Stolpersteine Wittelsbacher Straße 26

Hauseingang Wittelsbacher Str. 26, 2014

Hauseingang Wittelsbacher Str. 26, 2014

Diese Stolpersteine wurden am 24.3.2014 verlegt.

Stolperstein Dr. Ernst Philip, 2014

Stolperstein Dr. Ernst Philip, 2014

HIER WOHNTE
DR. ERNST PHILIP
JG. 1872
„SCHUTZHAFT“ 1938
SACHSENHAUSEN
DEPORTIERT 11.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 26.11.1942

Ernst Philip ist am 25. Juli 1872 in Duisburg geboren. Er war in Amtsgerichtsrat in Berlin und wohnte mit seiner Ehefrau Helene in der Wittelsbacher Straße 26. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde Philip aus dem Amt gejagt wie alle beim Staat beschäftigten Juristen, die Juden waren. Bis zum 29. November 1938, wahrscheinlich seit der Pogromnacht 9./10. November, war Ernst Philip im Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin eingesperrt, wurde dann aber wieder freigelassen.

Vor ihrer Deportation wurde das Ehepaar Philip in die Emser Straße 19/20 umquartiert.
Am 11. August 1942 wurden sie dann nach Theresienstadt deportiert, wo er am 26. November 1942 umkam. Auf dem von zwei Ärzten und einem „Leichenbeschauer“ unterzeichneten Totenschein stand als Todesursache: Lungenentzündung. Seine Frau Helene sei in Theresienstadt am Leben.

Auf einer Gedenktafel im Haus des Deutschen Richterbundes in Berlin, die im Oktober 2010 enthüllt wurde, ist der Name Ernst Philip verewigt.

Stolperstein Helene Philip, 2014

Stolperstein Helene Philip, 2014

HIER WOHNTE
HELENE PHILIP
GEB. MEYER
JG. 1881
DEPORTIERT 11.8.1942
THERESIENSTADT
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET

Helene Philip geb. Meyer ist am 6. Dezember 1881 in Berlin geboren. Sie war die Ehefrau des Amtsgerichtsrats Ernst Philip.

Am 11. August 1942 wurde sie zusammen mit ihrem Mann aus der ihnen zugewiesenen vorübergehenden Wohnung in der Emser Straße 19/20 zuerst in eine Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße 26 und dann vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt gebracht. Am 16. Mai 1944, ihr Mann war schon 18 Monate vorher gestorben, wurde sie von dort in das Konzentrationslager Auschwitz weiterdeportiert, wo sie ermordet worden ist.

Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf