Hilde-Ephraim-Straße

Hilde-Ephraim-Straße, 10.3.2010, Foto: KHMM

Hilde-Ephraim-Straße, 10.3.2010, Foto: KHMM

Die Straße wurde 2009 als Erschließungsstraße für die neue Villensiedlung auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Grunewald entlang der Trabener Straße angelegt und am 1.4.2010 nach Hilde Ephraim benannt.
Hilde Ephraim wurde am 1. April 1905 in Charlottenburg geboren. Sie hat als Fürsorgerin in der Stadt Brandenburg gearbeitet und kam 1931 zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschland SAPD, einer Links-Abspaltung von SPD-Mitgliedern, die nicht bereit waren, Kompromisse mit dem bürgerlichen Lager zu akzeptieren.
1933 wurde Hilde Ephraim wegen ihrer jüdischen Herkunft und ihres politischen Engagements aus dem Staatsdienst entlassen. Sie zog nach Berlin und schloss sich dem Untergrundkampf der SAP an. Sie wurde verantwortlich für die “Rote Hilfe” und kümmerte sich vor allem um die Familien von Verhafteten. Im Juli 1936 wurde sie selbst verhaftet, von Gestapo-Leuten schwer misshandelt und ein Jahr später vom Volksgerichtshof zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, die sie in Lübeck und Amberg absaß.
1940 wurde sie nicht aus der Haft entlassen, sondern bei der NS-“Euthanasie”-Aktion T4 in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz in Österreich verschleppt, wo sie am 20. September 1940 im Alter von 35 Jahren starb.