Tennisanlage des LTTC Rot-Weiß

Tennisanlage Rot-Weiß, 21.7.2009, Foto: KHMM

Tennisanlage Rot-Weiß, 21.7.2009, Foto: KHMM

Der LTTC Rot-Weiß wurde am 28.4.1897 gegründet als Zusammenschluss der Spielvereinigungen Königgrätzer und Lutherstraße. LTTC steht für Lawn Tennis Turnier Club. Obwohl “Lawn” eigentlich “Rasen” bedeutet, hat der Club bisher nie ein Rasenturnier ausgetragen. Zunächst residierte der Club auf einem Platz in der Nähe der Nollendorfstraße. Um 1900 zog er nach Grunewald . Das Grundstück am Hundekehlesee erhielt er nach Fürsprache der Prinzessin Louise Sophie von Preußen für 750.000 Goldmark vom Forstamt. 1907 wurden die ersten Deutschen Meisterschaften auf der Anlage ausgetragen.
Das Clubhaus baute Paul Baumgarten 1958-59 als kubischen, langgestreckten Bau mit weit auskragendem, gefaltetem Flachdach. Das Terrain fällt zum See ab. Deshalb wurde die vordere Schmalseite des Hauses aufgeständert. Mit dem Garten ist das Gebäude durch großzügige Fensterfronten verbunden.
Seit 1979 wurden ausschließlich Damenturniere veranstaltet. 1984 wurde Steffie Graf Mitglied des Clubs. Besonders spektakulär war 1986 ihr Finalsieg über Martina Navratilova. 1996 wurden mit 20 Mio DM aus Lottomitteln ausfahrbare zusätzliche Tribünen gebaut, um die German Open hier zu halten. Der Centre Court fasst seitdem maximal 7000 Zuschauer.
Nach dem Rücktritt von Steffi Graf ging das Interesse von Besuchern und Fernsehanstalten am Turnier stark zurück, was zu großen finanziellen Problemen für den Deutschten Tennis Bund führte. Er veranstaltete das Turnier noch einige Jahre trotz der Defizite.
2004 verkaufte er die Rechte an der Veranstaltung an den Tennisverband von Katar. 2005 firmierte das Turnier als “Qatar TOTAL German Open” und 2006 als “Qatar Telecom German Open”. In diesem Jahr 2009 wird das Turnier erstmals nicht mehr in Berlin ausgetragen. Das katarische Konsortium verkaufte die Rechte an die Women’s Tennis Association WTA, die internationale Vereinigung professioneller Tennisspielerinnen, zurück. Sie hat das Turnier inzwischen nach Warschau vergeben.