Bundesplatz

Bundesplatz von oben

Der angerähnliche Platz mit sechs Straßeneinmündungen erhielt seinen Namen gemeinsam mit der Bundesallee am 18.7.1950 anlässlich der Eröffnung des Bundeshauses. Von 1875 bis 1888 hieß er Straßburger Platz, danach Kaiserplatz. Im Süden wird er von der Stadtautobahn und Ringbahn überquert. Es gibt einen S-Bahnhof und einen U-Bahnhof.
1909 wurde ein Schmuckplatz angelegt mit einem Springbrunnen im Mittelrondell, drei Mittelflächen mit Zierbeeten und Randbepflanzung mit Laub- und Nadelgehölzern. 1967/68 wurde der Platz nach der Untertunnelung von Karl Schmid neu gestaltet. Die Gartenflächen wurden mit Ausnahme der Südspitze längs geteilt. Der Umbau folgte dem Leitbild der autogerechten Stadt. Damit wurde der Zugang erschwert und der Aufenthalt unattraktiv gemacht. Es entstanden unterschiedliche Gartenräume für Spielplätze, einen Rosengarten etc.

Bundesplatz, Südspitze mit Phönix, 9.7.2006

Bundesplatz, Südspitze mit Phönix, 9.7.2006

Im südlichen Teil wurde 1968 die Skulptur ‘Phoenix’ von B. W. Blank aufgestellt, gegenüber der Einmündung der Mainzer Straße die Winzerin von F. Drake.
Von 1987 bis 2012 haben die Dokumentarfilmer Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm für ihr filmisches Langzeitprojekt “Berlin Ecke Bundesplatz” Menschen begleitet, die rund um den Bundesplatz leben, ob Schornsteinfeger, Witwe, Musiker, Obdachloser, Zugabfertiger oder Anwalt. Entstanden sind insgesamt 21 Filme, die das Alltagsleben dieser 25 Jahre dokumentieren. Die Journalistin Claudia Lenssen erzählt in einem 2013 erschienen Buch Geschichten rund um das Projekt.

2011 entwickelte die Initiative Bundesplatz gemeinsam mit der Bauhaus-Universität Weimar unter Federführung des Stadtplaners und Architekten Prof. Wolfgang Christ und Prof. Harald Bodenschatz von der Technischen Universität Berlin Vorschläge zur Neugestaltung des Platzes, die auch eine Schließung des Tunnels vorsehen. Die Entwürfe wurden im Amerika-Haus ausgestellt.