Verkehrsberuhigung für den Kaskelkiez

Seit vielen Jahren fordern Anwohner:innen eine Beruhigung des Verkehrs im Kaskelkiez, da kiezfremde Durchgangsverkehre bisher einen erheblichen Anteil des Kfz-Verkehrs ausgemacht haben. Aus diesem Grund hat das Bezirksamt Lichtenberg eine Fläche in der Stadthausstraße teileingezogen, die ab sofort dem Fuß- und Radverkehr sowie Einsatzfahrzeugen vorbehalten ist.

Alle Ziele in und um die Stadthausstraße sind weiterhin mit allen Verkehrsmitteln erreichbar. Nach einer zu erwartenden Umgewöhnungszeit ist eine erhebliche Reduzierung des Verkehrs im Kiez zu erwarten. Damit einher geht eine Reduzierung des Verkehrslärms, eine Verbesserung der Luftqualität und eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radverkehr.

Mit der Teileinziehung ist eine Einfahrt in den und eine Ausfahrt aus dem Kaskelkiez durch die Stadthausstraße mit dem Kfz nicht mehr möglich. Der südliche Teil der Stadthausstraße ist für Kfz weiterhin über den Archibaldweg, der nördliche Teil der Stadthausstraße über die Türrschmidtstraße erreichbar. Der Kfz-Verkehr in der Stadthausstraße zum Parken bzw. Halten entsprechend der Beschilderung bis zur Absperrung ist zur Absperrung ist weiterhin zugelassen, nicht jedoch zur Durchfahrt. Die Durchfahrt ist zukünftig Fußgänger:innen, Fahrradfahrer:innen, Elektrokleinstfahrzeugen und Einsatzfahrzeugen vorbehalten.

Häufig gestellte Fragen

  • Auf welcher Grundlage wird der Kaskelkiez beruhigt?

    Die Maßnahme beruht auf einer Machbarkeitsstudie, die auch eine Beteiligungsphase im Zeitraum 7. Juni 2021 bis 4. Juli 2021 beinhaltete. Diese Beteiligungsphase fand online und in Präsenz in der „Alten Schmiede“ statt. Das Verfahren, die Ergebnisse und damit auch die Studie sind auf folgender Seite einsehbar: Machbarkeitsstudie zum Verkehr im Kaskelkiez

  • Wer hat entschieden, dass die Verkehrsberuhigung umgesetzt wird?

    Aufgrund eines Einwohner:innenantrags hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg im September 2022 die Drucksache 0311/IX mehrheitlich beschlossen und darin das Bezirksamt zur Sperrung der Stadthausstraße aufgefordert. Im Oktober 2022 hat daher das Bezirksamt der BVV die Teileinziehung und Sperrung der Stadthausstraße angekündigt.

  • Wie wurde die Öffentlichkeit über die Verkehrsberuhigung informiert?

    Für den Einwohner:innenantrag hatte die Bürger:inneninitiative Kaskel-Kiezblock über einen Zeitraum von über zwei Jahren geworben. Der Einwohner:innenantrag wurde danach in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg im September 2022 öffentlich diskutiert und beschlossen. Die Diskussion in der BVV kann noch im aufgezeichneten Livestream der Sitzung nachvollzogen werden.
    Die Teileinziehung wurde im Amtsblatt im Januar 2023 angekündigt und im November 2023 wurde dort auch die Allgemeinverfügung veröffentlicht. Mitte November 2023 hat das Bezirksamt Anwohner:innen mit Wurfzetteln und die breitere Öffentlichkeit mit einer Pressemitteilung über die Maßnahme und eine Informationsveranstaltung am 29.11.2023 informiert. Im Rahmen der Veranstaltung haben sich Bürger:innen über die geplante Verkehrsberuhigung informiert und ausgetauscht.

  • Was bedeutet das für den Rettungsverkehr und die Polizei?

    Einsatzfahrzeuge dürfen die Stadthausstraße weiterhin durchfahren. Die vom Kfz-Durchgangsverkehr befreiten Straßen werden einfacher und schneller durch Einsatzfahrzeuge befahren werden können, dadurch wird Zeit gewonnen.

  • Wird der Kaskelkiez für den Autoverkehr komplett gesperrt?

    Nein. Anlieger:innen können alle Orte im Kaskelkiez weiterhin zu Fuß, per Fahrrad und mit Kfz erreichen. Das wird auch in der Zukunft der Fall sein.

  • Sind weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung geplant?

    In der Nöldnerstraße wurde eine Verlängerung der Tempo-30-Strecke angeordnet, die kurzfristig umgesetzt wird. Darüber hinausgehende Maßnahmen werden geprüft, nachdem sich eine Gewöhnung des Verkehrs an die neue Situation abgezeichnet hat.

  • Stehen die neuen Umwege nicht im Kontrast zu den Zielen der Verkehrsberuhigung?

    Die Verkehrsberuhigung und die damit verbundene Verbesserung des Wohnumfeldes im Kaselkiez ist nur möglich, wenn das Abkürzen durch den Kiez stringent verhindert wird. Auch wenn weiterhin alle Bereiche des Kiezes mit dem Pkw erreichbar sind, kann es dadurch allerdings auch zu Umwegfahrten für manche Anwohner:innen und Anlieger:innen mit dem Pkw kommen.
    Das Verkehrskonzept schafft aber auch bewusst Anreize, Wege bevorzugt mit dem Umweltverbund zurückzulegen – also zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV. Dadurch werden die CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs insgesamt verringert. Die CO2-Reduktion entsteht im Großstadtverkehr nicht maßgeblich durch möglichst kurze Kfz-Fahrwege, sondern durch vermiedene Kfz-Fahrten. Für die große Mehrheit der Verkehrsteilnehmenden werden die Qualität der Fortbewegung im Quartier und die Sicherheit, insbesondere im Umfeld von Schulen und Kitas, erhöht.