Stolperstein Meinekestraße 25

Hausansicht Meinekestr. 25

Der Stolperstein für Gertrud Joachimsohn geb. Laskowitz wurde am 30. September 2010 verlegt.

Stolperstein für Gertrud Joachimsohn

Stolperstein für Gertrud Joachimsohn

HIER WOHNTE
GERTRUD
JOACHIMSOHN
GEB. LASKOWITZ
JG. 1875
DEPORTIERT 26.6.1942
MINSK
ERMORDET

Gertrud Joachimsohn geb. Laskowitz ist am 17. November 1875 in Berlin geboren. Sie war mit einem Mann namens Joachimsohn, eines häufiger vorkommenden Familiennamens, verheiratet. Er ist vor 1939 gestorben.
1939 war sie bei der Volkszählung am 17. Mai unter dieser Anschrift nicht gemeldet. Ein Gedenkstein für sie wurde hier verlegt. Eigentümerin des Hauses war eine Frau namens A. Kugel, die 1941 in Amsterdam lebte.

Gertrud Joachimsohn ist am 26. Juni 1942 in einem Zug, der vom Güterbahnhof Moabit abging und 25 Wagen hatte, über Königsberg nach Minsk deportiert worden. Mit diesem Sondertransport kamen auf dem Güterbahnhof der weißrussischen Stadt 770 Menschen an, 202 aus Berlin (nach einer Aufzeichnung der NS-Behörden ein „Straftransport der Reichsvereinigung der Juden“). Darunter waren auch Cora Berliner und Paula Fürst, zu deren Gedenken Stolpersteine in Berlin verlegt worden sind. Die meisten Insassen des Todeszuges stammten allerdings aus Ostpreußen. Diejenigen, die keine Zwangsarbeit verrichten mussten, sind dort gleich nach der Ankunft ermordet worden. Eine von ihnen war wahrscheinlich die damals 66-jährige Gertrud Joachimsohn.

Ein Sohn, der seinen Vornamen nur mit „K“ angab und den Nachnamen „Ioakhimzon“ schrieb, hinterlegte bei Yad Vashem in Jerusalem 1955 ein Gedenkblatt auf Hebräisch. Darauf nannte er als Geburtsjahr seiner Mutter 1874. Die Inschrift des Stolpersteins ist dem Bundesarchiv entnommen.

Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Quellen: Bundesarchiv; Gottwald/Schulle: Die Judendeportationen, Wiesbaden 2005; Archiv der Gedenkstätte Yad Vashem.