger der sozialen Stadtteileinrichtungen haben ebenfalls eine Anerkennungskultur entwickelt.  

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Knut Mildner- Spindler

 

 
 

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