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Drucksache - DS/0568/IV
Ich frage das Bezirksamt:
1. Wie viele Begleitungen von Seniorinnen und Senioren (mit und ohne Beeinträchtigungen) konnten Einrichtungen des Begleitservices im Bezirk im Jahr 2012 durchführen? 2. Wie ist der aktuelle Stand der finanziellen und personellen Sicherung der Begleitservices?
3. Welche Einrichtungen und freie Träger führen diese SeniorInnenbegleitungen im Bezirk durch?
Nachfragen:
1. In welchen Beschäftigungsverhältnissen (mit welchem Anteil) werden diese Unterstützungsleistungen organisiert (ggf. auch ehrenamtliches Engagement)? 2. Gibt es (über den aktuellen Stand der Nachfrage hinaus) eine aktuelle Analyse und Prognose des Bedarfs an Begleitungen für Seniorinnen und Senioren, insbesondere solchen mit Einwanderungsgeschichte?
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin 31.01.2013Soziales, Beschäftigung und Bürgerdienste SozBeschBüD Dez
Ich frage das Bezirksamt:
Vorbemerkung: Das Land Berlin unterstützt 16 Mobilitätshilfedienste berlinweit. Das Kernangebot der Mobilitätshilfedienste für Personal- und Sachkosten wird dauerhaft über Zuwendungsmittel des Landes Berlin im Rahmen des Integrierten Sozialprogramms (ISP) finanziert. Es handelt sich dabei um ein abgestimmtes gesamtstädtisches Konzept. Die Mobilitätshilfedienste arbeiten auf der Grundlage eines Qualitätsleitfadens (Referenzhandbuch) basierenden Leistungsangebotes. Für Friedrichshain-Kreuzberg ist der bezirkliche Mobilitätshilfedienst der des DRK Berlin Süd-West
1. Wie viele Begleitungen von Seniorinnen und Senioren (mit und ohne Beeinträchtigungen) konnten Einrichtungen des Begleitservices im Bezirk im Jahr 2012 durchführen?
Es wurde das DRK Berlin Süd-West als der von der Senatsverwaltung über Zuwendungen unterstützte zuständige Mobilitätshilfedienst für Friedrichshain-Kreuzberg angefragt.
Das DRK Berlin Süd-West hat im vergangenen Jahr insgesamt 353 Klienten betreut.
Dessen Datenbank zählt Einsätze pro 30 Minuten und vergibt dafür jeweils einen 'Einsatzpunkt'. Für alle Einsätze im Jahr 2012 wurden 39.428 Einsatzpunkte gezählt. Geht man davon aus, dass ein Einsatz in der Regel 90 Minuten dauert, so wären das 13.143 Einsätze insgesamt gewesen. Das ist ein geschätzter Wert, da es immer wieder auch kürzere (Hol- und Bringedienste) oder längere Einsätze (Arztbesuche) gibt.
2. Wie ist der aktuelle Stand der finanziellen und personellen Sicherung der Begleitservices?
Neben dem zuwendungsunterstützen Kerngeschäft (vgl. Vorbemerkung) sind ein bedeutsamer Teil der in den Diensten tätigen Mobilitätshelfer Teilnehmende aus Arbeitsgelegenheiten oder geförderte im Rahmen öffentlich geförderter Beschäftigung unter Beteiligung des Landes Berlin. Im Rahmen der Maßnahmeplanung als auch der Organisation von Sonderprogrammen (ÖBS, Bürgerarbeit, Berlin Arbeit) werden die Mobilitätshilfedienste verlässlich im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten unterstützt.
Das DRK Berlin Süd-West führt derzeit (voraussichtlich bis Anfang März) keine eigenen Arbeitsgelegenheiten durch, ist jedoch Einsatzstelle für geförderte Beschäftigung (ögB) anderer Träger (derzeit 10 Personen über das Programm „Bürgerarbeit“). 10 FAV-Stellen für die Dauer von 24 Monaten sind im Rahmen der öffentlich geförderter Beschäftigung (also mit Kofinanzierung des Landes Berlin) vorgesehen, davon sind 3 Stellen bereits besetzt. Darüber hinaus sind 23 Ehrenamtliche aktuell im Einsatz.
3. Welche Einrichtungen und freie Träger führen diese SeniorInnenbegleitungen im Bezirk durch?
Verlässlicher Partner des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg ist das DRK Berlin Süd-West. Darüber hinaus gibt es diverse temporäre Arbeitsgelegenheiten, in deren Rahmen Seniorinnen und Senioren im Alltag unterstützt werden. Diese fallen jedoch nicht unter die Einfluss der zuständigen Senatsverwaltung und unterliegen somit auch nicht den hohen Qualitätsanforderungen der zuwendungsgeförderten Mobiltätshilfedienste.
Nachfragen: 1. In welchen Beschäftigungsverhältnissen (mit welchem Anteil) werden diese Unterstützungsleistungen organisiert (ggf. auch ehrenamtliches Engagement)?
Derzeit sind 36 Mobilitätshelfer beim DRK Berlin Süd-West im Einsatz: 10 über das Modellprojekt „Bürgerarbeit“ im Rahmen von ögB 3 (von geplanten 10) auf Basis von FAV im Rahmen von ögB 23 ehrenamtlich
Darüber hinaus kooperiert die Freiwilligenagentur Kreuzberg- Friedrichshain mit verschiedenen Trägern und Einrichtungen, die für Seniorenbegleitdienste im weitesten Sinne (Spazieren gehen, Besuche etc.) Ehrenamtliche anfragen. Hierzu gehören Seniorenpflegeeinrichtungen, Angebote für Demenzerkrankte usw. Im Hinblick auf Begleitservices im Freizeitbereich gibt es die Spaziergangsgruppen- ein vom NHU koordiniertes Angebot in Kooperation mit dem Kotti Familiengarten un dem AWO Begegnungszentrum.
2. Gibt es (über den aktuellen Stand der Nachfrage hinaus) eine aktuelle Analyse und Prognose des Bedarfs an Begleitungen für Seniorinnen und Senioren, insbesondere solchen mit Einwanderungsgeschichte?
Der Bedarf an Begleitdiensten wird vom DRK Berlin Süd-West als nach wie vor hoch eingeschätzt. Die Nachfrage kann immer nur vor dem Hintergrund der personellen Situation bedient werden, so kann z. B. in personell guten Zeiten die Nachfrage einer wöchentlichen Inanspruchnahme (unter Umständen sogar 2x pro Woche) erfüllt werden, bei geringerer Personaldeckung sind solch enge Zeiträume nicht möglich (Intervalle ggf. bis zu 14tägig). Durch den Paradigmenwechsel bei den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten ist die personelle Ausstattung um 20-30 Personen gesunken.
Die Nachfrage von Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund der Begleitdienste, vergleichen mit dem Bevölkerungsanteil unseres Bezirkes, spiegelt sich bei der Inanspruchnahme nicht spürbar wider. Das DRK Berlin Süd-West hat angeboten, diese Fragestellung gemeinsam mit dem Bezirk näher zu betrachten.
Mit freundlichen Grüßen
Knut Mildner- Spindler
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