Auszug - Mietwohnhaus Fasanenstraße 62 unter Denkmalschutz stellen  

 
 
71. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
TOP: Ö 11.1
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Mi, 08.07.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Minna-Cauer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
1346/4 Mietwohnhaus Fasanenstraße 62 unter Denkmalschutz stellen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Ausschuss für Stadtentwicklung 
   
Drucksache-Art:DringlichkeitsbeschlussvorschlagVorlage zur Kenntnisnahme
 
Beschluss
Abstimmungsergebnis


 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung

empfiehlt der BVV,

die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, das Landesdenkmalamt aufzufordern, zu prüfen, ob das Mietwohnhaus in der Fasanenstraße 62/Schaperstraße 22 als Baudenkmal in die Denkmalliste aufgenommen werden kann.

 

Der BVV ist bis zum 31.08.2015 zu berichten.

 

 

Begründung:

Empfehlung der Expertengruppe des Denkmalbeirats der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf:zum Denkmalschutz für das Haus Fasanenstr. 62/Schaperstr. 22, 10719 Berlin:

 

Das Mietwohnhaus Fasanenstraße 62/Schaperstraße 22 in Berlin-Wilmersdorf ist 1980-84 nach den Plänen des Architekten Gottfried Böhm (*1920) gebaut worden. Gottfried Böhm, der vor allem im Rheinland bedeutende Kirchenbauten errichtet hat, ist auch in Berlin mit einigen Bauten vertreten: mit der Wohnbebauung am Prager Platz (1987), dem Kaufhaus Peek & Cloppenburg (1994/95) an der Tauentzienstraße und der Helios-Klinik (1989-99) in Zehlendorf, in Potsdam mit dem Hans-Otto-Theater (1995-2006). G. Böhm wurde 1986 mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet und ist seit 1968 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

 

Das achtgeschossige Wohnhaus am Fasanenplatz ist ein außergewöhnliches Laubenganghaus: Um einen achteckigen, mit einem Glasdach gedeckten Innenhof ziehen sich Laubengänge, von denen aus die Wohnungen in den Obergeschossen zugänglich sind. Dadurch wird das Eckgrundstück Fasanenstraße/Fasanenplatz/Schaperstraße optimal erschlossen. Die Fassaden sind mit sechs Runderkern und den französischen Fenstern sehr repräsentativ gestaltet. Der Baukörper scheint über den zwei Sockelgeschossen zu schweben. Das Haus schließt die Altbebauung der Schaperstraße wirkungsvoll ab. Die Fassade zum Fasanenplatz mit den beiden Runderkern antwortet auf die entsprechende Fassade des Hauses Fasanenstraße 60/Meierottostraße 1 an der Südseite des Fasanenplatzes.

 

Die 24 Wohnungen umfassen zwölf 3-Zimmer-Wohnungen, vier 3½-Zimmer-Wohnungen und acht 4-Zimmer-Wohnungen. Am Eingangsbereich der Wohnungen befinden sich der Schlafbereich (Eltern- und die Kinderzimmer mit Bad) und der Zugang zur Küche. Von der Diele aus gelangt man in den Wohnbereich (Küche, Essen, Wohnen). Der Wohnbereich zeigt offene Grundrisse mit fließenden Raumübergängen und öffnet sich jeweils zu einer Loggia hin. 

 

Die Wohnanlage bietet für die Bauzeit anspruchsvolle Wohnungsformen und fügt sich mit ihrem Baukörper in die vorhandene historische Randbebauung am Fasanenplatz vorzüglich ein.

 

Die Expertengruppe des Denkmalbeirats empfiehlt nachdrücklich die Eintragung des Wohnhauses Fasanenstraße 62/Schaperstraße 22 in Berlin-Wilmersdorf als Baudenkmal in die Denkmalliste Berlin wegen seiner herausragenden künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung und des Interesses der Allgemeinheit an seiner Erhaltung (siehe Literaturliste).

 

Dr. Ursel Berger, Werner Jockeit, Dr. Ute Langeheinecke, Antje Solmsdorf, Dr. Dietrich Worbs

Berlin, 28.6.2015

 

Literatur:

 

- Ru [Peter Rumpf]:

  Zwei Berliner Ecken. 1. Fasanenstraße/Schaperstraße; 2. Uhlandstraße/Pariser Straße.

  In: Bauwelt, Berlin, 75. Jg. (1984) H. 37, S. 1586-1588; 1589-1591.

 

- O.V.:

  Wohngebäude am Fasanenplatz in Berlin. In: Baumeister, München, 83. Jg. (1986) H. 10, S. 35-37.

 

- Martin Wörner, Doris Mollenschott, Karl-Heinz Hüter:

  Architekturführer Berlin. Berlin 1991, S. 99, Objekt Nr. 158.

 

- Josef Paul Kleihues, Jan Gerd Becker-Schwering, Paul Kahlfeldt (Hg.):

  Bauen in Berlin 1900 – 2000. Berlin 2000, S. 354.

 

- Rolf Rave:

  Bauen seit 1980 in Berlin. Berlin 2005, Objekt Nr. 743.

 

 

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:              einstimmig              dagegen:                       Enthaltung:             

 
 

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