Angebote speziell für wohnungslose Frauen

Frauen verschiedener Ethnien

Frauen sind in steigendem Maße von Wohnungs- und Obdachlosigkeit betroffen. Ihre Lebenslagen unterscheiden sich von der von wohnungslosen Männern und stellen andere Anforderungen an eine bedarfsgerechte Hilfe. Berlin hält daher Angebote speziell für wohnungslose Frauen bereit, um deren besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden. Sie berücksichtigen die spezifischen Lebenssituationen von Frauen.

Personenbezogene Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII

Ist die Überwindung besonderer Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten nur mit Unterstützung möglich, kommen personenbezogene Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII in Betracht.

Ziel der Hilfen ist es, die Betroffenen zur Selbsthilfe zu befähigen, die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen und die Führung eines menschenwürdigen Lebens zu sichern. Die Hilfesuchenden sind verpflichtet, nach eigenen Kräften an der Überwindung der besonderen sozialen Schwierigkeiten mitzuwirken.

Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII sind bei vorliegendem Hilfebedarf und erkennbarem Veränderungswillen der Hilfesuchenden sowie der sozialleistungsrechtlichen Voraussetzungen zu gewähren. Die Zuständigkeit zur Klärung des Hilfebedarfs obliegt der zuständigen bezirklichen Fachstelle Soziale Wohnhilfe.

Insgesamt bestehen mit 49 Leistungserbringern 127 Vereinbarungen gemäß §§ 76 SGB XII; davon bieten sechs Leistungserbringer 238 Plätze ausschließlich für Frauen an. Diese können bei Bedarf ausgeweitet werden.

Die Leistungserbringer sind:

Housing First für obdachlose Frauen

Bei Housing First für Frauen in Berlin erhalten von Wohnungslosigkeit und/oder Obdachlosigkeit betroffene Frauen und Mütter mit ihren Kindern schnellstmöglich eigenen Wohnraum mit eigenem Mietvertrag. Gleichzeitig erhalten sie ein verlässliches Beratungsangebot von einem multiprofessionellen Team.

  • Housing First für alleinstehende Frauen & Frauen mit Kindern
    Träger: Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Berlin
    Müllerstraße 126, 13349 Berlin-Wedding
    sowie
    Großbeerenstraße 17a, 10963 Berlin-Kreuzberg
    Telefon: 030 477532626
    E-Mail: housingfirst@skf-berlin.de
    www.housingfirst-frauen.berlin

Alle anderen Housing First-Projekte in Berlin richten sich an erwachsene wohnungslose Menschen jeglichen Geschlechts. Entsprechend ihrer jahrelangen Expertise in der Versorgung von Menschen mit spezieller Vulnerabilität setzen einige Projekte hierbei entsprechende Schwerpunkte. Weitere Informationen

Geschütztes Marktsegment

Das Geschützte Marktsegment hilft Menschen, die aufgrund von Mietschulden kurz vor der Räumung ihrer Wohnung stehen oder aber bereits wohnungslos sind und sich auf dem freien Wohnungsmarkt nicht selbst mit Wohnraum versorgen können. Dazu haben die Wohnungsunternehmen, Bezirksämter und das Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo) einen Kooperationsvertrag geschlossen, jährlich 1.350 Wohnungen zur Verfügung zu stellen.

Neben den bezirklichen Sozialen Wohnhilfen vermittelt auch asap e. V. in das GMS. asap e. V. bietet eine Wohnungsvermittlung für Frauen, die bereits in Frauenhäusern, Zufluchtswohnungen oder Trägerwohnungen untergebracht sind oder sich noch in der Gewaltsituation befinden. asap e. V. ist neben den Fachstellen GMS der Berliner Bezirke berechtigt, Anträge zur Aufnahme in das GMS anzunehmen, zu prüfen und zu bewilligen.

Ordnungsrechtliche Unterbringung

Die Berliner Bezirke sind rechtlich verpflichtet, Menschen unterzubringen, wenn Sie unfreiwillig obdachlos werden (sogenannte ordnungsrechtliche Unterbringung).

In Berlin gibt es einige Wohnungslosenunterkünfte, die sich an die spezifischen Bedürfnisse und Probleme obdachloser Frauen richten. In diesen Häusern wohnen daher ausschließlich wohnungslose Frauen. Für eine Aufnahme ist eine Zuweisung der zuständigen bezirklichen Fachstellen Soziale Wohnhilfe erforderlich.

Die bezirklichen Fachstellen Soziale Wohnhilfe sind für Sie da und unterstützen Sie, wenn Sie ihre Wohnung verlieren könnten oder bereits verloren haben. Weitere Informationen

24/7-Unterkunft für obdachlose Frauen

24/7-Unterkünfte bieten längerfristige Unterbringung und professionelle Unterstützung rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Bedingungslose Aufnahme für Frauen ab 18 Jahren in Einzelzimmern mit anliegendem Bad und regelmäßigen Mahlzeiten.

Notübernachtungen (ganzjährig)

Notübernachtungen der Berliner Kältehilfe (saisonal von Oktober bis April)

Die saisonalen Notübernachtungen der Berliner Kältehilfe bieten in der kalten Jahreszeit von Oktober bis April einen Erfrierungsschutz unter einfachen Bedingungen für die Nacht.

  • Notübernachtung für Frauen
    Träger: Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.
    Wrangelstraße 30, 10997 Berlin-Kreuzberg
    Telefon: 0163 7425010
    E-Mail: tagesstaette@diakonie-stadtmitte.de
    (20 Plätze) mit Tagesstelle Unterschlupf e.V.

Darüber hinaus halten einige gemischtgeschlechtliche Notübernachtungen separate Schlafbereiche für Frauen vor. Diese können dem mehrsprachigen Kältehilfewegweiser auf der Website der Berliner Kältehilfe oder der Kältehilfe-App entnommen werden. www.kaeltehilfe-berlin.de

Psychologische Beratung für wohnungslose Frauen

Die psychologische Beratungsstelle der GEBEWO pro bietet zeitnah und unbürokratisch psychologische Gespräche für Frauen an, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind – auch aufsuchend in Wohnheimen.

Beratungs- und Hygienebus „Duschmobil“

Das Duschmobil für obdachlose Frauen bietet ein Hygiene- und Beratungsangebot an sechs Tagen die Woche an zehn verschiedenen Standorten im Berliner Stadtgebiet.

  • Beratungs- und Hygienebus „Duschmobil“
    Träger: Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Berlin
    Telefon: 0151 14648756, 0151 14866432 oder 030 4623279
    E-Mail: duschmobil@skf-berlin.de
    duschmobil.de