Stolpersteine Badensche Straße 14

Hauseingang Badensche Str. 14

Diese Stolpersteine wurden am 8.6.2009 verlegt.

Stolperstein Sofie Meyer

Stolperstein Sofie Meyer

HIER WOHNTE
SOFIE MEYER
GEB. STERN
JG. 1865
DEPORTIERT 24.9.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 13.1.1943

Sofie Meyer geb. Stern wurde am 30. Januar 1865 in Bremen geboren. Als sie abtransportiert wurde, war sie verwitwet. Sie wohnte in der Badenschen Straße 14, wo eine Frau namens A. Meyer als Hauptmieterin im Adressbuch von 1939 eingetragen war. Als „letzte Adresse“ war allerdings Spichernstraße 21 eingetragen.

Am 24. September 1942 wurde Sofie Meyer im Alter von 77 Jahren über die Sammelstelle im ehemaligen jüdischen Altersheim Große Hamburger Straße 26 vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt deportiert und dort am 13. Januar 1943 ermordet. In der Todesurkunde wurde ein „Darmkatarrh“ als Todesursache genannt; dies war die damals übliche Umschreibung für die Folgen der grausamen hygienischen Lebensumstände in Theresienstadt, die auch Sofie Meyer noch einige Zeit ertragen musste.

Stolperstein Richard Meyer

Stolperstein Richard Meyer

HIER WOHNTE
RICHARD MEYER
JG. 1887
DEPORTIERT 26.2.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Richard Meyer wurde am 9. November 1887 in Kiel geboren. Richard Meyer war gehörlos und Lehrer an der Israelitischen Taubstummen-Anstalt (ITA) in Weißensee und langjähriger Vorsitzender des Vereins der ehemaligen ITA-Zöglinge. Bei der Volkszählung 1939 war er als verheiratet registriert. Vor seinem Abtransport 1943 wurde er zusammen mit Ruhama Meyer, geboren am 5. Juli 1910 in Istanbul, in die Uhlandstraße 141 umgesiedelt. Von dort kamen beide in die Sammelstelle Große Hamburger Straße 26.

Er wurde am 26. Februar 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet.

Stolperstein Ruhama Meyer

Stolperstein Ruhama Meyer

HIER WOHNTE
RUHAMA MEYER
GEB. MARKUS
JG. 1910
DEPORTIERT 26.2.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Ruhama Meyer geb. Markus wurde am 5. Juli 1910 in Konstantinopel/Istanbul (Türkei) geboren. Mit dem seltenen Namen Ruhama ist auch ein Kibbuz in der Wüste Negev im Süden Israels benannt. Wahrscheinlich war sie – trotz des gewichtigen Altersunterschieds von 23 Jahren – die Ehefrau von Richard Meyer, geboren am 9. November 1887 in Kiel, gewesen, beide waren jedenfalls 1939 in der gleichen Wohnung Badensche Straße 14 als „verheiratet“ im Melderegister eingetragen. Wie es kam, dass Ruhama in Konstantinopel zur Welt gekommen war, ist aus heutiger Sicht nicht erklärlich.

Bevor Ruhama Meyer zusammen mit Richard Meyer, von der Gestapo abgeholt wurde, mussten beide in die Uhlandstraße 141 umziehen. Von dort wurden sie zunächst in die Sammelstelle und dann zum Deportationsbahnhof Moabit gebracht. Sie wurde am 26. Februar 1943 in einem Zug mit 913 Menschen deportiert und in Auschwitz im Alter von 32 oder 33 Jahren ermordet.

In diesem Haus wohnten insgesamt 13 jüdische Menschen, die deportiert und ermordet worden sind. Unter ihnen war Rosalie Goldstein geb. Rosenthal, geboren am 13. November 1873 in Breslau. Sie war Untermieterin bei Meyers und wurde am 15. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert.

Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Quellen: Bundesarchiv (unvollständig), Informationen von Wolfgang Knoll.