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Drucksache - DS/0320/III
Ich
frage das Bezirksamt: 1. Was waren die Gründe dafür, dass das
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg im Jahr 2006 mit über 1,3 Mio €
trauriger Spitzenreiter im Nichtausgeben von Ausbildungsmitteln aller 12
Berliner Bezirke war, was jetzt durch die Beantwortung einer mündliche Anfrage
im Abgeordnetenhaus bekannt wurde? 2. Warum ist das Thema
Ausbildungsförderung im Bereich Personal des Bezirksamtes
Friedrichshain-Kreuzberg kein eigener Schwerpunkt, was man aus den Ausführungen
der zuständigen Verwaltungsmitarbeiterin im Ausschuss, dass sie allein dieser
Aufgabe nicht ausreichend genug nachkommen kann, schließen kann? 3. Welche Konsequenzen hat das
Bezirksamt vor dem Hintergrund des traurigen Ergebnisses des Vorjahres für das
laufende Jahr gezogen? Dr.
Schulz: Zu 1:
Vielleicht ein Vorwort für die Veranschlagungspraxis, weil ich glaube dass sie
die Veranschlagungspraxis kennen aus den vergangenen Jahren. Besteht aus 2
Schritten, der 1. Schritt ist, dass Ansätze für Ausbildungsmittel
fortgeschrieben werden, ohne dass eine bedarfsorientierte Prüfung stattfindet
und der 2. Schritt ist dann, dass dann zu Beginn des laufenden Haushaltsjahres
eine Abfrage durch die Senatsfinanzverwaltung erfolgt, welche Mittel nicht mehr
benötigt werden . Diese Mittel, die dann nicht mehr benötigt werden gehen dann
in einen Solidarfonds für die anderen Bezirke hinsichtlich Ausbildung.
Hinsichtlich 2006, die Gründe warum diese Mittel zurück gegeben worden sind,
also der 1. Grund, den ich sozusagen mit Blick auf diese Veranschlagungspraxis
schon genannt hatte, hat keine bedarfsorientierte Zuweisung an die Dienststelle
gegeben, zum 2. war die Ausbildung der BeamtInnen im mittleren und gehobenen
Dienst nicht mehr durchgeführt worden in den Bezirken, grundsätzlich nicht
mehr, sodass deren Ausgaben zwangsläufig rückläufig sind. Weitere Punkt ist,
dass es rechtliche Änderungen in Ausbildungs- und Studiengängen gegeben hat,
sodass der Bedarf an Praktikumplätzen abgenommen hat. Ein 3. Punkt ist, dass
die Einweisung von ZA BeamtInnen auch sugsessive erfolgt und wir nur noch wenige
BeamtInnen auf diese Stellen einweisen. Der wesentliche Punkt ist allerdings
das der tatsächliche Bedarf bei der Zuweisung berücksichtigt wird und dann
anschließend korrigiert wird. Zu 2: Das ist jetzt ein bisschen missverständlich
, weil Ausbildungsförderung einmal nicht Gegenstand der Sitzung des Ausschusses
für Personal, Haushalt und Investition vom 26.6. war und wir haben uns noch mal
sachkundig gemacht, die anwesende Ausbilddungsleiterin aus der
Ausbildungsförderung keine Aussage oder Bewertung abgegeben hat. Das konnte sie
auch nicht, denn Ausbildungsförderung ist auch nicht Sache des BA /FK. Jugendliche aus unserem Stadtbezirk
beantragen die Ausbildungsförderung und zwar seit 10 Jahren beim Sozialamt
Charlottenburg/Wilmersdorf. Das bedient die Bereiche Mitte, Charlottenburg,
Wilmersdorf, Friedrichshain/Kreuzberg und Spandau. In der genannten
Ausschusssitzung , auf die sie sich bezeihen hat die Ausbildungsleiterin des BA
sich zur Ausbildungssituation im BA geäußert und ich glaube, darauf orientiert möglicherweise
ihre Frage. Sie hat sich aber nicht, so wie es im Protokoll steht dahingehend
geäußert, dass die Ausbildungsmittel für weitere 5 Auszubildende vorhanden
seien, leider aber die Ausbildungsplätze fehlen. Eine Korrektur des Protokolls
ist eingeleitet worden, weil sie sich auch in diesem Sinne nicht so geäußert
hatte. Das müsste auf der nächsten Sitzung dann enstspr. geändert werden.
