Die Architektur jüdischer Gemeinschaften in Berlin bis 1945

Wie bereits in der Zeitschrift aktuell vom Dezember 2005 berichtet wurde, erforscht eine deutsch-israelische interdisziplinäre Arbeitsgruppe die Architektur jüdischer Gemeinschaften in Berlin bis 1945. In einer Datenbank wurden bisher rund 900 Bauten unterschiedlichen Typus’ erfasst, darunter unter anderem Synagogen, Ritualbäder, Kinderkrippen, -gärten, -horte, Krankenhäuser, Alten- und Kinderheime. Ziel ist es, alle Gebäude in einen Stadtplan einzuzeichnen und so die Entwicklung der „jüdischen Topographie“ in Berlin sichtbar zu machen.

Die Wissenschaftler forschen in relevanten Archiven nach Bauzeichnungen, Fotos und Dokumenten zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Bauten. Leider sind zu zahlreichen Gebäuden keine oder nur wenige Unterlagen erhalten, z. B. Waisenhaus Weinbergsweg 13, Lehrlingsheim Mühlenstraße 24, Synagoge Berliner Straße 91 (Hohenschönhausen), Synagoge Brunnenstraße 33, Synagoge Frankfurter Allee 85, Synagoge und Ritualbad Gipsstraße 12a, Verwaltungsgebäude Rosenstraße 2-4, Lehrhaus und Synagoge Heidereutergasse 4-5, Ritualbad Bleibtreustraße 2, Schule Wilsnacker Str. 27 (Moabit) und viele mehr.

Gerade aus diesem Grund sind das Centrum Judaicum und seine Partner auf die Mithilfe von Zeitzeugen und deren Familien angewiesen und bitten darum, sich zu melden.


Daniela Gauding (Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum)
Chiffre 108315