Drucksache - DS/0833/IV  

 
 
Betreff: Roma in Friedrichshain-Kreuzberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDSPD
Verfasser:Leese-Hehmke, AnitaLeese-Hehmke, Anita
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
28.08.2013 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg      

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Wie viele Roma-Angehörige gibt es (schätzungsweise) in Friedrichshain-Kreuzberg?

 

  1. Aus welchen Herkunftsländern stammen die Roma-Angehörigen im Bezirk (z.B. Rumänien, Bulgarien, Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Polen, ...)?

 

  1. Welche speziellen Beratungsangebote gibt es für Roma-Angehörige aus Friedrichshain-Kreuzberg?

 

 

Nachfrage:

 

  1. Wie wird die gesundheitliche Versorgung sichergestellt und welche speziellen Herausforderungen sind dabei zu berücksichtigen?

 

  1. Wie wird die Integration in Bildungsangebote, insbesondere für Kinder und Jugendliche, sichergestellt?

 

 

Beantwortung Frau Herrmann

 

Zu Frage 1:  Schätzungsweise, in Ihrer ersten Frage, ist in der Tat schätzungsweise. Es gibt. wir werden auch keine Schätzungen abgeben können, weil es gibt keine Roma-spezifischen Erhebungen und Erfassungen.

 

Zu Frage 2:  Da, wo wir erkennbar mit Roma zu tun haben, kommen die Roma in der Regel aus, hier in Kreuzberg, aus Bulgarien bzw. Rumänien. Polnische Roma halten sich eher in Marzahn-Hellersdorf auf.

 

Zu Frage 3: Spezielle Beratungsangebote haben wir über den Südosteuropa-Kulturverein über Amaro Foro e.V. und über den polnischen Sozialrat, der allerdings zwar in Kreuzberg ist, aber in der Regel von den Roma aufgesucht oder von polnischen Roma aufgesucht wird die hier nicht im Bezirk leben.

 

Zu Nachfrage 1: Obwohl wir einen Berliner Aktionsplan zur Einbeziehung ausländischer Roma, im Sommer ist der ja beschlossen worden vom Senat, haben wir weiterhin Probleme tatsächlich einer koordinierten, in Berlin koordinierten gesundheitlichen Versorgung. Wir haben in erster Linie bei der Zielgruppe das Problem, dass keine Krankenversicherung vorliegt. Da bleiben die Gesundheitsämter, auch unser Gesundheitsamt mit dem Zentrum für sexuelle Gesundheit, sehr wohl in der Lage, tätig zu werden. Nichtsdestotrotz ist das Reagieren des Senats, was den. die Zunahme tatsächlich von gesundheitlicher Versorgung von Flüchtlingen, aber eben auch von Einwanderern aus Südosteuropa betrifft, nicht. da können wir uns nicht durchsetzen, dass wir mehr Personal brauchen, also, dass wir einen angemessenen Personalbestand brauchen. Das Gesundheitsamt Friedrichshain-Kreuzberg ist mit 33 Stellen unterausgestattet, zu dem was mal beschlossen worden ist, was die Mindestausstattung von Gesundheitsämtern in Berlin sein soll. Es gibt keinerlei Reaktionen seitens des Abgeordnetenhauses, diesem Rechnung zu tragen. Nur mit Mühe haben wir zumindest erst mal mündlich die Zusage der Senatsverwaltung für Finanzen erreichen können, dass die Impfstoffe für die Kinder, die wir impfen in den Gesundheitsämtern, auch Basis korrigiert werden. Es war eine sehr lange Auseinandersetzung, die im Rat der Bürgermeister in erster Linie vom Kollegen Buschkowsky damals geführt worden sind.

Des Weiteren nimmt zu. der Bedarf an Sprachmittlern, d.h. Gewerbedolmetschern. Wir haben deswegen, quatsch - das Gewerbe, Gemeindedolmetscher. Wir haben deswegen, das werden Sie im Haushaltsplan sehen, den Titel für die Gemeindedolmetscherdienst erhöht, geben aber auch zu, dass es mehr sein könnte, weil der Bedarf höher ist.

Ein großes Problem haben wir bei der gesundheitlichen Vorsorge, was. TBC betrifft. Wir haben eine Stelle in Lichtenberg, die zuständig ist für ganz Berlin. Die ist zuständig für alle Flüchtlingsheime in Berlin. Sie ist auch zuständig für die Zielgruppe, von der wir gerade sprechen. Diese Stelle ist heillos überfordert, weil die natürlich auch entsprechend aufgesucht wird. Von daher kann ich, was die gesundheitliche Versorgung für die Menschen betrifft, nicht sagen, dass wir da schon über den Berg sind, dass das Konzept des Senats, das mit dem Bezirk zusammen entwickelt worden ist, schon tatsächlich zu 100 % greift.

 

Zu Nachfrage 2:  Über einen Sondertopf der Hilfe zu Erziehung, damit es nicht so kompliziert wird, finanzieren wir den Verein, vom Jugendamtverein südost Europa Kultur e.V. für Aufsuchende Sozialarbeit rund um den Görlitzer Bahnhof. Mit den Familien dort wird Erstkontakt oder überhaupt Kontakt aufgenommen. Diese erhalten dann Informationen und ggf., sofern es bedarf und der Status der Familie möglich macht, werden die Familien an Institutionen vermittelt, die die Familien unterstützen können. Im Rahmen dieser auftretenden Arbeit gibt es auch einmal wöchentlich das Angebot einer ehrenamtlich tätigen Ärztin, die Erste Hilfe leistet. Und wo die Familien es möchten und wo wir es können, vermitteln wir auch Wohnraum. Das war bisher in der Vergangenheit nicht. wurde nicht sehr oft nachgefragt, weil im Görlitzer Park haben wir jetzt im vierten Jahr Roma-Familien, die in erster Linie als sogenannte Wanderarbeiter nach Berlin kommen und, wenn die Sommerpause vorbei ist, ein Großteil dieser Familien wieder. geht weiter in andere Länder und kommt dann im nächsten Jahr wieder. Und. die haben kein Interesse daran, dass sie Wohnraum von uns bekommen. Da, wo Interesse besteht, versuchen wir es zu ermitteln; Vermittelnde sind auch erfolgreich. Kinder und Jugendliche aus Roma-Familien, die nicht über ausreichend Deutschkenntnisse verfügen, erhalten, so wie z.B. minderjährige Asylbewerber/innen und Minderjährige ohne Aufenthaltsstatus, zuerst einen Schulplatz in einer Klasse für Schüler ohne Deutschkenntnisse. Derzeit können Schülerinnen und Schüler, die neu aus dem Ausland zuziehen und nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, ohne Wartezeit mit einem Schulplatz im Bezirk versorgt werden, das gilt auch für Kinder aus den Flüchtlingsheimen und werden dann anschließend mit Regelklassen integriert.

In Zusammenarbeit mit der Außenstelle der Senatsverwaltung für Bildung in Friedrichshain-Kreuzberg werden bei Bedarf zusätzliche Willkommensklassen, nannte man die ja, auch eingerichtet. Die Kita-Gutscheinstelle ist darauf eingestellt,  unkompliziert einen Kitagutschein auszustellen und die Mitarbeiterin des Jugendamtes, die zuständig ist für die Unterstützung bei der Vermittlung von Kitaplätzen, ist da dann auch an der Seite und versucht sehr intensiv, da dann im Einzelgespräch Kitaplätze zu finden und ist auch oft erfolgreich. 

 

 
 

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