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Auszug - Das Flüchtlingswohnheim in der Zeughofstraße Gast: Frau Gunsenheimer, Leiterin
Frau Gunsenheimer berichtet über die gegenwärtige Situation im Wohnheim Zeughofstraße. Die BewohnerInnen waren in der Regel vorher in der Motardstr. untergebracht, z. Zt. sind es etwa 150, davon befinden sich die meisten noch im Asylverfahren, einige in der Duldung. Hauptherkunftsländer: Afghanistan, Iran, Irak, Türkei, Vietnam, Pakistan. Die Unterbringung erfolgt in 3- oder 4-Bettzimmern. Eine Familienetage befindet sich im Erdgeschoss, Viele Bewohner finden keine Wohnung, einige wollen zurzeit nicht umziehen. Der Anteil derer, die bereits länger in der Zeughofstr. wohnen, steigt, weil die Gruppe derer, die keine Wohnung finden, wie nie zuvor wächst. Eine Person mit Duldung wohnt bereits seit 8 Jahren im Haus, da sie einfach keine Wohnung findet.
Mit zwei Sozialarbeitern irakischer Herkunft, einer russischsprachigen Mitarbeiterin, der Präsenz anderer Sprachkompetenzen (u. a. Französisch), einer Gemeinschaftsküche, gemeinsamen Aufenthaltsräumen u. v. a. hat das Haus eine gute Infrastruktur und vor allem ein langjährig bewährtes Team, mit der Folge ausgesprochen weniger Konflikte. Es gibt eher wenige Kinder, die alle in den umliegenden Schulen untergebracht sind. Schwieriger ist die Unterbringung der Kleineren in KiTas, da manche Eltern sehr stark mit sich selbst beschäftigt sind, nicht gewohnheitsmäßig früh aufstehen und zum Teil noch zu wenig Vertrauen aufgebaut haben (Angst, dass ihre Kinder gestohlen werden). Für diese Kids gibt es einen Kindergarten/Spielzimmer im Haus, der unregelmäßig, weil entsprechend der Nachfrage genutzt wird. Die Eltern sind darin integriert, ein dauerhafter Kindergarten ist personell nicht möglich. Die Eltern haben zudem alle den KiTa-Gutschein, so dass der Aufbau von Vertrauen entscheidend ist (s. o.).
Die BewohnerInnen bewegen sich relativ häufig nach außen (Spielen im Görlitzer Park, Fitnesscenter u. a.), auch haben sie meist das S-Ticket der BVG. Im Gegensatz zur Motardstr., wo es Vollverpflegung plus Taschengeld gibt, gestalten die Asylbewerberinnen ihre Ernährung hier ausschließlich mit ihrem Bargeld selbst. Staatlicher Finanzierungssatz: 12,37 pro Tag.
Traumatherapien: Das Behandlungszentrum für Folteropfer ist sehr kooperativ, Xenion ist aber eindeutig überlastet, zumal die Therapien sehr lange dauern können. Auch muttersprachliche Therapien (insbesondere von IranerInnen und AfghanInnen nachgefragt) sind möglich. Die eigenen Erlebnisse sind auch Thema der Gespräche zwischen den BewohnerInnen im Haus. Insbesondere wenn die Therapien beginnen, brechen alle Verdrängungen mit Macht wieder auf und den Leuten geht es zunächst erst mal schlechter als zuvor.
Einige der früheren BewohnerInnen des Hauses kommen gelegentlich z.B. ins Frauencafé und erzählen, wie es bei ihnen weiter gegangen ist. Solche Kontakte sind hilfreich und werden vom Haus gefördert.
Der Neubau eines weiteren Wohnheims in der Franz-Künstler-Str. durch die Diakonie scheint aktuell noch nicht gesichert zu sein. |
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