Auszug - Fr. Köhler (Pol Dir 5) berichtet zu Ihrer Arbeit zur häuslichen Gewalt  

Frau Köhler berichtet sehr detailliert über ihre Arbeit im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und bezieht sich dabei auf den proaktiven Ansatz, die Wegweisung des Täters aus der gemeinsamen Wohnung und das Gewaltschutzgesetz. Es wird bei Fällen von häuslicher Gewalt generell Anzeige erstattet, auch wenn die betroffene Frau das nicht will. (Genauere Informationen finden sich in der neuaufgelegten Broschüre der GleichB  “Informationsbroschüre für Frauen und Mädchen in Gewaltsituationen”.)

Es gibt auch die Möglichkeit  die Sorgerechtsregelung zu ändern und eine Aussetzung und/oder Beschränkung des Umgangsrechts des Täters mit den Kindern/dem Kind zu erwirken.

Die meisten Anrufer/innen, die Fälle von häuslicher Gewalt telefonisch bei der Polizei anzeigen, sind Kinder, Nachbarn, am seltensten die betroffenen Frauen selbst.

Kinder, die häusliche Gewalt in der Familie erleben, sind immer latent auch von häuslicher Gewalt betroffen. Das neue Familienrecht sieht vor, dass hier das Jugendamt durch die Polizei automatisch eingeschaltet wird. (Kindeswohl)

Täter, die überwiegende Anzahl sind Männer werden in Obdachloseneinrichtungen, Männerhaus, Pensionen etc. untergebracht, manche kommen bei den Eltern oder bei Freunden unter.

Frau Seid bemängelt, dass die gewalttätigen Männer in Obdacheinrichtungen untergebracht werden und die Mitarbeiter/innen meist damit überfordert sind, weil sie nicht entsprechend qualifiziert sind. Es folgte eine angeregte Diskussion.

Frau Köhler stellt die Zahlen zur häuslichen Gewalt per Datei zur Verfügung.