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Drucksache - DS/2054/III
Ich
frage das Bezirksamt: 1.
Welche
Zwischenbilanz zieht das Bezirksamt hinsichtlich der Umsetzung des 2008
eingeführten „Berliner Projektfonds kulturelle Bildung“? 2.
Mit
welchen Problemen und Herausforderungen sah sich das Bezirksamt in diesem
Zusammenhang konfrontiert, z.B. um eine „schnelle, unbürokratische Vergabe von
Fondsmitteln“ zu gewährleisten? 3.
Welche
strukturellen Verbesserungen (Vergaberichtlinien und –verfahren, Information
und Koordination) sind angesichts der vorhandenen Rahmenbedingungen aus Sicht
des Bezirksamts erstrebenswert? Nachfragen: 4.
Welchen
Schwierigkeiten ist das Bezirksamt bei den Kooperationsprojekten und in der
Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, Institutionen und Fachbereichen
begegnet? Bezirksamt
Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Abt. Finanzen,
Kultur, Bildung und Sport 10.01.2011 Bezirksstadtrat Ihre o. g.
Anfrage beantworte ich wie folgt: 1. Welche Zwischenbilanz zieht das Bezirksamt hinsichtlich der
Umsetzung des 2008 eingeführten „Berliner Projektfonds kulturelle Bildung“? Das Bezirksamt zieht eine
grundsätzlich positive Bilanz des 2008 eingeführten „Berliner Projektfonds
kulturelle Bildung“: Es ist gelungen, durch die Einführung der 3 verschiedenen
Fördersäulen vielfältige künstlerische Aktivitäten an Schulen und mit SchülerInnen
zu entwickeln. Diese Aktivitäten könnten mit bezirklichen Mitteln nicht
ermöglicht werden. Gerade unser Bezirk hat nicht nur in
qualitativer Weise von dem Projektfonds profitiert sondern auch in
quantitativer Weise. Friedrichshain-Kreuzberg gehört zu den Bezirken, in denen
im Rahmen der ersten Fördersäule (Projekte über 3.000,00 Euro) die meisten
Projekte beantragt und realisiert worden sind. Und auch in der dritten
Fördersäule (bis zu 3.000,00 in dem jeweiligen Bezirk, Gesamtvolumen pro Bezirk
30.000,00 Euro seit 2009) gehört Friedrichshain-Kreuzberg zu den Bezirken, in
denen die meisten Anträge gestellt werden (jeweils ca. 40-50 jedes Jahr, mit
ca. 20 Bewilligungen im Jahr). Qualitativ kann man hervorheben,
dass neue und selbstverständlichere Formen von Kooperation zwischen Schulen und
Künstlern und künstlerische Institutionen erprobt worden sind. Viele unserer
Schulen haben durch konkrete Projektarbeit erfahren, dass gerade
„bildungsferne“ SchülerInnen mit künstlerischen und kulturellen Herangehensweisen
an Lernstoff herangeführt und neu motiviert werden können. Die künstlerischen
Institutionen haben ihrerseits erfahren, dass durch langfristige Verabredungen
und Planungen die unterschiedlichen „Betriebssysteme“ Schule – Kultur
gemeinsame produktive Erfahrungen machen können (Tandem-Prinzip). Nicht zuletzt
ist eine Vielzahl von KünstlerInnen in den Genuss einer Honorierung Ihrer
Projektarbeit gekommen. 2. Mit welchen Problemen und Herausforderungen sah sich das Bezirksamt
in diesem Zusammenhang konfrontiert, z.B. um eine „schnelle, unbürokratische
Vergabe von Fondsmitteln“ zu gewährleisten? Keine. Die Fördersäule 1 und 2
werden unmittelbar durch die Kulturprojekte Berlin gGmbH gesteuert und
verwaltet. Die Fördersäule 3 (Projekte bis zu 3.000,00 Euro, Gesamtvolumen pro
Bezirk bis zu 30.000,00 Euro) in unserem Bezirk wird durch den Fachbereich
Kultur und Geschichte inhaltlich betreut und verwaltet. Der Mehraufwand wurde
innerhalb des Fachbereiches durch Arbeitsteilung umverteilt bzw. durch
Aufgabenkritik (z.B. Wegfall der kontinuierlichen Pflege der
Künstler-Datenbank) entlastet. 3. Welche strukturellen
Verbesserungen (Vergaberichtlinien und –verfahren, Information und
Koordination) sind angesichts der vorhandenen Rahmenbedingungen aus Sicht des
Bezirksamts erstrebenswert? Wie unter Punkt 2 berichtet wird
kein Handlungsbedarf bei Verfahren, Vergaberichtlinien und Verwaltung der
Mittel der unterschiedlichen Fördersäulen gesehen. Begrüßt und erstrebenswert erscheint die Überlegung durch
Freistellungsstunden und im Rahmen eines durch die Mercator-Stiftung und der
Kulturstiftung des Bundes finanzierten Modellversuches, sog.
„Kulturbeauftragte“ an den Schule zu etablieren. Hierdurch könnte gesichert
werden, dass künstlerische und kulturelle Projekte an den Schulen stärker
verankert werden und das Tandem-Prinzip (beide Partner Schule und
Künstler/Kunstinstitution müssen sich auf Augenhöhe begegnen) gestärkt wird.
Schulen könnten so aktiver mit den Anfragen von KünstlerInnen und
Kunstinstitutionen umgehen und selber stärker aktiv in den Prozess der
Kooperationssuche eingreifen. Dadurch könnte das Arbeitsfeld der „Kulturellen
Bildung“ sicherlich stärker in unser Bildungssystem integriert werden. 4. Welchen Schwierigkeiten ist das
Bezirksamt bei den Kooperationsprojekten und in der Zusammenarbeit mit anderen
Einrichtungen, Institutionen und Fachbereichen begegnet? Keinen nennenswerten. So ist z.B.
die Jury für die Fördersäule 3 in unserem Bezirk fachlich unter Beteiligung von
5 unterschiedlichen Fachrichtungen zusammengesetzt (jeweils 1 VertreterInnen FB
Kultur, Jugendamt, LehrerIn, KünstlerIn, KunstvermittlerIn), was sowohl das
Wissen dieses Gremiums erhöht als auch den Blick auf die jeweiligen
unterschiedlichen Partner stärkt. Mit
freundlichen Grüßen Dr. Jan
Stöß
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