Mehr Hinweise zur Barrierefreiheit bekommen Sie über folgende Datenbanken:
Drucksache - DS/0848/III
Ich frage das Bezirksamt:
Sehr
geehrte Frau Leese, Ihre oben
genannte Anfrage beantworte ich wie folgt. Zu 1.: Gibt es
in unserem Bezirk in den nach § 11 KJHG arbeitenden Einrichtungen auch
Angebote, die von Kindern
und Jugendlichen mit unterschiedlichen Behinderungsarten wahrgenommen werden
können und wenn ja, welche (Bitte die „barrierefreien“ Angebote nach den
verschiedenen Behinderungen differenzieren, also körperliche, psychische,
geistige und Sinnesbehinderungen)? Grundsätzlich sind alle
bezirklichen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen in öffentlicher und Freier
Trägerschaft offen für Besucher/innen mit Handicaps, wobei bedingt durch
bauliche Gegebenheiten, z.B. Treppen, nicht alle Einrichtungen leider für
Rollstuhlfahrer/innen zugänglich sind. Von Seiten der Mitarbeiter/innen der
Einrichtungen und Projekte gibt es die Bereitschaft und das Interesse mit Kindern und Jugendlichen mit Handicaps
zusammenzuarbeiten – sowohl integrativ im Rahmen der vorhandenen
Angebotsstruktur als auch in Kooperation mit Trägern der Behindertenarbeit. Angebotsbeispiele : Im Jugendhaus Chip nutzt das Union Hilfswerk
regelmäßig den großen Saal für ein Sportangebot für Menschen mit psychischen
Behinderungen. Auf dem Kinderbauernhof Görlitzer Park sind Kinder
mit psychischen und körperlichen Einschränkungen mit eigenen Begleitpersonen
aktiv bei der Gartenarbeit und Tierversorgung. Besuchergruppen mit handicaps,
auch Rollstuhlfahrer/innen besuchen das Projekt. Im Statthaus Böcklerpark findet in Kooperation mit
dem Verein Lebenshilfe e.V. regelmäßig eine Diskothek für Menschen mit und ohne
Handicap statt. Auch der Jugendclub Feuerwache im Ortsteil Friedrichshain
veranstaltet regelmäßig mit dem Verein Integral e. V. eine Musik- und
Tanzveranstaltung für geistig und
körperlich beeinträchtigte Jugendliche. Das Kinderzentrum Regenbogenhaus und das Mädchenprojekt
Phantalisa in der Kadiner Str. werden durch die enge räumliche Nähe zum
Lernzentrum/Schule am Friedrichshain und zur Sprachheilschule regelmäßig von
Kindern mit Lernbeeinträchtigungen besucht, sowohl im offenen Bereich als auch
als Teilnehmer/innen an Gruppenangeboten im kreativen, bildenden und darstellenden
Bereichen. Beispielhaft sei das Angebot der Hausaufgabenbetreuung genannt,
welches durch Lernspiele, Gedächtnistraining, Internetrecherche, gezielt zur
geistigen Entwicklung und Förderung des Sprechvermögens der Kinder beitragen
soll. In der Kindereinrichtung So-Nett findet regelmäßig
wöchentlich eine Tanzgruppe mit hörgeschädigten Kindern der
Margarete-von-Witzleben-Schule statt. Zu 2.: Wie
schätzt das Bezirksamt den Bedarf an derartigen Angeboten ein und in welchem
Verhältnis steht der Bedarf zur gegenwärtigen Angebotsstruktur? In der jährlichen
Besucher/innenerfassung aller bezirklichen Freizeiteinrichtungen werden Kinder
und Jugendliche mit Handicaps nicht gesondert ausgewiesen, so dass eine
quantitative Aussage zu Inanspruchnahme der Angebote hier nicht getroffen
werden kann. Nach Einschätzungen von Mitarbeiter/innen der Einrichtungen
deckt die gegenwärtige Angebotsstruktur weitgehend den wahrzunehmenden Bedarf.
Insbesondere auch durch die Durchführung von Schulprojektwochen, -tagen in den
Einrichtungen werden Kinder und Jugendliche auch aus Integrationsklassen
erreicht und ihnen die Einrichtungen bekannt gemacht. Anfragen zu
weitergehenden Angeboten sind zunächst nicht bekannt. Zu 3.:
Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt in Zukunft mehr barrierefreie
Angebote für die betroffenen Kinder und Jugendlichen bereitzustellen? Um mehr barrierefreie Angebote in den bezirklichen
Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit bereitstellen zu können, ist
sicherlich eine Voraussetzung, dass die baulichen Gegebenheiten der Häuser
verbessert werden, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, z.B. breite
Eingangsbereiche, Rollstuhlrampen, behindertengerechte Sanitäranlegen. Eine individuelle Betreuung einzelner Kinder erfordert auch
einen höheren personellen Einsatz. Die Möglichkeit, dass Kinder mit Handicaps
in Begleitung einer sozialpädagogischen Fachkraft an den Angeboten teilnehmen
können, erscheint uns eine gute praktikable Möglichkeit von erweiterten
Teilnahmemöglichkeiten zu sein. Anfragen von weiteren benötigten Angeboten, sei es in Form
von Kooperationen, Raumbereitstellungen und/oder bestimmten Angebotsbereichen
werden wir im Rahmen der bereits jetzt vorhandenen Möglichkeiten nachkommen. Mit freundlichem Gruß Monika Herrmann Bezirksstadträtin |
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