Stolpersteine Hölderlinstraße 11

Hauseingang Hölderlinstr. 11

Hauseingang Hölderlinstr. 11

Diese Stolpersteine wurden am 21.08.2006 verlegt.

Stolperstein für Dr. Erich Salomon

Stolperstein für Dr. Erich Salomon

HIER WOHNTE
DR. ERICH SALOMON
JG. 1886
FLUCHT HOLLAND
DEPORTIERT 1944
THERESIENSTADT
AUSCHWITZ
ERMORDET 7.7.1944

Erich Salomon

Erich Salomon, der die Beinamen Franz Emil hatte, ist am 28. April 1886 in Berlin geboren. Seine Eltern waren der Bankier und Kommerzienrat Emil Salomon und seine Frau Therese, geb. Schüler. Zunächst studierte er Zoologie, dann Jura. 1915 promovierte er in Rostock. Im Adressbuch 1932 war er in der Hölderlinstraße 11 mit dem Zusatz Dr. jur. eingetragen, später auch als Journalist.

Nach einer Zeit der Kriegsgefangenschaft, einem Ausflug als Taxiunternehmer und einer Anstellung in der Werbeabteilung des Ullstein Verlags begann Erich Salomon zu fotografieren. Er wurde ein zu seiner Zeit berühmter Fotograf. Zu hochrangigen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen reiste er in die USA, wo er als erster Fotograf Aufnahmen im Weißen Haus machen durfte, nach Großbritannien, in die Schweiz, nach Deutschland und in viele andere Länder. In zahlreichen deutschen und internationalen Illustrierten erschienen seine Bildreportagen. Einen ausführlichen Artikel in englisch findet sich auch im Internet.

Artikel über Erich Salomon aus: „Leica. Fotografie International”, 6/94

Mit seiner Familie emigrierte er 1933 in die Niederlande, woher seine Frau Maggy stammte, und lebte dort in Den Haag in der Schoutenstraat 47. Dort konnte er anfangs unbehelligt wohnen, wurde aber 1943 von den deutschen Besatzern, die Jagd auf Juden machten, nach einer Denunziation aufgegriffen und verhaftet.

Deportiert wurde Erich Salomon aus dem Internierungslager Westerbork am 18. Januar 1944 nach Theresienstadt. In diesem Ghetto wurde er eingesperrt und am 16. Mai 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Dort ist er ermordet worden, sein Todesdatum ist am 7. Juli 1944 verzeichnet.

Unter den Pressefotografen war Erich Salomon eine Ausnahmeerscheinnung und ein Star.In der Berlinischen Galerie gibt es ein Erich-Salomon-Archiv mit über 10 000 Fotografien sowie sonstigem Archivmaterial. 1971 hat die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) einen Dr.-Erich-Salomon-Preis für außergewöhnliche bildjournalistische Arbeiten gestiftet. An sein Wohnhaus in Berlin-Charlottenburg wurde eine Gedenktafel angebracht.

Literatur und Werke von und über Erich Salomon finden sich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und in der Deutschen Digitalen Bibliothek.
2008 hat Philip Fazzini aus Hamilton in Ohio (USA), der sich als „Researcher“ eintrug, bei der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ein Gedenkblatt für Erich Salomon ausgefüllt.

Siehe auch den Online-Artikel vom Deutschlandfunk.

Stolperstein für Maggy Salomon

Stolperstein für Maggy Salomon

HIER WOHNTE
MAGGY SALOMON
GEB. SCHULER
JG. 1889
FLUCHT HOLLAND
DEPORTIERT 1944
THERESIENSTADT
AUSCHWITZ
ERMORDET 7.7.1944

Maggy Salomon, die mit dem Nachnamen Schuler zur Welt kam, ist am 11. Dezember 1889 in Rotterdam geboren und hatte die Staatsbürgerschaft der Niederlande. Sie war mit dem Fotografen Erich Salomon verheiratet. Der ältere Sohn, der 1913 geboren wurde, hieß Otto Erich und überlebte den Holocaust, er konnte nach London fliehen und starb am 3. Dezember 2006. Ihren jüngeren, 1920 geborenen Sohn nannten sie Dirk. Er kam mit seinen Eltern ums Leben.

Nach ihrer Flucht 1933 aus Berlin in die Niederlande, wo sie in Den Haag unterkamen und sich am Ende verstecken mussten, ist Maggy Salomon wie ihr Mann und ihr Sohn verraten worden. Aus dem Internierungslager Westerbork ist sie am 18. Januar 1944 nach Theresienstadt deportiert worden. Aus diesem Ghetto wurde sie und am 16. Mai 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Dort ist sie ermordet worden, das Todesdatum ist am 7. Juli 1944 verzeichnet.

Stolperstein für Dirk Salomon

Stolperstein für Dirk Salomon

HIER WOHNTE
DIRK SALOMON
JG. 1920
FLUCHT HOLLAND
DEPORTIERT 1944
THERESIENSTADT
AUSCHWITZ
ERMORDET 16.5.1944

Dirk Salomon ist am 11. November 1920 in Berlin geboren. Mit seinen Eltern ist er am 28. August 1933 in die Niederlande geflüchtet. In Den Haag ist er zehn Jahre später aufgespürt und festgenommen worden.

Vom 4. Mai 1943 bis 18. Januar 1944 war er im Sammellager Westerbork inhaftiert. Am 18. Januar 1944 wurde die Familie nach Theresienstadt in das dortige Ghetto deportiert. Dann, am 16. Mai 1944, wurde Dirk nach Auschwitz weiter deportiert. Sein Todesdatum wird mit 28. Februar 1945 angegeben. Er war nicht einmal 25 Jahre alt.

2008 hat Philip Fazzini aus Hamilton in Ohio (USA), der sich als „Researcher“ eintrug, bei der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem Gedenkblätter für Salomons ausgefüllt.

Texte: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf