Drucksache - 1286/5  

 
 
Betreff: Patenschaften in der Grünpflege aktiv unterstützen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Klose/Dalichow 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
12.09.2019 
35. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Umwelt, Natur- und Klimaschutz, Liegenschaften und Grünflächen Beratung
15.10.2019 
32. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur- und Klimaschutz, Liegenschaften und Grünflächen ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
24.10.2019 
37. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf hat in ihrer Sitzung am 24.10.2019 beschlossen:

 

"Das Bezirksamt wird aufgefordert zu prüfen, in welchen unserer Parkanlagen / Grünflächen das Konzept einer Blumen- / Baumpatenschaft analog der Rosen – Patenschaft im Volksgarten Wien bzw. einer Baumpatenschaft in den Hofgärten Wiens umgesetzt werden kann.

 

Der BVV ist bis zum 30. November 2019 zu berichten."

 

 

 

Das Bezirksamt teilt dazu Folgendes mit:

 

Das Bezirksamt hat zur Umsetzung des Beschlusses zwei Fragen geprüft:

  • Welche Anlagen des Bezirks sind mit den Wiener Anlagen vergleichbar?
  • Auf welche positiven Effekte kann man hoffen?

 

Sowohl der Volksgarten Wien als auch die anderen Hofgärten gehören zu den Österreichischen Bundesgärten, die wiederum Teil der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau sind. Ein wesentlicher Unterschied zu den bezirklichen Anlagen ist, dass die Bundesgärten Schließzeiten haben. Zurzeit hat der Volksgarten beispielsweise bis 17:30 geöffnet. Auch wenn dies für den Aspekt der Vandalismussicherheit ein klarer Vorteil ist, wird dieses Instrument in den bezirklichen Anlagen bewusst nicht angewendet.

 

Der Rosengarten des Wiener Volksgarten mit seinen über 3.000 Rosenstöcken ist ein herausgehobenes Merkmal und sucht in den bezirklichen Anlagen seinesgleichen. Eine solche Popularität und Bekanntheit ist ein entscheidender Faktor für die Akquise von Patenschaften. Etwas Vergleichbares findet sich in den bezirklichen Anlagen nicht.

 

Ausweislich eines Berichts des Österreichischen Rechnungshofs von 2018 (GZ 004.521/007–PR3/18, Seiten 31-36) gehören die Patenschaften (u.a. Ausstellung einer Patenschaftsurkunde und auf Wunsch ein Schild mit persönlicher Widmung) für Rosen (Laufzeit 5 Jahre, 70 Euro pro Jahr) und Bäume (Laufzeit 1 Jahr, 350 Euro pro Jahr) neben Führungen zu den beispielhaften Tätigkeiten der dortigen Öffentlichkeitsarbeit. In der Öffentlichkeitsarbeit der Österreichischen Bundesgärten waren im Berichtszeitraum 4 Personen beschäftigt.

 

Folgende Fallzahlen werden (a.a.O. S. 36) im Bericht angegeben:

 

 2013 2014 2015 2016

Patenschaften Rosen 60 100 138 133

Patenschaften Baum 0 1 0 1

 

Angesichts der Fallzahlen, des Fehlens entsprechenden Personals und des Fehlens von den Rosenstöcken im Wiener Volksgarten vergleichbaren und prominenten Pflanzungen, sieht das Bezirksamts keine Umsetzungsmöglichkeiten eines vergleichbaren Patenschaftsmodells.

 

Eine Patenschaft ist kein standardisierter Verwaltungsakt. Hier würden absehbar zwei unterschiedliche Erwartungshaltungen aufeinanderprallen. Auf der einen Seite stehen Bürger*innen, die eine einzelne, konkrete Pflanze im Blick haben (teils verbunden mit einem spezifischen ideellen Anliegen wie eine Hochzeit oder Geburt etc.), auf der anderen Seite Verwaltungsmitarbeiter*innen mit der Aufgabe, mit vorhandenen Mitteln möglichst effektiv die bezirklichen Grünanlangen sowie zigtausende Straßen- und Anlagenbäume zu betreuen. Eine wertschätzende Betreuung der Pat*innen einzelner Pflanzen nach dem im Antrag beschriebenen Vorbild wäre vor diesem Hintergrund nicht möglich.

 

An dieser Stelle sei abschließend auf die bereits bestehende Möglichkeit einer Baumspende im Rahmen der Stadtbaumkampagne hingewiesen, bei der Schilder der Spender*innen angebracht werden.

https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/stadtgruen/stadtbaeume/kampagne/de/spenden/

 

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten.

 

 

 

Reinhard Naumann Oliver Schruoffeneger

Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat

 

 
 

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