Drucksache - 1067/4  

 
 
Betreff: Modellprojekt "Legale Spraywand" in Charlottenburg-Wilmersdorf
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Verfasser:Dr.Vandrey/Wapler/Wieland 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
20.11.2014 
39. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Weiterbildung und Kultur Beratung
19.12.2014 
39. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur vertagt   
04.02.2015 
41. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Jugendhilfeausschuss Beratung
04.12.2014 
54. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Ausschuss für Bürgerdienste, Liegenschaften und Informationstechnologie Beratung
21.01.2015 
34. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Liegenschaften und Informationstechnologie vertagt   
18.02.2015 
35. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Liegenschaften und Informationstechnologie ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
19.02.2015 
42. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag
Dringlichkeitsbeschlussempfehlung
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die BVV möge beschließen:

 

Die BVV hat in ihrer Sitzung vom 19.02.2015 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, in Zusammenarbeit mit einem geeigneten Träger ein Modellprojekt „Legale Spraywand“ ins Leben zu rufen. Dabei geht es um die Ausweisung und Kartierung von geeigneten Flächen, auf denen legal Graffiti-Kunst aufgebracht werden kann, um insbesondere Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Kunst auf legale Art und Weise zu zeigen.

 

Hierbei können u. a. auch Aufrufe an die Bevölkerung z.B. an die Eigentümer von Garagen, Supermarktwänden etc. hilfreich sein oder die rechtliche Klärung mit den Eigentümern von Brückenunterführungen (Bund, Bahn) zur Bereitstellung von geeigneten Flächen.

 

Geprüft werden kann in diesem Zusammenhang, ob beispielsweise der fußläufige Rundweg um die Mierendorff-Insel mit seinen verschiedenen Begleit-Flächen an Brückenunterführungen oder Mauerbegrenzungen für ein Pilotprojekt „Spray-Way“ geeignet sein könnte.

 

In Zusammenarbeit mit bereits vorhandenen Street-Art-Workshop-Projekten in Berlin und/oder der Jugendkunstschule oder der Volkshochschule können gezielt Gestaltungs-Projekte ins Leben gerufen werden.

 

Der BVV ist bis zum 31.03.2015 zu berichten.

 

Judith Stückler

Bezirksverordnetenvorsteherin

 

Hierzu wird Folgendes berichtet:

 

Das Bezirksamt kann den Beschluss aufgrund der angespannten personellen und finanziellen Situation nicht in dem von der BVV gewünschten Umfang umsetzen.

 

Die Volkshochschule ist aktuell vorrangig mit der Durchführung von Deutsch-Kursen befasst (berlinweit die meisten) und hat keine zusätzlichen Kapazitäten.

 

Einige kleinere Projekte wurden allerdings bereits umgesetzt bzw. sind in Planung:

 

  • Die Spirale hat auf ihrem Abenteuerspielplatz eine Wand zur Verfügung gestellt. Da geeignete Gebäudeflächen an der Spirale kaum vorhanden sind, ist in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendparlament die Idee entstanden, großflächige Lastwagenplanen zu verwenden und diese anschließend als Wanderausstellung temporär an Zäunen öffentlicher Einrichtungen anzubringen.

 

  • Die Initiative am Bundesplatz hat das Äußere des Trafohäuschens auf dem Bundesplatz zum Sprayen an Jugendliche vergeben. Des Weiteren wurden in einem Projekt vor ca. 2 Jahren von der Vattenfall GmBH diverse Stromkästen als Sprayflächen überlassen.

 

  • Im Zusammenhang mit dem Insel-Rundweg wurden im August 2015 zwei Wände eines bezirkseigenen Lagerschuppens auf dem Grundstück Lise-Meitner-Straße 50 zur Verfügung gestellt. Das Kiezbüro hat das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Träger des Jugendclubs Kamminer Straße realisiert. Identifiziert werden konnte als weitere mögliche Spraywand eine Mauer am Grundstück Gaußstraße 1. Diese befindet sich jedoch nicht im Besitz des Bezirksamtes, so dass dazu erst Gespräche mit dem Eigentümer zu führen sind, deren inhaltlicher und zeitlicher Ausgang zunächst nicht konkretisierbar ist. Ferner befindet sich in der Grünanlage Richard-Wagner-Straße 38-40 eine Wand, die zum Sprayen freigegeben ist.

 

  • Das Bezirksamt hält die Betonfläche unter der Bundesautobahn an der Skaterbahn am Heidelberger Platz für geeignet. Ob diese Fläche genutzt werden darf, ist noch offen. In einem Treffen mit interessierten Jugendlichen sollte zunächst ein Konzept erarbeitet werden, um eine Prüfung veranlassen zu können.

 

 

Für weitere, neue Sprayflächen im Bezirk ist folgendes Procedere angedacht: Sollte in der Zusammenarbeit der Schulen oder Jugendclubs mit den Kindern und Jugendlichen ein Interesse an einer Spraywand entstehen, so wird dies an die SE Facility Management übermittelt. Diese prüft dann baufachlich die entsprechende Immobilie im Bezirkseigentum. Sollte keine Wand gefunden werden können, so kann mit den Beteiligten auch die Möglichkeit von Cellograf (Graffiti auf gespannter Folie) erörtert werden.

 

Für ein derartiges Projekt besteht die Möglichkeit, eine Förderung aus dem Projektfonds kulturelle Bildung in einer Höhe bis zu 3000 € zu beantragen. Hierzu muss die antragstellende Bildungseinrichtung gemeinsam mit einem/r Künstler/in ein Konzept beim Fachbereich Kultur einreichen, im dem möglichst Jugendliche von dem/r Künstler/in bzw. dem/der Kunstpädagogen/in als Peer-to-peer-Vermittler ausgebildet werden, um im weiteren Verlauf des Projektes auf den zu Verfügung stehenden Flächen eigene Aktionen zu starten.

 

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten.

 

 

 

 

Reinhard Naumann                            Dagmar König

Bezirksbürgermeister                            Bezirksstadträtin

 

 


 

 
 

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