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Drucksache - DS/1211/III
Schriftliche Beantwortung der mündliche Anfrage
DS/1211/III des BV Herr Brandt (B’90/Die Grünen) - Europa in Friedrichshain-Kreuzberg – eine Erfolgsbilanz?
Sehr geehrter Herr Brandt, Ihre o.g.
Anfrage beantworte ich wie folgt: Wie bewertet das Bezirksamt die Bedeutung und den Umfang
durch EU-Förderung (teil-)finanzierter
Projekte und Bautätigkeiten in Friedrichshain-Kreuzberg? Die Bedeutung EU-finanzierter
Projekte und Bautätigkeiten kann für den Bezirk nicht hoch genug eingeschätzt
werden. Zur Begründung möchte ich einige
Schwerpunkte der EU Förderung beispielhaft benennen: ·
(Energetische) Sanierung von
Schulen, Kindertagesstätten, Freiflächen im öffentlichen Raum (z. B.
Spielplätze, Grünanlagen) Der Anteil an Mitteln aus dem Europäischen Fonds
für regionale Entwicklung ist hier vergleichsweise hoch. Diverse, durch uns
genutzte Förderprogramme werden großteilig mit EFRE-Mitteln finanziert, wie
z.B. das Umweltentlastungsprogramm und Investitionen über die
Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder (GA) – hier Mittel für die
bauliche Erschließung für drei wichtige Bebauungsgebiete – Postareal,
Anschutz-Gelände und Wriezener Karree – insgesamt ca 23,0 Mio Euro – und für
kleinteilige Förderung des Wirtschaftsverkehrs rd. 1,0 Mio Euro. Im Hochbau
wird der Anteil an EFRE-Mitteln auf jährlich mindestens 10 Mio. € geschätzt. In
gewöhnlichen Haushaltsjahren beträgt der EFRE-Anteil somit rd. 40%, der z.Z.
durch die zusätzliche Bereitstellung der Konjunkturpakete I und II lediglich
anteilig, aber nicht der Höhe nach sinkt. Die Europäische Förderung stellt
somit eine wichtige Säule der Finanzierung bezirklicher Bauvorhaben dar . Durch diese Förderung
konnten Baumaßnahmen in unserem
Bezirk realisiert werden, die sonst nicht hätten finanziert werden können ,
wie z. B. der "Neue Hain" oder die Restaurierung des
Märchenbrunnens im Volkspark Friedrichshain-Kreuzberg, die energetische Sanierung
des Schulobjekts in der Gneisenaustraße und viele andere. ·
Wiederbelebung und Aufwertung von Quartieren im
Bezirk, die durch wirtschaftliche, soziale und stadträumliche Problemlagen
gekennzeichnet sind, durch den Einsatz der "Zukunftsinitiative
Stadtteil" mit den Teilprogrammen Stadtumbau Ost, Stadtumbau West, Soziale
Stadt (Quartiersmanagement s in den einzelnen
Interventionsstufen) und Bildung im Quartier ·
Wirtschaftsförderung: In den
vergangenen Jahren (2000 – bis 2008) konnten ca. 1,6 Mio Euro für aus dem Programm
"Wirtschaftsdienliche
Maßnahmen" für Projekte verausgabt werden, die es
ermöglichten, ein breites Spektrum der Wirtschaftsförderung anzubieten:
Bestandpflege für KMU, darunter speziell für ethnische Ökonomie,
Standortmarketing für den gesamten Bezirk, Förderung von Existenzgründungen,
Förderung des Tourismus im Bezirk; hätte ebenfalls rein aus dem Haushalt der
WiFö so überhaupt nicht geleistet werden können usw. ·
Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit
insbesondere arbeitsloser Menschen im Bezirk , z. B. durch solche Ansätze, wie
Zusatzjobs und Bildung (also zusätzliche Qualifikationsanteile in MAE) u.a.
Realisierung über die JobCenter
und Bildungs- und Beschäftigungsträger. In
Friedrichshain-Kreuzberg wurden in der vergangenen Förderperiode 2000 - 2006
insgesamt 1.165 Projekte aus Mitteln des ESF gefördert. Die 127 Projektträger
erhielten zur Unterstützung der Beschäftigungspolitik 59,7 Mio €uro. ·
Stärkung des sozialen Kapitals im Bezirk
über die zwei Programme LSK und LOS, d. h. Unterstützung von
Netzwerkbeziehungen, Unterstützung von sehr niedrigschwelligen Ansätzen zur
Förderung der Beschäftigungsfähigkeit; Projekte mit einer stark aktivierenden
Wirkung LSK-Förderschwerpunkte: ü Unterstützung einzelner
Aktionen zur Förderung der beruflichen Eingliederung ü Unterstützung
von Kleinstvorhaben zur Förderung bzw. Schaffung neuer Beschäftigung durch
lokale Initiativen für benachteiligte Menschen am Arbeitsmarkt ü Unterstützung
von beschäftigungsorientierten Netzwerken, die sich für benachteiligte Menschen
am Arbeitsmarkt einsetzen ü Unterstützung
bei der Existenzgründung (u.a. von beschäftigungsorientierten Genossenschaften) LSK-Summe 2003 - 2008 insgesamt: ca 1.2 Mio Euro Eine Übersicht über die Projektstandorte der über das BBWA
geförderten Projekte bis 2007 ist auch in der Broschüre des BBWA zu finden, die
auch in den Bürgerämtern ausgelegt wurde. ·
Darüber hinaus konnten durch EU-Förderung experimentelle
Ansätze in der Beschäftigungsförderung entwickelt und getestet werden
(Förderung über Equal, XENOS; z. B. auch hier Förderung von Existenzgründungen)
