Stolpersteine Niebuhrstr. 63

Hauseingang Niebuhrstr. 63, Foto: Bukschat&Flegel, 20.4.13

Hauseingang Niebuhrstr. 63, Foto: Bukschat&Flegel, 20.4.13

Die Stolpersteine für Albert Meyer, Berta und Peter Feuer, Recha Jacoby wurden am 27.10.2009 verlegt.

Der Stolperstein für Milly Jacoby wurde am 7.4.2010 verlegt.

Der Stolperstein für Walter Ruttin wurde am 29.10.2013 verlegt.
Der Stolperstein für Lotte Ruttin wurde am 1.4.2014 verlegt.

Stolperstein für Albert Meyer

Stolperstein für Albert Meyer

HIER WOHNTE
ALBERT MEYER
JG. 1863
DEPORTIERT 10.1.1944
THERESIENSTADT
ERMORDET 25.1.1944

Albert Meyer , geboren am 22. Juli 1863 in Breslau, wurde am 10. Januar 1944 nach Theresienstadt deportiert und dort am 25. Januar 1944 ermordet.

Stolperstein für Berta Feuer

Stolperstein für Berta Feuer

HIER WOHNTE
BERTA FEUER
GEB. MEYER
JG. 1907
DEPORTIERT 12.1.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Berta Feuer geb. Meyer, am 07.12.1907 in Leipzig und Peter Feuer , geboren am 11.12.1930 in Berlin, wurden am 12.1.1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Stolperstein für Peter Feuer

Stolperstein für Peter Feuer

HIER WOHNTE
PETER FEUER
JG. 1930
DEPORTIERT 12.1.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Stolperstein für Recha Jakoby

Stolperstein für Recha Jakoby

HIER WOHNTE
RECHA JACOBY
JG. 1886
DEPORTIERT 15.8.1942
RIGA
ERMORDET 18.8.1942

Recha Jacoby , geboren am 06.12.1886 in Belgard (Persante), wurde am 15.8.1942 nach Riga deportiert und dort am 18.8.1942 in den Wäldern von Bikernieki ermordet.

Stolperstein für Milly Jacoby

Stolperstein für Milly Jacoby

HIER WOHNTE
MILLY JACOBY
JG. 1884
DEPORTIERT 15.8.1924
RIGA
ERMORDET 18.8.1942

Milly Jacoby , geboren am 16.10.1884 in Belgard (Persante), wurde am 15.8.1942 nach Riga deportiert und dort am 18.8.1942 in den Wäldern von Bikernieki ermordet.

Stolperstein Walter Ruttin, Foto:H.-J. Hupka, 2014

Stolperstein Walter Ruttin, Foto:H.-J. Hupka, 2014

HIER WOHNTE
WALTER RUTTIN
JG. 1897
DEPORTIERT 1.3.1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 29.5.1943

Walter Ruttin wurde am 15. Juli1897 in Bielitz-Biala (Bielsko-Biala), damals in Schlesien, geboren. Im Jüdischen Adressbuch von 1931 Walter Ruttin stand mit der Anschrift Krumme Straße 62. Er hatte eine 1934 gegründete Tabakwarengroßhandlung, die 1939 liquidiert wurde, um die Ecke in der Sesenheimer Straße 7, dann in der Schillerstraße 34. Er war am 17.5.1939 (Volkszählung) in der Wilmersdorfer Straße 60/61 als Untermieter bei Serafine Gärtner gemeldet. Später wohnte er in der 200 Meter entfernten Niebuhrstraße 63, wo auch Lotte Ruttin wohnte, die allerdings im Adressbuch nicht eingetragen war. Dass beide am selben Tag deportiert wurden, lässt darauf schließen, dass sie zusammen gewohnt haben. Da im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam nur eine Karteikarte, aber keine Akten vorhanden sind, ist Näheres nicht mehr herauszufinden.

Auch ob Walter Ruttin der Vater oder der Ehemann von Lotte Ruttin war, ist nicht sicher. Die 22 Jahre Altersunterschied deuten darauf hin, dass sie die Tochter war. Im Berliner Adressbuch 1939 war eine Gertrud Ruttin mit einer Zigarrenhandlung in der Nürnberger Straße 77 verzeichnet – möglicherweise war sie seine Frau. Sie ist in den Deportationslisten allerdings nicht zu finden. Eine weitere Zigarrenhandlung führte Ernst Ruttin in der Kamminer Straße 31 – er könnte Walter Ruttins Bruder gewesen sein. Zur Familie gehörte wahrscheinlich auch Josef Ruttin, geboren am 14. Juli 1860 in Bielitz-Biala, von Dresden nach Theresienstadt deportiert und dort am 4. September 1942 umgebracht, und der Mediziner Erich Ruttin, 1880 ebenfalls in Bielitz-Biala geboren und 1940 in Wien gestorben.

Walter Ruttins zeitweilige Vermieterin Serafine Gärtner, die am 30. Mai 1904 in Czernowitz geboren wurde, ist am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert worden.

Adressbucheintrag von 1931

Adressbucheintrag von 1931

Auch ob Walter Ruttin der Vater oder der Ehemann von Lotte Ruttin war, ist nicht sicher. Die 22 Jahre Altersunterschied deuten darauf hin, dass sie die Tochter war. Im Berliner Adressbuch 1939 war eine Gertrud Ruttin mit einer Zigarrenhandlung in der Nürnberger Straße 77 verzeichnet – möglicherweise war sie seine Frau. Sie ist in den Deportationslisten allerdings nicht zu finden. Eine weitere Zigarrenhandlung führte Ernst Ruttin in der Kamminer Straße 31 – er könnte Walter Ruttins Bruder gewesen sein. Zur Familie gehörte wahrscheinlich auch Josef Ruttin, geboren am 14. Juli 1860 in Bielitz-Biala, von Dresden nach Theresienstadt deportiert und dort am 4. September 1942 umgebracht, und der Mediziner Erich Ruttin, 1880 ebenfalls in Bielitz-Biala geboren und 1940 in Wien gestorben.

Walter Ruttins zeitweilige Vermieterin Serafine Gärtner, die am 30. Mai 1904 in Czernowitz geboren wurde, ist am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert worden.

Stolperstein Lotte Ruttin, Foto:H.-J. Hupka, 2014

Stolperstein Lotte Ruttin, Foto:H.-J. Hupka, 2014

HIER WOHNTE
LOTTE RUTTIN
GEB. LEVY
JG. 1919
DEPORTIERT 1.3.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Lotte Ruttin , geb. Levy, wurde am 19. Dezember 1919 in Driesen in Brandenburg geboren. In der CentralVereins-Zeitung (CVZ), Blätter für Deutschtum und Judentum, am 9.6.1938 war Lotte Ruttin als Gesangsschülerin bei einem Konzert des Jüdischen Kulturbundes erwähnt.

CentralVereins-Zeitung (CVZ), Blätter für Deutschtum und Judentum, am 9.6.1938

CentralVereins-Zeitung (CVZ), Blätter für Deutschtum und Judentum, am 9.6.1938

Walter und Lotte Ruttin haben zum Zeitpunkt ihrer Deportation wohl gemeinsam in der Niebuhrstraße 63 gelebt. Sie sind am 1. März 1943 beide vom Bahnhof Grunewald nach Auschwitz deportiert worden. Walter Ruttins Todestag war der 29. Mai 1943. Das Datum, wann Lotte Ruttin ermordet wurde, ist unbekannt.

Recherchen: Judith Kessler