Grunewald (Forst)

Blick über den Grunewald mit der Rundfunk-Sendeanlage des rbbs.

Blick über den Grunewald mit der Rundfunk-Sendeanlage des rbbs.

Der Grunewald ist ein rund 4.500 Hektar großes Waldgebiet im Südwesten des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf und im Nordwesten des Bezirkes Steglitz-Zehlendorf. Seine nördliche Hälfte gehört größtenteils zu Wilmersdorf und macht knapp die Hälfte der ehemaligen Bezirksfläche aus. Dazu gehören der Grunewaldsee, der Grunewaldturm , die Halbinsel Schildhorn , das Ökowerk , der Teufelsberg und der Teufelssee . Der nördliche Rand mit dem Funkturm , dem Jüdischen Friedhof und dem Britischen Soldatenfriedhof gehört zum Altbezirk Charlottenburg.

Das Gelände hieß früher “Teltowsche Heide”. Der Name “Grunewald” geht auf das 1542 von Caspar Theyß für Kurfürst Joachim II. errichtete Jagdschloss “Zum grünen Walde” zurück. Das Jagdschloss Grunewald gehört heute zum Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

Das beliebte Berliner Ausflugsgebiet erstreckt sich südlich der Heerstraße und wird im Westen durch die Havel begrenzt. Im Süden teilt die Bezirksgrenze zu Steglitz-Zehlendorf den Forst, im Osten bilden die Ortsteile Schmargendorf und Grunewald sowie die Siedlung Eichkamp und die Heerstraße die Begrenzung.

Im Ostteil wird der Forst von Nordost nach Südwest von der AVUS und der S-Bahntrasse geteilt. Am Havelufer im Westen verläuft in derselben Richtung die Havelchaussee in den Forst.

An dieser Straße liegen der Teufelsberg und das Naturschutzgebiet Teufelssee . Nördlich und südlich davon befinden sich die Naturschutzgebiete Postfenn und Sandgrube im Jagen 86. Weitere Naturschutzgebiete im Forst sind Barsee und Pechsee , das Hundekehlefenn und der südliche Grunewaldsee . Im Ostteil liegt die Große Grunewaldseenkette und ursprünglich lag auch die Kleine Grunewaldseenkette im Forst.

Der Forst war bis in das 19. Jh. ein als Teltower und Spandauer Heide bekanntes Waldgebiet im südwesten Berlins und erstreckte sich weit in die beiden ehemaligen Bezirke Charlottenburg und Wilmersdorf hinein. Als die Industrialisierung Berlin in eine dicht bewohnte Mietskasernenstadt verwandelte, ließen begüterte Berliner einige Teile des Waldes abholzen, um die Villensiedlungen zu errichten.

Schwere Zerstörungen richtete der Zweite Weltkrieg an. 44% des Baumbestandes wurden vernichtet. Nur etwa 350 Eichen aus dem 18. Jh. zeuen vom ursprünglichen Zustand des Waldes, der heute insgesamt unter Landschaftsschutz steht. Der Bund Deutscher Forstleute BDF hat den Grunewald zum Waldgebiet des Jahres 2015 erklärt, denn hier gelinge es besonders gut, die hohe Besucherzahl von bis zu 100 Millionen Waldspaziergängern pro Jahr mit Naturschutz und Forstnutzung in Einklang zu bringen.

Neben dem Teufelsberg gehören der Karlsberg mit dem Grunewaldturm und der Dachsberg am Weg zur Halbinsel Schildhorn zu den wenigen Erhebungen in Berlin.

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