2. Sieht
sich das Bezirksamt in der Lage, noch im Vorfeld der Wahl zum Europaparlament
eine bezirkliche Bilanzierung der Wirkung europäischer Politik als Information
für die EU-BürgerInnen, ggf. auch in anderen Sprachen vorzulegen? 3. Was
gedenkt das BA darüber hinaus zu unternehmen, um das Interesse der EU-Bürger an
der Wahl zum EP zu stärken, die Wahlbeteiligung zu erhöhen und eine positive
Stimmung für die steigende Bedeutung Europas zu unterstützen? zu 2. und 3. Die Tätigkeitsbereiche
europäischer Politik umfassen ein vielfältiges Spektrum und reichen von Audiovisueller
und Medienpolitik über Beschäftigungs- und Sozialpolitik bis hin zu
Wettbewerbspolitik, den Themen Wirtschaft und Finanzen und Zoll. [1]
Viele dieser Tätigkeitsbereiche
betreffen Zuständigkeiten des Bezirksamtes; zahlreiche nationale Gesetze, die
auch durch die Bezirksverwaltung umzusetzen sind, resultieren aus Vorgaben der
Europäischen Union. Es liegt auf der Hand, dass eine
Bilanzierung generell mit einem außerordentlich hohen - auch personellen
Aufwand verbunden wäre (die
Zuständigkeiten liegen in verschiedenen Abteilungen des Bezirksamtes) und in
der verbleibenden Zeit nicht zu realisieren ist. Was getan wird, ist aber etwas
anderes: Europapolitische Öffentlichkeitsarbeit bedeutet generell, über die
Tätigkeit der Europäischen Union zu informieren, die Bedeutung heraus zu
streichen, die für jeden einzelnen Bürger aus dieser Tätigkeit erwächst und
natürlich auch ganz speziell auf den Nutzen europäischer Förderung hinzuweisen.
Das Projekt "Europa"
überzeugt vor allem dadurch, dass die Menschen erkennen, wie es ihnen nutzt und
dass sie selbst stark davon beeinflusst werden. Insofern geht es aus unserer
Sicht vordergründig um die Vermittlung von Informationen. Das Bezirksamt arbeitet in diesem
Zusammenhang eng mit dem Europareferat der Senatskanzlei und der
Strukturfondsverwaltung bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie
und Frauen, aber auch mit der Vertretung der Europäischen Kommission in
Deutschland zusammen, um hier Synergieeffekte zu erzielen. Zu o. g. Zweck wurde
beispielsweise der Flyer "Gute Gründe für Europa" entwickelt, der für
die Berliner Bürger/innen relevante EU-Themen aufgreift. Das neueste Produkt der
Zusammenarbeit zwischen der Senatskanzlei und den Bezirken ist gerade
druckfrisch erschienen: Eine Broschüre mit dem Titel "Europa
beispielhaft", die nicht nur über EU-geförderte Projekte in Berlin
informiert, sondern darüber hinaus Informationen über Institutionen und Akteure
(Europäische Kommission , Europäischer Rat und Ministerrat , Europäisches
Parlament), über die Mitwirkung Berlins auf europäischer und innerstaatlicher
Ebene , die Europaarbeit in Berlin (z. B. Die Europabeauftragte des Landes
Berlin, das Büro des Landes Berlin bei der EU, das Referat für Angelegenheiten
der EU in der Senatskanzlei, die EU-Referenten/innen in den Senats- und
Bezirksverwaltungen, über EU-Institutionen in Berlin ) informiert. Auch diese Broschüre wirbt noch
einmal mit den guten Gründen für Europa und stellt EU-Förderung in und für
Berlin beispielhaft vor. Die hier vorgestellten Projekte wurden insbesondere
unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, dass sie einen hohen Stellenwert für die
Bürger/innen vor Ort haben, aber gleichzeitig auch das gesamte Spektrum der
Fördermöglichkeiten (Strukturfonds und Aktionsprogramme) widerspiegeln. Wir haben diese Broschüre in allen
Bürgerämtern des Bezirks ausgelegt, ebenso wie verschiedene andere
Druckerzeugnisse, um auf die bevorstehende Europawahl aufmerksam zu machen. Für die Vermittlung von
Informationen nutzen wir gleichermaßen das Internet, da über dieses Medium eine
größtmögliche Verbreitung gewährleistet wird. Gebündelt finden sich die
Informationen auf der Europa-website des Bezirksamtes, auf welcher u.a. auch auf
die Seiten der Senatskanzlei verwiesen wird. Mit freundlichen Grüßen Dr. Beckers
[1] Audiovisuelle und Medienpolitik, Außenbeziehungen, Außenhandel, Außen- und Sicherheitspolitik, Beschäftigung und Sozialpolitik, Betrugsbekämpfung, Bildung, Ausbildung, Jugend, Binnenmarkt, Energie, Entwicklung, Erweiterung, Fischerei und Maritime Angelegenheiten, Forschung und Innovation, Gesundheitswesen, Haushalt, Humanitäre Hilfe, Informationsgesellschaft, Institutionelle Fragen, Justiz, Freiheit und Sicherheit, Kultur, Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit, Menschenrechte, Regionalpolitik, Steuerwesen, Umwelt, Unternehmen, Verbraucher, Verkehr, Wettbewerb, Wirtschaft und Währung, Zoll sind die Tätigkeitsbereiche europäischer Politik. |
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