Ich frage das Bezirksamt:
- Welche
Schulen im Bezirk haben wo und in welcher Größenordnung Schulgärten?
- Was
wird in den Schulgärten vorrangig angebaut/angepflanzt/angelegt, durch
wen, unter welcher Anleitung, wer trägt die Kosten und wem kommen die
Produkte zugute?
- In
welchem Zustand befinden sich die Schulgärten, gibt es ungenutzte Areale
und wie wird perspektivisch mit den Schulgärten im Bezirk verfahren?
Frau
Herrmann:
Schulgärten bestehen hauptsächlich noch an den
Grundschulen, die über die erforderlichen Freiflächen verfügen. Nach dem
Musterraumprogramm ist bei Schulneubauten an Grundschulen eine Fläche von 400
m2, an Oberschulen von 480 m2 vorgesehen. Da es sich bei den Schulen im Bezirk
um Bestandsbauten handelt, werden die Richtlinien an vielen Standorten nicht
erfüllt.
Im OT Friedrichshain stehen den Grundschulen und
Oberschulen der Schulgarten in der Persiusstrasse, welcher sich im Fachvermögen
der Senatsverwaltung Wissenschaft und Forschung befindet, zur Verfügung. Auch
dieses Angebot wird nur in einem sehr geringen Umfang von den umliegenden
Schulen genutzt. Eine detaillierte Übersicht zu den tatsächlich sich im Bezirk
befindlichen Schulgärten, liegt nicht vor.
Zu 2:
Nach Rücksprache mit der Senatsverwaltung konnte eindeutig
geklärt werden, es gibt das Unterrichtsfach „Schulgarten“ nicht mehr. Es
handelt sich daher um ein zusätzlich bzw. ergänzendes Angebot für den
Sachkunde- bzw. Biologieunterricht. Im Rahmen des Unterrichtes erfolgt die
Anleitung durch die enstpr. Fachlehrer, im außerunterrichtlichen Bereich durch
die Erzieher. Angepflanzt werden vorrangig saisonbedingte Gemüsesorten und Kräuter.
Die Kosten werden aus den laufenden Schulhaushaltes der einzelnen Schulen
abgesichert und die Produkte verbleiben bei den SchülerInnen.
Zu 3:
An den Schulen, die das Angebot „Schulgarten“ im
Unterrichtsplan bzw. im Freizeitbereich anbieten, befinden sich die Flächen in
einem ordentlichen Zustand, also freiwillig anbieten. Ungenutzte Areale gibt es
in der Regel nicht, da viele Grundschulen nicht über die standardgemäßen
Freiflächen verfügen. Dabei handelt es sich vorrangig um Standorte, die
aufgrund der Lage nicht erweiterungsfähig sind. Zentrale Schulgartenflächen
werden erfahrungsgemäß von den Schulen nicht in Anspruch genommen und da es
sich nicht um ein Pflichtfach handelt, sollte es auch weiterhin den Schulen
überlassen werden, enstpr. Flächen für die Schulgartenarbeit vorzuhalten und
eine konkrete Bedarfsmeldung von Schulen liegt nicht vor. Kann ihnen aber
sagen, dass ich bei meinen Vorortbesuchen, die ich ja regelmäßig mache an den
unterschiedlichen Schulen. Wenn ein Schulgarten da ist, dann sehen die
eigentlich sehr gut aus, also muss ich wirklich sagen und werden auch
vorbildlich gepflegt, aber das Niveau unser Städtepartnerschaft in Nikaragua
von Raffael ..., wo wirklich ganz besonders drauf geachtet wird, dass jede
Schule auch ein Schulgarten hat, auch unter dem Aspekt der gesunden Ernährung.
Da sind wir noch ein bisschen weit entfernt.
Frau Waldukat:
Das Problem für die Schulen sind ja die Sommerferien. Wie
kann über die Schulen gesichert werden, dass in den Sommerferien die
Schulgärten enstpr. gepflegt werden können und jetzt welche Aktivitäten.
Frau Herrmann:
Über unsere Schulgärten habe ich mir tatsächlich so
richtig Gedanken gemacht. Deswegen finde ich ja die Anfrage auch nicht
verkehrt. Ich habe ja gerade von Nikaragua gesprochen, wo da noch mal ganz
anders mit umgegangen wird. Ich kann es ihnen nicht sagen. Es wird sicherlich
ehrenamtlich organisiert werden, an der einen oder anderen Schule, vielleicht
so eine Art Feriendienst – keine Ahnung. Werden sicherlich auch Hausmeister
machen. Freiwillig, so und es werden wahrscheinlich auch Gärten einfach
verdorren. Ob es enstpr. Sprenganlagen gibt, theoretisch wäre das eine
Möglichkeit, glaube ich eher nicht. Also, ich habe in keinem Schulgarten so
eine Hitecanlage gesehen. Ja, die meine ich, die automatische
Berieselungsanlage.
Herr Assatzk:
Ich bin nicht Mitglied des Schulausschusse und deshalb
meine Frage. Wie bewertet das BA die Tatsache, dass Schulgarten als Fach
praktisch nicht mehr existiert.
Frau Herrmann:
Ja, die Bewertung – kommt schon so ein bisschen raus, wo
ich auf unsere Partnerstadt verwiesen habe, wo tatsächlich sehr großen Wert
darauf gelegt wird, Schulgärten anzulegen. Ich denke, dass es gut und richtig
ist Schulgärten zu haben und ich finde auch, dieses ob es jetzt im Biologieunterricht,
wie auch immer Unterricht wieder als Unterrichtsfach tatsächlich eingeführt
wird, das finde ich eine richtige Zielstellung, also ich würde das
unterstützen.
Frau Sommer-Wetter:
Kann denn das BA eine Aussage machen, an unser demnächst
wieder ans Netz gehenden Grundschule Scharnweberstrasse, die Möglichkeit
besteht, ggf. einen Schulgarten einzurichten.
Frau Herrmann:
Dort ist eine kleinen Möglichkeit für einen kleinen
Garten. Das werden wir in die Elternbefragung mit einbeziehen.