Stolpersteine Dernburgstr. 55

Hauseingang Dernburgstr. 55

Hauseingang Dernburgstr. 55

Diese Stolpersteine wurden am 28.06.2011 verlegt.

Stolperstein Franz Oskar Breit

Stolperstein Franz Oskar Breit

HIER WOHNTE
FRANZ OSCAR
BREIT
JG.1877
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
2.2.1942

Stolperstein Lucie Regina Graetz

Stolperstein Lucie Regina Graetz

HIER WOHNTE
LUCIE REGINA
GRAETZ
GEB. GUMPERT
JG. 1883
DEPORTIERT 29.1.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Stolperstein Gertrud Heilbronner

Stolperstein Gertrud Heilbronner

HIER WOHNTE
GERTRUD
HEILBRONNER
GEB. BRODZIAK
JG. 1885
DEPORTIERT 13.6.1942
ERMORDET IN
SOBIBOR

Stolperstein Eugen Joseph

Stolperstein Eugen Joseph

HIER WOHNTE
EUGEN JOSEPH
JG. 1882
DEPORTIERT 29.11.1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Stolperstein Margarete Lissauer

Stolperstein Margarete Lissauer

HIER WOHNTE
MARGARETE
LISSAUER
GEB. LESSER
JG. 1880
DEPORTIERT 1.11.1941
LODZ / LITZMANNSTADT
ERMORDET 9.5.1942
CHELMNO / KULMHOF

Margarete Bertha Lissauer wurde am 31. August 1880 in Berlin geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Hermann Lesser und seiner Ehefrau Henriette, geb. Sobersky. Margarete hatte einen älteren Bruder, Otto Jacob, geboren am 13. Dezember 1876. Über die Schulausbildung und einen beruflichen Werdegang von Margarete Lissauer ist nichts bekannt. In ihrer Vermögenserklärung vom 23. Oktober 1941 gibt es die Angaben „ohne Beruf“ und „keine Beschäftigung“.

1904 heiratete Margarete Lesser den Physiker und Doktor der Philosophie Walter Lissauer, geboren am 4. November 1881. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Der Sohn Herbert Wolfgang wurde am 16. April 1905 in München geboren, wo die Familie eine Zeitlang lebte. Die Tochter Dorothea wurde am 1. Juli 1908 in Berlin-Charlottenburg geboren. Im Mai 1914 wurde die Ehe von Margarete und Walter Lissauer geschieden.

Seit 1911 bewohnte Margarete Lissauer mit ihren Kindern eine Fünf-Zimmer-Wohnung im Haus Dernburgstraße 55.
Margarete verfügte über ein eigenes Vermögen, das ihr ein unabhängiges Leben ermöglichte. Von diesem bürgerlichen Wohlstand zeugten Stiche von Dürer, Goya und Menzel, die in ihrer Wohnung hingen.

Tochter Dorothea, die Röntgenassistentin geworden war, verstarb schon im Alter von 24 Jahren, am 30. August 1932. Als erwachsene Frau hatte sie in der Witzlebenstraße 2, in der Nähe der Mutter gelebt.

Über das Leben von Margarete Lissauer während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ist kaum etwas bekannt. Ihrem Sohn gelang 1933 die Flucht nach Südafrika, wo er sich als H.W. Lissower ein neues Leben aufbauen konnte. Sie selbst musste im Mai 1941 ihre Wohnung in der Dernburgstraße aufgeben und wohnte bis zu ihrer Deportation zur Untermiete in der Neuen Kantstraße 28 bei Sara Janson, wo noch weitere Untermieterinnen lebten, die dann zusammen mit ihr deportiert wurden.
Am 3. Oktober 1941 wurde ihr Vermögen aufgrund einer Verfügung der Gestapo eingezogen.

Margarete Lissauer wurde mit dem „4. Osttransport“ am 1. November 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Łódź deportiert.
Zwischen dem 4. und 15. Mai 1942 wurden alle deutschsprachigen Einwohner:innen des Ghettos in das Vernichtungslager Kulmhof/Chelmno deportiert. Margarete Lissauer wurde am 9. Mai deportiert und sofort ermordet.

Biografische Zusammenstellung: Evelyn Krause – Kerruth

Quellen:
Landesarchiv Berlin; Entschädigungsamt Berlin, Brandenburgisches Landeshauptarchiv

Stolperstein Paul Müller

Stolperstein Paul Müller

HIER WOHNTE
PAUL MÜLLER
JG.1884
DEPORTIERT 5.1.1945
ERMORDET IN
SACHSENHAUSEN