Drucksache - DS/0848/III  

 
 
Betreff: Barrierefreiheit in Jugendfreizeiteinrichtungen in Friedrichshain-Kreuzberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDSPD
  Leese-Hehmke, Anita
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
25.06.2008 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg schriftlich beantwortet     

Beschlussvorschlag
Anlagen:
1. Version vom 09.07.2008 PDF-Dokument

Ich frage das Bezirksamt:

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Gibt es in unserem Bezirk in den nach § 11 KJHG arbeitenden Einrichtungen auch Angebote, die von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Behinderungsarten wahrgenommen werden können und wenn ja, welche (Bitte die „barrierefreien“ Angebote nach den verschiedenen Behinderungen differenzieren, also körperliche, psychische, geistige und Sinnesbehinderungen)?

 

  1. Wie schätzt das Bezirksamt den Bedarf an derartigen Angeboten ein und in welchem Verhältnis steht der Bedarf zur gegenwärtigen Angebotsstruktur?

 

  1. Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt in Zukunft mehr barrierefreie Angebote für die betroffenen Kinder und Jugendlichen bereitzustellen?

 

Sehr geehrte Frau Leese,

 

Ihre oben genannte Anfrage beantworte ich wie folgt.

 

Zu 1.:  Gibt es in unserem Bezirk in den nach § 11 KJHG arbeitenden Einrichtungen auch Angebote,   die von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Behinderungsarten wahrgenommen werden können und wenn ja, welche (Bitte die „barrierefreien“ Angebote nach den verschiedenen Behinderungen differenzieren, also körperliche, psychische, geistige und Sinnesbehinderungen)?

 

Grundsätzlich sind alle bezirklichen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen in öffentlicher und Freier Trägerschaft offen für Besucher/innen mit Handicaps, wobei bedingt durch bauliche Gegebenheiten, z.B. Treppen, nicht alle Einrichtungen leider für Rollstuhlfahrer/innen zugänglich sind. Von Seiten der Mitarbeiter/innen der Einrichtungen und Projekte gibt es die Bereitschaft und das Interesse mit  Kindern und Jugendlichen mit Handicaps zusammenzuarbeiten – sowohl integrativ im Rahmen der vorhandenen Angebotsstruktur als auch in Kooperation mit Trägern der Behindertenarbeit.

Angebotsbeispiele :

Im Jugendhaus Chip nutzt das Union Hilfswerk regelmäßig den großen Saal für ein Sportangebot für Menschen mit psychischen Behinderungen.

Auf dem Kinderbauernhof Görlitzer Park sind Kinder mit psychischen und körperlichen Einschränkungen mit eigenen Begleitpersonen aktiv bei der Gartenarbeit und Tierversorgung. Besuchergruppen mit handicaps, auch Rollstuhlfahrer/innen besuchen das Projekt.

Im Statthaus Böcklerpark findet in Kooperation mit dem Verein Lebenshilfe e.V. regelmäßig eine Diskothek für Menschen mit und ohne Handicap statt. Auch der Jugendclub Feuerwache im Ortsteil Friedrichshain veranstaltet regelmäßig mit dem Verein Integral e. V. eine Musik- und Tanzveranstaltung für  geistig und körperlich beeinträchtigte Jugendliche.

Das Kinderzentrum Regenbogenhaus und das Mädchenprojekt Phantalisa in der Kadiner Str. werden durch die enge räumliche Nähe zum Lernzentrum/Schule am Friedrichshain und zur Sprachheilschule regelmäßig von Kindern mit Lernbeeinträchtigungen besucht, sowohl im offenen Bereich als auch als Teilnehmer/innen an Gruppenangeboten im kreativen, bildenden und darstellenden Bereichen. Beispielhaft sei das Angebot der Hausaufgabenbetreuung genannt, welches durch Lernspiele, Gedächtnistraining, Internetrecherche, gezielt zur geistigen Entwicklung und Förderung des Sprechvermögens der Kinder beitragen soll.

In der Kindereinrichtung So-Nett findet regelmäßig wöchentlich eine Tanzgruppe mit hörgeschädigten Kindern der Margarete-von-Witzleben-Schule statt.

 

 

Zu 2.:  Wie schätzt das Bezirksamt den Bedarf an derartigen Angeboten ein und in welchem Verhältnis steht der Bedarf zur gegenwärtigen Angebotsstruktur?

 

In der jährlichen Besucher/innenerfassung aller bezirklichen Freizeiteinrichtungen werden Kinder und Jugendliche mit Handicaps nicht gesondert ausgewiesen, so dass eine quantitative Aussage zu Inanspruchnahme der Angebote hier nicht getroffen werden kann.

Nach Einschätzungen von Mitarbeiter/innen der Einrichtungen deckt die gegenwärtige Angebotsstruktur weitgehend den wahrzunehmenden Bedarf. Insbesondere auch durch die Durchführung von Schulprojektwochen, -tagen in den Einrichtungen werden Kinder und Jugendliche auch aus Integrationsklassen erreicht und ihnen die Einrichtungen bekannt gemacht. Anfragen zu weitergehenden Angeboten sind zunächst nicht bekannt.

 

 

Zu 3.:   Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt in Zukunft mehr barrierefreie Angebote für die betroffenen Kinder und Jugendlichen bereitzustellen?

 

Um mehr barrierefreie Angebote in den bezirklichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit bereitstellen zu können, ist sicherlich eine Voraussetzung, dass die baulichen Gegebenheiten der Häuser verbessert werden, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, z.B. breite Eingangsbereiche, Rollstuhlrampen, behindertengerechte Sanitäranlegen.

Eine individuelle Betreuung einzelner Kinder erfordert auch einen höheren personellen Einsatz. Die Möglichkeit, dass Kinder mit Handicaps in Begleitung einer sozialpädagogischen Fachkraft an den Angeboten teilnehmen können, erscheint uns eine gute praktikable Möglichkeit von erweiterten Teilnahmemöglichkeiten  zu sein.

Anfragen von weiteren benötigten Angeboten, sei es in Form von Kooperationen, Raumbereitstellungen und/oder bestimmten Angebotsbereichen werden wir im Rahmen der bereits jetzt vorhandenen Möglichkeiten nachkommen.

 

Mit freundlichem Gruß

 

Monika Herrmann

Bezirksstadträtin

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Stadtbezirk Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin

Postanschrift

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Postfach 35 07 01
10216 Berlin

Barrierefreiheit

Rollstuhlgerecht Behindertenparkplatz Fahrstuhl WC nach DIN 18024

Barrierefreiheit Erläuterung der Symbole

Mehr Hinweise zur Barrierefreiheit bekommen Sie über folgende Datenbanken: