Drucksache - DS/1811/III  

 
 
Betreff: Benennung des Platzes zwischen der Oberbaumstrasse und dem May-Ayim-Ufer nach CETIN MERT (*1970, +1975)
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDstellv. Vorsteher
Verfasser:Postler, LorenzBorchard-Klare, Andreas
Drucksache-Art:AntragBeschluss
   Beteiligt:SPD
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
30.06.2010 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg überwiesen     
Kultur und Bildung Entscheidung
08.09.2010 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung überwiesen   
01.06.2011 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung im Ausschuss abgelehnt   
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
22.06.2011 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg ohne Änderungen in der BVV beschlossen     

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlagen:
1. Version vom 22.06.2010 PDF-Dokument
2. Version vom 22.06.2010 PDF-Dokument
3. Version vom 23.06.2010 PDF-Dokument

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg wird beauftragt, im nächsten Jahr (2011) - fünfzig Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer - den Platz zwischen der Oberbaumstraße und dem May-Ayim-Ufer, nach dem 1975 im damaligen Grenzfluss ertrunkenen Jungen CETIN MERT - stellvertretend für alle 4 dort ertrunkenen und nicht geretteten Kinder - zu benennen.

 

Begründung

 

Die während des Kalten Krieges im damaligen Grenzfluss nahe der Oberbaumbrücke ertrunkenen Kinder, sind eines der traurigsten Nachkriegskapitel unseres Bezirkes. Wir wollen der nicht geretteten Kinder durch die Benennung des Platzes, 50 Jahre nach dem Mauerbau, gedenken und helfen, die Erinnerung an die unwürdige Grenze und die wehrlosen Opfer (…die Kleinen ertranken und die Großen schauten zu…) wach zu halten.

 

Die Benennung dieses Platzes - einschließlich eines Verweises auf die drei weiteren minderjährigen Opfer - nahe der authentischen Orte dieser tragischen Geschehen, erscheint uns angemessen, diesem Anliegen Rechnung zu tragen.

 

Der Vorschlag, insbesondere an Cetin Mert zu erinnern, begründet sich wie folgt:

 

-          Als am 11. Mai 1975 in Ufernähe die Leiche des kleinen Cetin Mert geborgen wurde, kam es erstmals an diesem Ort zu starken Protesten, insbesondere von ca. 2.000 BerlinerInnen mit türkischem Migrationshintergrund. Die Akten der Stasi dokumentieren die damaligen Sprechchöre: „Kindermörder!“ und „Nieder mit der Schandmauer!“

Als Folge dieser Proteste wurde endlich ein Abkommen über Rettungsmaßnahmen in diesem Grenzbereich ausgehandelt; zusätzlich wurde das Ufer mit einem absturzsicherem Zaun versehen.

 

-          Als Cetin Mert im zur Grenze gehörenden Fluss aufgrund unterlassener Hilfeleistungen der DDR-Grenztruppen ertrank, feierte Cetin gerade seinen 5. Geburtstag.


 

Am May-Ayim-Ufer (ehem. Gröbenufer) im Grenzfluss des Kalten Krieges zwischen Kreuzberg und Friedrichshain ertrunkene Kinder:

 

-          Cengaver KATRANCI (*1964 +1972)

-          Siegfried KROBOTH (*1968 +1973)

-          Guiseppe SAVOCA (*1968 +1974)

-          Cetin MERT (*1970 +1975)

 

 

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Der Antrag wird in den Ausschuss für Kultur und Bildung überwiesen.

 

 

08.09.10

An Gedenktafelkommission überwiesen

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Antrag wird abgelehnt.

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Der Antrag wird abgelehnt.

 

 
 

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