Richtig ist, dass das Ausbildungsangebot des BA im Rahmen der
Ausbildungsinitiativen des Landes Berlin nicht von den möglicherweise
vorhandenen Ausbildungskapazitäten abhängig ist. Was die Ausbildungskapazitäten
anbetrifft, muss ich vielleicht noch mal ein deutliches Wort sagen. Wir haben
die Ausbildungskapazitäten und damit auch die Anzahl der Auszubildenden hinsichtlich
Quantität aber auch der Qualität trotz Personalabbau in den letzten Jahren
praktisch konstant gehalten. Wir berichten der BVV darüber regelmäßig, sie
kennen ja als ehemaliges BA Mitglied die verschiedene Vorlagen, in welchen
Bereichen und mit welchen Zahlen die Auszubildenden in der Lage sind,
qualitativ die enstpr. Einweisung und Anweisung hier im BA zu geben mit den
enstpr. Drucksachen auch dann in der BVV zur Kenntnis genommen werden.
Wenn sie den drastischen Personalabbau
betrachten und wir trotzdem über die Jahre diese relativ hohe Anzahl von
Auszubildenden heranziehen stellen , dann stellen sie natürlich fest, dass das
auch eine Schwerpunktsetzung des BA ist, wenn es sich nicht hat leiten lassen
von dem Personalabbau und damit den geringer gewordenen Möglichkeiten ausbilden
zu können, trotzdem über die Jahre hinweg konstant mit Quantität und Qualität
die Ausbildungsplätze hier vorzuhalten. Zu 3: Für das laufende Jahr ist
natürlich die gleiche Situation. Da ist ja vor gar nicht langer Zeit ihnen die
Drucksache zugegangen, in der wir dargestellt hatten in welcher Größenordnung
wir vom Vermessungsamt Verwaltungsangestellte für Kommunikation usw., welche
Zahlen wir dort weiterhin ausbilden werden. Im übrigen auch wieder die
zahlenmäßige Fortsetzung der Ausbildungszahlen aus dem Vorjahr. Dann haben wir
dennoch die Situation, dass wir über diese zahlen hinweg wieder eine nicht an diesem hier im BA existierenden
bedarfsorientierte Zuweisung bekommen haben, mit dem Ergebnis, dass es eine
Abfrage dann Anfang des Jahres 2007 gegeben hat und wir bezogen auf die Zahl,
die wir ausbilden seit Jahren wider 1,3 Mio € zu viel haben. Diese Mittel
sind gesperrt, sind in den Solidarfonds an die anderen Ausbildungsbereiche
gegeben. Vielleicht zum Schluss noch mal
eine Bemerkung, weil ich bei ihnen ja nun Eulen nach Athen trage. Das BA bildet
ja nicht nur bei den Angestellten in konstanter Zahl aus, bietet dazu in sehr
großer Anzahl Praktikumplätze weit über das hinaus an, was andere Bezirke tun,
sondern wir haben ja auch noch eine zusätzliche Säule, an der sie ja nicht ganz
unschuldig sind, die Beteiligung an der Verbundausbildung. Auch da übernehmen
wir ja bestimmte Bereiche der Verbundausbildung hier im BA, um bestimmte Module
der Berufsausbildung innerhalb des BA dann zu leisten und dann für weitere
Jugendliche die Möglichkeit zu schaffen, zusammen mit anderen Bildungs- und
Qualifizierungsträgern das Jugendliche ein Ausbildungsabschluss bekommen. Von
daher glaube ich, dass wir eine gute
Zahl haben bezogen auch auf die Anzahl der beschäftigten, dass ist ja immer
noch so eine Maßzahl, die wir haben. Wenn wir – da greif ich mal eine
andere Drucksache heraus, wenn wir uns mal die Zusammensetzung der Jugendlichen
anschauen hinsichtlich welchem Anteil Migrationshintergrund, dann sieht man,
dass wir da eine Menge geschafft haben und wir wollen auch trotz weiteren
Personalabbau an den Zahlen festhalten. Das sage ich hier auch noch mal in
aller Deutlichkeit und wenn es gelänge von vornherein bei den
Finanzmittelzuweisungen, also der Ausbildungszuweisung von vornherein den
ersten Schritt bedarfsorientierte Zuweisung zu machen, dann hätte man einen
kleinen Beitrag zur Entbürokratisierung, Vereinfachung von Verwaltungshandeln
gemacht, die auch dem Land Berlin zugute kommen würden. Herr
Postler: Im
Vergleich der Auszubildenden selber, wo Friedrichshain-Kreuzberg im Vergleich
der Berliner Bezirke nur einen Platz in der unteren Hälfte belegt, also es gibt
Bezirke, die doppelt soviel ausbilden, wie unser Bezirk. Könnten sie dazu noch
etwas sagen, ich habe die Zahlen nicht genau im Blick, ich glaub in FK waren 27
und in anderen Bezirken weit über 40. Da müsste es doch angesichts der
Situation, speziell in unserem Bezirk müsste es doch erstrebenswert sein, einen
der forderen Plätze zu belegen. Dr.
