Auszug - Ergebnisse der Untersuchung zur Zwangsverheiratung - Frau Koch-Knöbel berichtet  

 
 
Öffentliche Sitzung des Frauen- und Gleichstellungsausschuss
TOP: Ö 5
Gremium: Frauen- und Gleichstellungsausschuss Beschlussart: beantwortet
Datum: Mi, 02.07.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungsraum 1051
Ort: Yorckstr. 4-11
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Koch-Knöbel berichtet anhand von Folien über Zwangsverheiratungen in Berlin

Frau Koch-Knöbel berichtet anhand von Folien über Zwangsverheiratungen in Berlin.

 

Insgesamt sind 378 Fälle bekannt geworden. Die Dunkelziffer sei jedoch sehr hoch, der Übergang von Zwangsverheiratungen und arrangierten Ehen ist fließend. Kooperationspartner für Beratung und Unterstützung sind u. a. die Jugendämter, Polizei, JobCenter, Antigewaltprojekte, Frauenhäuser, Berliner AK gegen Zwangsverheiratung. Es wurden 214 Angaben zu den Nationalitäten gemacht, bei 113 von 378 betroffenen Mädchen, Frauen und Jungen lagen in 74 Fällen Verwandtschaftsbeziehungen zum zukünftigen Ehepartner vor, in 39 Fällen gab es keine verwandtschaftlichen Beziehungen. Die Altersstruktur liegt bei den 16 bis 18jährigen bei 38 %, 19 bis 21 bei 25 %, der Rest verteilt sich auf die übrigen Altersgruppen. Betroffen sind ebenfalls Jungen und junge Männer in 3 % der bekannt gewordenen Fälle.

 

Wo und durch wen die Mädchen und Frauen in Berlin verheiratet werden bleibt eine offene Frage. In Berlin finden die Eheschließungen durch den Iman statt, eine offizielle Eheschließung beim Standesamt ist nicht möglich, da ein Großteil der jungen Frauen minderjährig ist. Die Ehen bestehen von daher juristisch nicht.

 

Die Mitglieder diskutieren, dass ein Ziel sein sollte, die Imane als Bündnispartner zu gewinnen.

 

Frau Koch-Knöbel informiert weiter, dass die Frage nach der Religionszugehörigkeit von vielen nicht beantwortet wurde, obwohl sie im Fragebogen gestellt wurde.

Die Mitglieder diskutieren darüber, dass die Rolle der Religionsgemeinschaften eine wichtige Frage sei, um entsprechende Ansprechpartner ausfindig zu machen. Dieser Punkt sollte keineswegs außer acht gelassen werden.

 

Frau Hauser-Jabs bittet abschließend die Mitglieder, sich zu diesem Thema antragsrelevante Gedanken zu machen und zu überlegen, wie man die Imane hier als Gesprächspartner gewinnen kann.

 

 

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

 

 
 

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