Die Vernetzung der Schule mit kommunalen Einrichtungen (Kita, Hort, Seniorenheim,
Bahnhofsmission, Wärmestube, Suppenküche, Berliner Tafel, Behinderten-Einrichtung, DLRG, Sportvereine, Jugendfeuerwehr, THW-Jugend, Parteien, Kirchen u.a.) setzt voraus, dass Lehrkräfte den Kontakt herstellen und die SuS betreuen, besuchen und den Einsatz evaluieren und auswerten.
So etwas findet statt bzw. in Ansätzen von Schulen, die Service-Learning / Lernen durch Engagement durchführen.
An den Gymnasien tun das SuS aus eigenen Stücken in ihrer Freizeit nach dem Unterricht, am Wochenende oder in den Ferien.
Um Engagement und Beteiligung der Schülerschaft in und außerhalb der Schule zu fördern und zu betreuen, sollte die Bedeutung im Ethikunterricht thematisiert werden und mindestens zwei Lehrkräfte aus Poolstunden für ihren Einsatz mit Freistunden bedacht werden.
Kinder-Jugend-Büros / Kinder-Jugend-Beteiligungsbüros
KiJub, KJBb, KJBM, KJB, KiJuBü gibt es in den meisten Bezirken.
Sie sind personell in der Regel mit mindestens zwei Personen ausgestattet und behandeln eine Reihe von Projekten (Jugend-/Bürgerhaushalt, Kinder- & Jugendjury, U-18 Wahl, Kinderrechte, Feriensommer, …), die vor allen Dingen Jugendliche aus außerschulischen Organisationen und Einrichtungen ansprechen und aktivieren.
Aber es gibt auch einen engen, intensiven Kontakt zu den SV der Schulen durch die Betreuung und Beratung des BSA (Bezirksschülerausschuss) und damit zum BSB, LSA und LSB.
Nach der konstituierenden Sitzung durch Personen des Schulamtes übernimmt das Kinder- und Jugendbüro die Unterstützung.
Als intensives Instrument des Erfahrungsaustausches erweisen sich vom BSA organisierte SV-Vernetzungstage, die die Oberschulen zusammenführen.
Kinder- und Jugendparlament (KJP)
In Berlin gibt es lediglich zwei KJP, in Charlottenburg-Wilmersdorf (seit 2003) und Tempelhof-Schöneberg.
Ein Landes-Kinder-und Jugendparlament ist angedacht.
Das Besondere am KJP ist die Möglichkeit für Kinder und Jugendliche zu erleben, wie Anträge in die BVV (Bezirksverordnetenversammlung) zur Umsetzung und Realisierung weitergeleitet werden.
Das unterscheidet das KJP gravierend vom BSA, BSB und den Landesgremien.
Deutschlandweit gibt es KJP in mehreren Bundesländern auf verschiedenen Ebenen. Sie funktionieren unterschiedlich.
Das KJP Marburg führt die Sitzungen nachmittags erst ab 16:30 Uhr durch und verhindert so Unterrichtsausfall. Bei fünf und mehr Sitzungen ist das besonders für Gymnasiasten in den oberen Klassen durchaus ein Punkt. Außerdem liegt echtes Engagement vor, wenn es zum Nachmittagseinsatz kommt.
Die Wahl ins KJP erfolgt auf verschiedenen Wegen. Am sinnvollsten erscheint sie, wenn sie aus der SV heraus geschieht und nicht getrennt. Sie ermöglicht dann einen viel intensiveren anregenderen Informationsfluss in beide Richtungen. (KJP SV)
Würdigung von Schülerengagement: Berliner Schüler-FreiwilligenPass
In Berlin wird bürgerschaftliches Engagement seit 2005 durch eine Urkunde des Regierenden Bürgermeisters (Berliner FreiwilligenPass) gewürdigt. Zuständig für die Ehrungsveranstaltung ist die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und wurde zunächst zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, durchgeführt.
Seit 2014 kommt es zu reinen Schülerveranstaltungen am Ende des Schuljahres und zu einer Kooperation mit der Senatsverwaltung Bildung, Familie und Jugend und der Senatskanzlei.
Demokratietag
Mehrere Bundesländer veranstalten für Kinder- und Jugendliche den Demokratietag.
In Rheinland-Pfalz hat er eine lange Tradition und fand zum 13. Mal statt.
Dass er für die Schülerschaft und Jugend in Rheinland-Pfalz ein ganz besonderes Ereignis darstellt, ist die Tatsache, dass es sich die Ministerpräsidentin und die mit Schule und Jugendarbeit beschäftigten Minister*innen nicht nehmen lassen, der Veranstaltung von 9:00-16:00 Uhr ein besonderes Gepräge zu geben.
Der Demokratietag gliedert sich in drei Teile: Aktionsbühne (Grußworte, Diskussionen, Schülerdarbietungen usw.), Workshops mit 30 Organisationen und Markt der Möglichkeiten mit über 60 Ausstellern.
Er wird unterstützt vom Landtag, der Staatskanzlei, mehreren Ministerien, Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung, ZDF, SWR, DeGeDe, Bertelsmann-Stiftung, Ebert-Stiftung, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Landesjugendring u.a.
Es nehmen seit Jahren über 600 SuS / Jugendliche teil und wirken mit den gemachten Erfahrungen in die Schulen und Jugendorganisationen hinein.
Großes Engagement und rege Beteiligung die Folge!