Schulz: Ich könnte
ihnen nun eine sehr lange Erklärung geben, aber sie haben ja selbst mit mir 5
Jahre im BA gesessen, wir haben immer, wenn die Vorlagen dann anstanden, wie
viel wollen wir im Bereich der Verwaltungsfachangestellten im Bereich der
BeamtInnen, also der zur Einstellung dann auszubilden sind, wollen wir das. Wir
sind letztlich nicht über die Zahl gekommen, die wir bislang fortschreiben und
das hat natürlich bei den BeamtInnen auch etwas damit zu tun, dass wir nach
einer Ausbildungszeit dann auch diese Menschen...es muss dann auch die enstpr.
Einstiegsstelle zur Verfügung gestellt werden und wir haben immer darauf
geachtet, dass wir von der Personalplanung her, dass ist ja dann eine mitte-
und langfristige Planung, das ist ja eine relativ lange Ausbildung, die die ZA
BeamtInnen durchlaufen, das wir die Sicherheit geben können, dass diese
Menschen im Anschluss dann auch nahtlos entspr. Einweisungsstelle bekommen. Die
Anzahl dieser Stellen, die dafür notwendig sind, ist bei uns begrenzt. Das ist
möglicherweise in jedem Bezirk unterschiedlich, weil es bei jedem Bezirk es
auch unterschiedlich war, wie er bislang seine Personal, seine Stellenkürzung
realisiert hat. Für uns wäre es nicht möglich, diese Anzahl von ZA BeamtInnen
in Ausbildung zu vergrößern aufgrund dieser fehlenden Stellen. So dass ist ein
Faktor und bei den Verwaltungsfachangestellten brauchen sie Ausbildungsstellen
innerhalb des BA und wenn sie eine qualitativ hochwertige Ausbildung machen
wollen, dann brauchen sie die Bereitschaft der verschiedenen Stellen, um das zu
tun und diese Stellen lassen sich nicht beliebig vergrößern. Dazu gehört dann
auch die Bereitschaft von den verschiedenen Verwaltungseinheiten, trotz der
Arbeitsverdichtung dort mit zuwirken und über diese bisherige Zahl sind wir
nicht hinaus gekommen. Das war in den vergangenen Jahren so, als wir sogar
personalmäßig noch besser aufgestellt waren und ist ja auch diese Situation mit
getragen und mitentscheiden haben. Die Situation ist schlechter geworden allein
wenn sie mal kurzen Moment Zeit hatten, schon mal in den Haushaltsplan 2008/09
rein schauen konnten. Das sind ja nicht nur einfach Stellenwegfälle, sondern
dahinter stecken ja enorme weitere Arbeitsverdichtungen und von daher sehen wir
keine Möglichkeiten, weitere Ausbildungsplätze zu schaffen über diejenigen
hinaus, die ihnen vor kurzem zur VzK gegeben wurde. Frau
Seid: Sie sagten
eben, dass der Bezirk so viele Praktikumplätze zur Verfügung stellt. Das hört
sich erst mal sehr schön an, bekommen denn die PraktikantInnen eine Vergütung
für ihre Arbeit oder ist es wie generell in der Wirtschaft üblich, dass die
PraktikantInnen ihre Arbeitskraft kostenlos zu Verfügung stellen im Bezirk. Dr.
Schulz: Unter
diesem Begriff verbirgt sich in der Palette von gering entlohnten bis zu
Praktikumplätzen, die beispielsweise für SchülerInnen im Rahmen der letzten
Jahre ihre Schulausbildung dann bereitgestellt werden, die bekommen dann
natürlich nichts, aber ich will dennoch ihre letzte Frage noch mal zum Anlass nehmen,
um einen aus meiner Sicht sinnvollen Vorschlag zu machen. Wir hatten in der
Vergangenheit die Möglichkeit gehabt, die Ausbildungsmittel zu nutzen zur
Finanzierung im Rahmen der verbundausbildjung. Wir können jetzt im Rahmen der
Verbundausbildung uns beteiligen dadurch dass wir die Praktikumplätze der
Azubis, die finanziert werden natürlich im Rahmen des Azubigehaltes, im BA
bereitstellen. Das reduziert schlagartig die Möglichkeiten, den Umfang von
Azubis im Rahmen der Verbundausbildung zu vergrößern. Aus dem Grunde, sie
sitzen ja auch in der Landesregierung, vielleicht dass sie das als Anliegen
mitnehmen, ob es nicht doch Mittel und Wege gibt, diese Ausbildungsmittel
wieder zu verwenden zur Finanzierung von Verbundausbildung. Sie würden Berliner
Jugendlichen einen großen Dienst erweisen. |
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